Regulierung von Medizinalcannabis? Im Sinne der Patienten:innen!

by Moritz Förster

Überließe man das Gesundheitswesen den reinen Marktmächten, darf bezweifelt werden, ob die gesamte Bevölkerung Zugang zur bestmöglichen Gesundheitsversorgung hätte. Bei komplexen medizinischen Produkten, von denen im Zweifel Leben und Tod abhängen, die zugleich für Otto-Normal kaum zu verstehen sind, würde es durchaus Gefahren bergen, Marketing und Wettbewerb uneingeschränkt Tür und Tor zu öffnen.

Allerdings führt die aktuelle Regulierung des Cannabis-Marktes zu einigen Ineffizienzen (Interview mit Linus Weber und Kritik nach vier Jahren Cannabis als Medizin in Deutschland). Dabei sollte Regulierung zu aller erst den Patienten:innen dienen und den Wettbewerb genau dafür in die richtige Bahn lenken.

Für pharmazeutisches Cannabis bedeutet dies etwa Versorgungssicherheit und Qualität zum bestmöglichen Preis und minimalem Aufwand. Eine bundeseinheitlich unterschiedliche Betrachtung ist dem sicherlich wenig förderlich (Interview mit Jakob Sons). Auch den Genehmigungsvorbehalt der Kassen kritisieren viele Stakeholder. Bürokratische Prozesse, die nicht Versorgungssicherheit und Qualität zum bestmöglichen Preis fördern, im Worst-Case gar das Gegenteil bewirken, gehören daher auf den Prüfstand.

“Mehr oder weniger regulieren?” ist gemäß dieser Logik gar nicht die entscheidende Frage. “Richtig regulieren” ist viel wichtiger. Dazu zählt auch, Anreize zu schaffen, dass Studien für Cannabisblüten entstehen. Patentierbarkeit und Möglichkeiten der Monetarisierung sollten im Gesundheitssystem nicht ausschlaggebend dafür sein, welche Produkte erforscht werden. Immer im Sinne der Patienteninnen – dann dient Regulierung auch dem fairen und vor allem sinnvollen, also Mehrwert und Gesundheit genierendem, Wettbewerb.

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