Alternative Abgabeformen von medizinischem Cannabis? Im Dialog mit Alexander Rieg

by Redaktion

Medizinische Cannabisblüten und Extrakte dominieren die Therapie mit medizinischem Cannabis. Blüten insbesondere für die Inhalation via zertifiziertem Vaporizer, Extrakte für die orale Einnahme. Vermehrt entwickeln Unternehmen alternative Abgabeformen – etwa Inhalatkegel oder Pre-Filled Joints. Wie verändert dies die Zusammenarbeit mit den Apotheken und was sind Vor- und Nachteile im Vergleich zu klassischen Blüten? Alexander Rieg, COO von Hapa Pharm, steht Rede und Antwort.

krautinvest.de: Welche Abgabeformen hat Hapa Pharm genau für die Apotheke entwickelt?

Alexander Rieg: Granulat, Presslinge, Tee und Prefilled Joints Hapa hat eine Reihe von spezialisierten Abgabeformen für Apotheken entwickelt, um den vielfältigen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Unser Granulat ist granuliertes Cannabis, das als Ausgangsmaterial dient. Es ist bekannt für seine einfache Handhabung und Dosierbarkeit, was es zu einer Option für verschiedene Anwendungen macht. Bei den Presslingen handelt es sich um eine besondere Form zur Inhalation, die sich durch präzise Dosierung und einfache Anwendung auszeichnet. Dies ermöglicht den Patienten eine kontrollierte und effiziente Nutzung. Darüber hinaus bieten wir Inhalatkegel an, also prefilled Joints, eine Option für diejenigen, die traditionelle Inhalationsmethoden bevorzugen.

krautinvest.de: Was bedeuten diese verschiedenen Abgabeformen für Apotheken?

Alexander Rieg: Einer der Hauptvorteile ist die Möglichkeit einer genauen Dosierungsvorgabe. Apotheker können somit sicherstellen, dass ihre Patienten die exakte Menge an Wirkstoff erhalten. Durch die klaren und einfachen Abgabeformen können Apotheker zudem effektiver über die Anwendung und Wirkweise der Medikamente informieren. Dies fördert nicht nur das Vertrauen der Patienten in ihre Behandlung, sondern auch ihre Therapietreue. Insgesamt tragen diese Abgabeformen dazu bei, die Rolle des Apothekers als wichtigen Berater und Betreuer im Gesundheitswesen zu stärken.

krautinvest.de: Nach welchen Vorgaben sind die Abgabeformen entwickelt?

Die Abgabeformen von Hapa wurden nach strengen Vorgaben entwickelt, die sich an den bestehenden Normen des Neuen Rezeptur-Formulariums (NRF) orientieren. Dies gewährleistet, dass unsere Produkte höchsten Qualitätsstandards entsprechen und den spezifischen Anforderungen der Pharmazie gerecht werden. Bei der Entwicklung dieser Abgabeformen wurden Experten aus verschiedenen Bereichen einbezogen.

krautinvest.de: Und wie läuft die Zusammenarbeit mit Apotheken?

Alexander Rieg: Zur Unterstützung der Apotheker stellt Hapa verschiedene Bestandteile zur Verfügung. Dazu gehören Hilfen zur Herstellung der Darreichungsformen, detaillierte Anleitungen zur Zubereitung und Dosierung, sowie Informationen über die spezifischen Eigenschaften und Anwendungsgebiete jedes Produkts. Diese Informationen sind essentiell, um eine fachkundige Beratung und Betreuung der Patienten zu gewährleisten. Es dominieren zweifelsfrei Blüten und Extrakte die Therapie mit medizinischen Cannabis – inhaliert mit Vaporizern oder oral.

krautinvest.de: Was waren die größten Hürden, bis ihr die neuen Abgabeformen entwickelt hattet?

Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung dieser Formen war die Schaffung von präzisen und zuverlässigen Herstellungsmethoden, die sowohl effizient als auch skalierbar sind. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzte Hapa auf eine Kombination aus modernen Technologien und bewährten Fertigungstechniken. Ein weiterer wichtiger Schritt war das umfangreiche Testen dieser Herstellungshilfen. Durch kontinuierliche Versuchsreihen konnte Hapa sicherstellen, dass die Endprodukte unseren hohen Standards entsprechen. Dies umfasste die Überprüfung der Dosierungsgenauigkeit, die Konsistenz der Darreichungsformen und die allgemeine Benutzerfreundlichkeit.

krautinvest.de: Inwiefern sind die Abgabeformen über die gesetzliche Krankenversicherung im Falle einer Kostenübernahme mit abgedeckt? 

Alexander Rieg: Die Abgabeformen von Hapa, insbesondere das Granulat, können von Ärzten verordnet werden, wobei die spezifische Darreichungsform auf dem Rezept angegeben wird. In Deutschland ist es möglich, dass Medikamente, die auf Cannabisbasis hergestellt werden, unter bestimmten Voraussetzungen von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Für die Verordnung an gesetzlich versicherte Patienten ist in der Regel eine Vorabgenehmigung der Krankenkasse erforderlich, die sogenannte Kostenübernahmeerklärung (KÜ).

Alexander Rieg: Cannabis-Enthusiast mit Unternehmergeist

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