Was können die Cannabis Clubs?

Ein Kommentar

by Moritz Förster

400 Tonnen. Diese Zahl kursiert seit der aktualisierten Haucap-Studie im November 2021. So viel Cannabis würde in Deutschland nach einer Legalisierung als Genussmittel konsumiert. Die Industrie bezeichnet diese Hochrechnung mit dem Blick auf Nordamerika eher als konservativ. Egal wie hoch die Zahl am Ende ist. Klar ist: Wird die Nachfrage durch legale Angebote nicht gedeckt, existiert der illegale Markt weiter. Stellt sich die Frage, ob nicht-kommerzielle Cannabis-Clubs und Home Grower 400 Tonnen produzieren können. Und ob jeder Cannabis-Konsument Muße auf Club-Mitgliedschaft oder Hobby-Gärtnerei in den eigenen vier Wänden hat? Zweifel machen sich bereit, bevor die Clubs überhaupt angelaufen sind. So erklärt Kirsten Kappert-Gonther, dass die “umfassende Legalisierung mit der flächendeckenden kontrollierten Abgabe in lizensierten Fachgeschäften” das Ziel bleibe.

Dass die “vorherrschende juristische Meinung” sei, dass “die EU-Regularien derzeit noch dem Verkauf von Cannabis in Fachgeschäften im Wege stehen”, bezeichnet die Bundestagsabgeordnete der Grünen als “Jammer”. Ist das leichte Kritik, dass es vor dem EuGH doch hätte klappe können, die Legalisierung auf EU-Ebene gerichtlich durch zu boxen? Zumindest aber ist man in den progressiven Reihen glücklich, dass das Rad, so hört man es in den Zwischenzeilen raus, kaum noch zurückgedreht werden kann, wenn die Clubs erstmal anlaufen. Wenn. Denn angesichts des Auf und Abs in dieser Legislaturperiode scheint auch das noch nicht in Stein gemeißelt. Anfang 2024 soll es so weit sein. Im Schneckentempo rückt die Ampel ihrem abgespeckten Ziel etwas näher und näher. Und am Ende werden wohl auch die Grünen einfach erleichtert aufatmen, wenn es mit Säule 1 und 2 noch bis zur nächsten Wahl klappt.

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