Erstes Halbjahr 2023: Deutsche Cannabis-Produktion nimmt Fahrt auf

Im ersten Halbjahr 2023 werden 947 Kilogramm in Deutschland produziert

by Redaktion

Die Produktion von medizinischem Cannabis in Deutschland hat Fahrt aufgenommen. Wie das BfArM krautinvest mitteilte, stellten Demecan, Aurora und Aphria 2022 zusammen 1926 Kilogramm medizinische Cannabisblüten bereit. Im ersten Halbjahr 2023 waren es 947 Kilogramm. Damit steigerten die drei vom BfArM beauftragten Produzenten verglichen mit dem ersten Halbjahr 2022 die hierzulande produzierten Volumina deutlich. Insgesamt dürfen die drei Unternehmen jährlich 2,6 Tonnen produzieren – wobei noch etwas Spielraum nach oben besteht.

Im ersten Halbjahr 2022 hatten dir drei Unternehmen es noch rund 679 Kilogramm medizinische Cannabisblüten bereit gestellt. Auffällig ist auch, dass deutlich mehr medizinische Cannabisblüten inzwischen ihren Weg in die Apotheke finden. Insgesamt wurden 2022 laut BfArM 726 Kilogramm medizinische Cannabisblüten an Apotheken abgegeben, im ersten Halbjahr 2023 623 Kilogramm. Im ersten Halbjahr 2022 waren noch 250 Kilogramm an Apotheken abgegeben worden. Dies legt zumindest die Vermutung nahe, dass auch der Vertrieb der produzierten Menge mit zeitlicher Verzögerung Fahrt aufgenommen hat. Eine Annahme, die allerdings mit etwas Vorsicht genossen werden muss. So verweist das BfArM in diesem Zusammenhang explizit darauf, dass bei der Interpretation der Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Zeitverläufe (Lieferung/Abgabe) eine „Verrechnung“ der Mengenangaben nicht möglich sei und entsprechend abgeleitete Aussagen nicht “valide” wären.

Schwierig zu prognostizieren bleibt zudem, inwieweit die Anhebung des Preises von 4,30 auf 5,80 Euro und die Neuregulierung für angebrochene, zu vernichtende Gebinden, die Nachfrage nach den in Deutschland produzierten Sorten beeinflussen wird. Zur Erinnerung: Angebrochene, nicht aufgebrauchte Gebinde müssen Apotheken vernichten – zukünftig wird das BfArM diese Mengen finanziell nicht erstatten. Daten zu ärztlichen Verordnungen und zur Abgabe an Patienten und auch zur Hilfstaxe oder zur Vernichtung liegen dem BfArM nicht vor, wie es krautinvest auf Anfrage mitteilt. Entsprechend lässt sich die Menge an medizinischem Cannabis, die hierzulande aus verschiedenen Gründen vernichtet wird, nur schätzen – seien es importierte oder hierzulande produzierte Blüten.

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