Mehr als fünf Jahre medizinisches Cannabis – ein Gespräch mit David Henn

Cannabis bei Cannamedical

by Redaktion

(Sponsored) David Henn wirkt gelassen – er ist einer der ersten Cannabis-Gründer Deutschlands. Bald sechs Jahre hat er nun das Auf und Ab der internationalen und deutschen Cannabis-Industrie miterlebt. Und während aktuell ein Großteil der Importeure und Distributoren mit hoffenden Blicken auf den legalen Genussmittelmarkt wartet, hat sich Cannamedical auf dem deutschen Markt etabliert. Nach eigenen Angaben wächst der Absatz von Cannamedical bereits im zweiten Jahr über 100% Jahr-für-Jahr, was das Marktwachstum dreimal übertrifft. Cannamedical ist seit 2021 Teil der Semdor Gruppe, welche sich als Experte für die Schmerztherapie etabliert hat.

Der gesamte Cannabismarkt hat eine starke Dynamik angenommen, was sich durch Markendiversifikation, eine Verbesserung der gesamten Versorgungslage und neue Darreichungsformen ausdrückt. Die Anzahl der aktiv handelnden Cannabismarken ist seit Mitte 2020 von 9 auf über 30 angewachsen. Bei Extrakten sogar von drei auf beinahe 30. 

Mehr als fünf Jahre medizinisches Cannabis - ein Gespräch mit David HennDas hat auch in der Ärzte- und Apothekendatenbank seine Spuren hinterlassen. Dort sind aktuell 1.317 Cannabisprodukte registriert, davon 1.056 für Blüten, 135 für Extrakte und 126 für Dronabinol. Für Cannabis verordnende Ärzte bedeutet das, dass sie sich an der Verfügbarkeitsliste ihrer angeschlossenen Apotheken orientieren müssen, um ein lieferfähiges Präparat zu verschreiben. 

Mehr als fünf Jahre medizinisches Cannabis - ein Gespräch mit David Henn

Orientiert man sich an den von Insight Health veröffentlichen Zahlen, lässt sich erkennen, dass der Markt für nicht Bedrocan-Produkte ca. 30% Jahr-für-Jahr wächst und zuletzt knapp 700 Kgs pro Monat erreicht hat. Die abgegebene Menge an Extrakten gerät sogar seit einigen Monaten in die Stagnation. 

Die Bedeutung einer funktionierenden Marke in diesem kompetitiven Marktumfeld hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und deren Aufbau ist nicht nur aufwendiger, sondern auch erheblich teurer geworden“, sagt David Henn, “Laut der unabhängigen Umfrage von Aposcope 2022 geben 33% aller befragten Apotheker an Cannamedical als Versorger mit Cannabis zu kennen. 67% assoziieren Cannamedical mit einer guten bzw. sehr guten Lieferfähigkeit.“


Meilensteine Cannamedical

Henn hatte Cannamedical 2016 gegründet, seit 2015 war er unternehmerisch im damals noch kaum existierenden Markt aktiv. Nur knapp 1.000 Menschen verfügten zu dieser Zeit über eine Ausnahmegenehmigung für medizinisches Cannabis. Als im März 2017 dann das “Cannabis als MediMehr als fünf Jahre medizinisches Cannabis - ein Gespräch mit David Hennzin Gesetz” in Kraft trat, gab es noch die Firma Pedanios (heute der deutsche Ableger von Aurora) und MedCann (heute der deutsche Ableger von Spektrum Cannabis)

Und David Henn mit Cannamedical? Er vertraut auf seine Vision, lehnt überzeugt Übernahmeangebote ab und baut seine Firma weiter aus. Bedrocan war damals noch das Produkt, das die größten Umsätze generierte. Viel Angebot gab es schließlich noch nicht. 30 bis 50 Kilogramm Bedrocan-Produkte verkaufte Cannamedical in der Folge schnell monatlich. “Das hat uns zwei Jahre lang geholfen zu wachsen und auch eine Beziehung mit Apotheken aufzubauen.” Ohne diese kontinuierlichen Einnahmen aus dem Bedrocan Geschäft hätte sich Cannamedical 2017 bis 2019 nicht etablieren können. Ein Weg der heute aufgrund der stark gesunkenen Mengen pro Firma nicht mehr möglich ist. 

Der gesamte Investorenhype um Cannabis ist heute verändert. Investoren sind heute besser informiert und selektiver. Hinzukommt, dass Wettbewerber in der Hochphase 2018/2019 Investoren mit überwältigenden Versprechen und Perspektiven auf die Zukunft überzeugen konnten, die sich letztlich jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht realisieren ließen. Verstärkt wird diese Trendwende durch eine Kehrtwende in der Zinspolitik, wobei erneut die Aussicht auf eine Legalisierung im Jahr 2024 Möglichkeiten und Absatzmärkte eröffnet. Dennoch, Free-Cash-Flow und Cash-Planung sind heute in der Cannabisindustrie bedeutender als je zuvor und die Anzahl von Marktteilnehmern mit profitabler Performance überschaubar. 

Cannamedical selbst vertreibe heutzutage monatlich über 250-300 Kilogramm Cannabis an deutsche Apotheken. Immer noch einiges an Bedrocan, darunter auch Quoten, die andere Distributoren einfach weiterverkaufen, vor allem aber die eigenen Produkte des Unternehmens. Die ist auch möglich durch den Zusammenschluss mit der PS Pharma in die Semdor Gruppe, einem Spezialisten für Betäubungsmittel-Verpackung und -Logistik. “Rückblickend eine der besten strategischen Entscheidungen, die wir je getroffen haben”, so Henn.


Was Cannamedical in all den Jahren sonst anders gemacht hat als viele andere? Was unterscheidet Cannamedical zu anderen Brands?

Die meisten deutschen Brands verkaufen alle in derselben Logik: mit dem Ziel, sich durch Rabatte für Apotheken Marktanteile zu sichern; Hauptsache die Geschäfte liefen unter dem Namen des eigenen Unternehmens, um Investoren zu zeigen, wie viel Marktanteile man erreichen kann. Das hat zu einer Marktverzerrung geführt”, analysiert Henn im Rückblick. Die Folge bis zum heutigen Tag: “Wir stehen noch vor einer Konsolidierung. Viele Unternehmen warten eigentlich nur auf den Genussmittelmarkt, teils um direkt den Exit zu suchen”. 


Services Cannamedical

Cannamedical selbst definiert sich inzwischen vor allem über das Boutique-Sortiment. Seit 2020 vermarktet es die ersten eigenen Boutique-Strains wie Legendary Larry, Chocolate Marshmallow, Dark Side of the Moon. Mit der Produktkategorie „Ultra“ hat Cannamedical dieses Jahr exklusiv das stärkste Medizinalcannabis auf den deutschen Markt gebracht. Das Kölner Unternehmen ermöglicht dank der neuen, potenten Wirkstoffkategorie die individualisierte Therapie für Patientinnen und Patientinnen.

In der Pipeline für 2023 stehen zehn weitere Produkte unter anderem mit bis zu 30% THC. Kein White-Label, versichert das Unternehmen, sondern von einem Partner exklusiv für Cannamedical entwickelte Sorten.


Für mich gibt es als Unternehmer drei Kernthemen. Das ist Qualität, Lieferfähigkeit und nur zu versprechen, was man auch halten kann”, sagt Henn. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, hat Cannamedical sieben mittlere siebenstellige Beträge in Forschung investiert, um das komplette Cannabinoid- und Terpen-Profil der vorhandenen Blüten zu verstehen. Über 100 Blüten nahm Cannamedical auf diesem Wege unter die Lupe. “Wir profitieren heute von dem Know-how der PS-Schwesterfirma und nutzen deren Forschungs- und Generika Know-how um eigene Produkte in regulatorisch extrem anspruchsvolles Umfeld schneller als das Marktumfeld entwickeln zu können.“ Dazu wird auch die zusätzliche Facility in Meerbusch mit 2.500 qm2 in Q4 2022 bezogen, um für weiteres Wachstum im medizinischem Cannabismarkt und dem Freizeitmarkt bereit zu sein. 

Dazu zählt auch die Entwicklung neuer Darreichungsformen, Ausbau von Forschung und die Zulassung von Fertigarzneimitteln, das erstmal ab 2026 verordnet werden soll. Das Patent dafür hat das Unternehmen inzwischen gesichert und präklinische Studien seien angelaufen.

Zu viel versprechen will er noch nicht. Der deutsche Cannabis- und Freizeitmarkt wird keinen alleinigen Gewinner haben und ist groß genug für mehrere Firmen in einem fairen Wettbewerb – der ist gut für das Geschäft und resultiert in dem Druck sich fortlaufend weiterzuentwickeln, neu erfinden zu müssen und eigene Positionierungen zu hinterfragen.

Disclaimer: Anzeigeninhalte müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.

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