Cannabis: Made in Germany vs. Importe

by Lisa Haag

Ein Interview mit Aphria Deutschland Geschäftsführer Hendrik Knopp

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist ein ‘sponsored’ Artikel (Anzeige) im Rahmen einer Medienpartnerschaft mit World Class Business Leaders im Rahmen der Cannabis Business Europe 2021.

Aphria ist eine der führenden kanadischen Cannabis-Firmen. Seit der Gesetzesänderung 2017 auch in Deutschland aktiv, zählt Aphria Deutschland zu einer der drei Firmen, die nach der wiederholten Ausschreibung im Auftrag der Bundesregierung hierzulande medizinisches Cannabis anbauen dürfen. Mit der ersten Ernte rechnet die Bundesregierung Anfang des nächsten Jahres.

Unabhängig davon ist Aphria einer der aktiven Importeure für medizinisches Cannabis in Deutschland. Im Oktober kündigte das Unternehmen den ersten eigenen Import nach Deutschland an. Während Anbau und Vertrieb von medizinischen Cannabisprodukten über die Aphria RX GmbH laufen, übernimmt die CC Pharma GmbH den Vertrieb von medizinischem Cannabis und Medikamenten an Großhändler und Apotheken. Eine dritte Tochtergesellschaft, die Aphria Wellbeing GmbH, produziert und vertreibt Kosmetik und Nahrungsergänzungsmitteln mit CBD.

Wir haben uns mit Aphria Deutschland-Chef Hendrik Knopp über die Ausschreibung für medizinisches Cannabis in Deutschland im Auftrag der Bundesregierung unterhalten. Wie schätzt Hendrik Importe ein im Vergleich zu hierzulande angebauten Cannabis-Produkten? Wie entwickelt sich der zukünftige Markt für deutsches Cannabis? Wie wichtig ist dabei Sortenvielfalt? Hendrik Knopp steht uns exklusiv Rede und Antwort – und kündigt bereits an, auch bei neuen Ausschreibungen mitmischen zu wollen – wenn sie denn überhaupt kommt. 

krautinvest.de: Hendrik, Aphria ist eines von drei Unternehmen, das die öffentliche Ausschreibung für den Cannabisanbau in Deutschland erfolgreich abgeschlossen hat. Kannst Du uns etwas über diesen Prozess erzählen?

Hendrik Knopp: Das Ausschreibungsverfahren erforderte viel Zeit und Ressourcen, insbesondere aufgrund der komplexen rechtlichen Anforderungen. Letztlich sind wir sehr stolz darauf, bei der deutschen Ausschreibung den maximalen Outcome – insgesamt fünf Lose – gewonnen zu haben und der einzige lizenzierte Produzent in Deutschland zu sein, der die Erlaubnis hat, alle drei vom BfArM zugelassenen medizinischen Cannabis-Sorten anzubauen. 

krautinvest.de: Aphria hat im Norden Deutschlands seine Produktionsstätte eingerichtet. Kannst Du uns etwas über Eure Anlage erzählen? Was waren bisher die größten Meilensteine des Projekts?

Hendrik Knopp: Um eine solch komplexe Indoor-Gewächshausanlage zu bauen, haben wir über 30 verschiedene Standorte evaluieren müssen. Basierend auf einer SWOT-Analyse haben wir festgestellt, dass Neumünster der beste Standort für eine solche Unternehmung ist. Unsere hochmoderne Anlage verfügt über 12.000 Quadratmeter Nutzfläche, die größtenteils mit 24 Zentimeter dickem Stahlbeton verkleidet ist und den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Wir sind in der Lage, die gesamte Umgebung des Anbaus zu kontrollieren, um bestes medizinisches Cannabis in GMP-Qualität zu produzieren. Abgesehen von der Planung für ein so komplexes Projekt in so kurzer Zeit waren die größten Meilensteine die stetigen Fortschritte auf dem Weg dorthin. Das war nur durch eine enorme Teamleistung möglich – ein Team mit den besten Experten in allen Bereichen. Wir sind alle so stolz auf ein Projekt, das unserer Meinung nach nicht nur für Aphria, sondern auch für Deutschland und die EU eine Wende bedeutet. 

krautinvest.de: Ihr liefert das Cannabis an die Deutsche Cannabis-Agentur. Kannst Du uns etwas zu dieser besonderen Situation sagen?

Hendrik Knopp: Das ist ein wichtiger Meilenstein für uns – Aphria ist möglicherweise als erstes Unternehmen in der Lage, das medizinisches Cannabis für die deutsche Regierung zu liefern. Es macht uns stolz, Pioniere auf diesem Gebiet zu sein und das erste medizinische Cannabis MADE-IN-GERMANY herzustellen. Wir erwarten gerade die Lieferung der drei Stecklingssorten aus Kanada. Aktuell sind wir mit der Einregulierung der Räume beschäftigt. Die Anlage wird Anfang Dezember betriebsbereit sein. Die Inbetriebnahme hängt dann noch von der finalen Abnahme durch die Landes- und Bundesbehörden ab. Sollten die Abnahmen planmäßig erfolgen, erwarten wir die erste Ernte in Q1/2021.

krautinvest.de: Wie wird sich der Markt Deiner Meinung nach langfristig in Bezug auf in Deutschland produziertes Cannabis im Vergleich zu den Importen entwickeln? Wird es mehr öffentliche Ausschreibungen geben? Wird genügend Cannabis vor Ort produziert?

Hendrik Knopp: Mit der steigenden Zahl an Patienten, die eine Cannabistherapie in Anspruch nehmen, wächst auch die Nachfrage. Es ist oft sehr anspruchsvoll, GMP-Cannabis zu erzeugen, das auch die Anforderungen der deutschen Cannabis-Monographie erfüllt. Wir werden mit unserer hochmodernen Indoor-Kultur in Neumünster zeigen, dass Aphria Deutschland eine perfekte Mischung aus hochspezialisierten Fachleuten und Spitzentechnologie gefunden hat, um nur medizinisches Cannabis von höchster Qualität in Deutschland zu produzieren. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, sobald sie sich bieten, auch wenn neue Ausschreibungen erfolgen.

krautinvest.de: Wie wird sich die Vefügbarkeit von lokal produziertem Cannabis auf den Markt in Deutschland auswirken? Wie beurteilst Du die Versorgungssituation in Bezug auf im Land produziertes Cannabis im Vergleich zu importiertem Cannabis?

Hendrik Knopp: Ich denke, dass das in Deutschland produzierte medizinische Cannabis dazu beitragen wird, mehr Vertrauen in den deutschen medizinischen Cannabis-Markt aufzubauen, um die Cannabistherapie als wichtige Alternative zu bestehenden Therapien zu etablieren. Da wir in Deutschland nur drei verschiedene Sorten anbauen, glaube ich, dass es immer einen Importmarkt für zusätzliche Sorten geben wird. Medizinisches Cannabis ist viel mehr als nur THC und CBD. Es gibt immer mehr Studien, die darauf hindeuten, dass die unterschiedlichen Terpenprofile der verschiedenen Sorten auch wichtige Effekte in der Cannabistherapie haben können. Daher glaube ich, dass die Möglichkeit besteht, dass der sich entwickelnde Cannabismarkt weiterhin Sorten mit anderen Terpenprofilen importieren wird, die von den drei verschiedenen Sorten, die derzeit im Rahmen der Ausschreibung zulässig sind, nicht abgedeckt werden.

krautinvest.de: Wird es Deiner Meinung nach jemals so sein, dass wir aus Deutschland Cannabis exportieren oder wird das nicht geschehen?

Hendrik Knopp: Aktuell liegt der Schwerpunkt und die Hauptpriorität der deutschen Regierung – und von Aphria Deutschland – auf der Versorgung deutscher Patienten mit medizinischem Cannabis. Mit Blick auf das hochwertige Cannabis, das in unserer neuen Indoor-Einrichtung angebaut wird, bin ich mir sicher, dass wir ein Produkt herstellen können, das in Zukunft auch für andere Länder interessant sein könnte.

krautinvest.de: Herzlichen Dank für Deine Einblicke in das Thema. 

Über Hendrik Knopp:
Hendrik Knopp ist Geschäftsführer von Aphria Deutschland, Aphria RX und CC Pharma, einem führenden deutschen pharmazeutischen Parallelimportunternehmen, das medizinische Produkte in mehr als 24 Länder vertreibt. Vor seinem Eintritt bei Aphria war Hendrik Knopp 19 Jahre lang als Rechtsanwalt und Partner für stark regulierte Unternehmen in der Spiel-, IT- und Automobilindustrie tätig. Von 2006 bis 2011 arbeitete er als European Director Marketing bei Bwin.Party PLC und war Mitbegründer verschiedener internationaler Telekommunikations-Startups in den Bereichen 3D-Druck, eGaming, eCommerce und Supply Chain Management.

Der Vortrag zum Thema “In-Country Medical Cannabis Cultivation Versus Imports: A Comparison Study of the German Industry” am Dienstag, den 22. Juni 2021 um 09:15 Uhr auf der Cannabis Business Europe in Frankfurt zu sehen.

Aktualisierung: Aufgrund des aktuellen Zusammenschlusses zwischen Aphria und Tilray wird Steven Arthur George, Alliance Manager – Europe, Middle East and Africa – bei Tilray den Vortrag übernehmen.

Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist als ein ‘sponsored Article’ Teil einer Medienpartnerschaft der Cannabis Business Europe 2021 mit krautinvest.de. Sowohl Sponsoren als auch Werbekunden haben keinen Einfluss auf die Inhalte unseres Informationsportals. Mit dem Code CBE21_KRAUTINVEST erhältst Du 10% Rabatt auf den Ticketpreis. Hier geht es direkt zu dem Tickets: https://www.worldclassbusinessleaders.com/events/cbe21#registration

Trag Dich in auch unseren krautinvest-Newsletter ein (direkt auf unserer Website) – wir informieren Dich über aktuelle Branchen-Codes und Du erhältst für unterschiedliche Events wie dieses Rabatte. Falls ihr mit eurem Cannabis-Event ebenfalls einen starken Industrie-Partner sucht, kontaktiert uns über: info at mjuniverse.net.

Mehr zum Thema