Branchenupdate April 2024 mit Tetra Pharm Technologies, Curaleaf, Absolem420, Grünhorn, XP Card und Cannabis Anbauvereinigung Metzingen e.V.

by Redaktion

Neue Partnerschaften, Markteintritte, Studien und Analysen und Vereinsgründung im April: Tetra Pharm Technologies bringt erstes Produkt auf den deutschen Markt. Curaleaf International wird Hauptpartner der Cannabis Europa Konferenz in London. Der Cannabis-Preisindex 2024 vergleicht die Apothekenpreise für medizinisches Cannabis. Grünhorn veröffentlich Studie und schlägt Neuklassifizierung von Cannabissorten vor. XP Card Ltd führt weltweit erste Kreditkarte für Cannabiskonsumenten ein. Die Cannabis Anbauvereinigung Metzingen e.V. gründet sich. 

Tetra Pharm Technologies bringt erstes Produkt auf den deutschen Markt

Das dänische Biotechnologieunternehmen Tetra Pharm Technologies bringt sein erstes Produkt, Xatepa, auf den deutschen Markt. Xatepa soll ein pharmazeutisches Medikament auf der Basis von Cannabinoiden sein. “Aus geschäftlicher Sicht gibt es uns die Möglichkeit, die langfristigen Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen des Unternehmens weiter zu stärken, was unser Hauptaugenmerk ist”, wird Martin Rose, CEO von Tetra Pharm Technologies in einer Mitteilung zitiert. Das Unternehmen entwickelt und produziert pharmazeutische Medikamente, die auf das Endocannabinoid-System zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, Sklerose und psychischen Erkrankungen abzielen. Für den Vertrieb in Deutschland sei man eine Partnerschaft mit der Phoenix Pharma-Einkauf GmbH, einer der größten Großhändler für pharmazeutische und Gesundheitsprodukte in Europa eingegangen.

Curaleaf International wird Hauptpartner der Cannabis Europa Konferenz in London

Curaleaf International gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Unternehmen als Hauptpartner der Cannabis Europa Konferenz auftreten werde. Die Konferenz wird vom 25. bis 26. Juni 2024 in London stattfinden. Cannabis Europa wird eine vielfältige Reihe von Referenten umfassen, darunter Branchenexperten, Politiker, Gesundheitsfachkräfte und Investoren, die Themen von medizinischen Fortschritten und regulatorischen Rahmenbedingungen bis hin zu Investitionsmöglichkeiten und globalen Markttrends erkunden werden. 

Cannabis-Preisindex 2024: Analyse vergleicht Apothekenpreise für medizinisches Cannabis

Anlässlich der Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat Absolem420, eine Informationsplattform für medizinisches Cannabis, den Cannabispreis Index 2024 veröffentlicht. Die Analyse vergleicht Preise, THC-Gehalt und Preis-Leistungs-Verhältnis der 50 meistverkauften Marihuana-Sorten in Deutschland. Die Apothekenpreise für medizinisches Cannabis würden derzeit zwischen 4,99 und 15,95 Euro pro Gramm liegen, durchschnittlich bei 9,87 €. Zum Vergleich: 2022 habe der Durchschnittspreis bei 11,90 Euro gelegen, die Spanne reichte 2022 von 7,99 Euro bis 14,33 Euro. Es besteht dabei kein direkter Zusammenhang zwischen Marktpreis und THC-Gehalt. Die Autoren des Berichts gehen zudem von einem Anstieg der Cannabisverordnungen aus, nicht zuletzt, weil Cannabis seit dem 01. April 2024 nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft ist.

Grünhorn veröffentlicht Studie und schlägt Neuklassifizierung von Cannabissorten vor

Unter der Leitung von Dr. rer. nat. Nadine Herwig hat ein interdisziplinäres Team aus Deutschlands nach eigenen Angaben größter Cannabis-Gruppe, Grünhorn, eine Studie zur Neuklassifizierung von Cannabis auf den Weg gebracht. Die Forschungsergebnisse könnten die Klassifizierung von Cannabis modernisieren, indem sie die Kategorien „Sativa“ und „Indica“ ablösen, so die Autoren: „Sativa wird allgemein immer noch mit einer belebenden und Indica mit einer beruhigenden Wirkung assoziiert‘“, sagt die Biochemikerin und Leiterin der Grünhorn Academy, Nadine Herwig. Dies sei früher vielleicht richtig gewesen, als Wuchs und Herkunft der Pflanze Rückschlüsse auf ihre Wirkung zuließen. „Nachdem es heutzutage hunderte Cannabis-Züchtungen und darunter viele Hybride gibt, sagen Wuchs und Herkunft nicht mehr viel über die Wirkung der Pflanze aus“, so Dr. Herwig. Die Untersuchung legt nahe, dass die Konzentration von Cannabinoiden und Terpenen für die pharmakologische Wirkung von entscheidender Bedeutung ist und daher bei der Klassifizierung berücksichtigt werden sollte. Die Forscher:innen analysierten Terpenprofile von 140 medizinischen Cannabissorten, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind. Basierend auf den Hauptterpenen schlagen sie ein neues Klassifizierungssystem vor, das sechs verschiedene Chemovars mit verschiedenen Terpenprofilen umfasst, die verschiedenen Anwendungsbereichen zugeordnet werden können. 

XP Card Ltd führt weltweit erste Kreditkarte für Cannabiskonsumenten ein

Das Fintech-Unternehmen XP Card Ltd. bietet das erste Kreditkartenprogramm mit Cannabisprodukten als Prämien an. XP Card Ltd. ermöglicht nach eigenen Angaben mit seiner neuen Cannabis-Kreditkarte Karteninhabern beim Einkaufen Punkte zu sammeln, die sie dann gegen Cannabisprämien eintauschen können. Die Prämien werden im eigenen Webshop von XP Card über Prämiencoupons angeboten und können exklusiv in den neu entstehenden Cannabisvereinen eingelöst werden. Die Karte selbst soll ab 1. Juni landesweit verfügbar und einsetzbar sein. Um die Kreditkarte zu betreiben, kooperiert die XP Card mit der DKB, die auch schon das Miles & More Programm der Lufthansa betrieben hat. Ludolf Ebner, CEO von XP Card Ltd., kommentiert die Einführung der neuen Kreditkarte wie folgt: “Mit unserer Kreditkarte möchten wir nicht nur den Zugang zu hochwertigen Cannabisprodukten erleichtern, sondern auch die Belohnung von treuen Kunden fördern.”

Gründung der Cannabis Anbauvereinigung Metzingen e.V. i.G.

Die Cannabis Anbauvereinigung Metzingen hat Anfang April ihre offizielle Gründung bekannt gegeben. Der neu gegründete Verein, mit Sitz in Metzingen, ziele darauf ab, den gemeinschaftlichen, nichtgewerblichen Anbau von Cannabis für seine Mitglieder zu ermöglichen und zu fördern. Damit soll den Mitgliedern ein sicherer, verantwortungsbewusster und legaler Zugang zu Cannabis für den Eigenkonsum geboten werden. “Unser Ziel ist es, eine verlässliche und gesetzeskonforme Plattform für den Anbau und die Nutzung von Cannabis anzubieten”, erklärt der Vorstand der Cannabis Anbauvereinigung Metzingen. “Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie durch die Förderung von Aufklärung und Prävention möchten wir unseren Mitgliedern einen sicheren Rahmen bieten.”

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