Wettbewerbsnachteile für Nutzhanf: Schluss nach der Bundestagswahl?

by Moritz Förster

Die Bundestagswahl könnte die Spielregeln für die deutsche Cannabis-Industrie neu definieren. Entsprechend hoffnungsvoll hatten sich Industrievertreter bereits im Jahresausblick geäußert. Jetzt preschen Linke und Grüne in Sachen Nutzhanf nach vorne und reichen einen Antrag ein, der die hiesigen Wettbewerbsnachteile für Nutzhanf und CBD abschaffen könnte – zur Freude des Branchenverbands der Cannabiswirtschaft (BvCW).

Positiv hebt der BvCW mehrere Punkte des Antrags hervor:

  • Die Herausnahme von Nutzhanf aus dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
  • Der Aufbau einer sinnvollen Forschungsförderung beim Nutzhanf. Nutzhanf könne in etlichen Agrarbereichen als sinnvolle Alternative eingesetzt werden und sollte entsprechend staatlich unterstützt werde
  • Die (Wieder-)Anhebung des THC-Grenzwertes bei Nutzhanf auf 0,6% THC. Langfristig strebe der BvCW eine Anpassung des Grenzwerts in Deutschland und Europa in Richtung der internationalen Praxis und somit einen Grenzwert von mindestens ein Prozent THC für Nutzhanf an.
  • Produkte mit natürlich vorkommenden CBD-Gehalt sollten nicht als „Neuartiges Lebensmittel“ betrachtet werden.
  • Der Abbau von unnötigen bürokratischen & realen Hürden in der Nutzhanfwirtschaft. Als Beispiele nennt der BvCW: Meldeverpflichtungen beim Anbau von EU-zertifizierten Hanfsorten genauso wie Auflagen zur Vernichtung ganzer Ernten, etwa bei minimaler witterungs- und klimabedingter Überschreitung des 0,2 -Prozent THC Grenzwertes.
  • Der Aufbau einer sinnvollen Forschungsförderung beim Nutzhanf.

“Der Antrag ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll und notwendig. Die Umsetzung könnte ein wichtiger Meilenstein zur Förderung von Nachhaltigkeit, Bürokratieabbau sowie transparenten und klaren Regeln in der Nutzhanf-Wirtschaftskette werden”, lässt sich BvCW-Vizepräsident Marijn Roersch van der Hoogte zitieren.

Jürgen Neumeyer, BvCW-Geschäftsführer sieht “notwendige und wichtige Verbesserungsvorschläge für das Thema Nutzhanf” und freut sich über eine “eindeutigen Positionierungen der beiden Fraktionen” auch angesichts anstehender Koalitionsverhandlungen.

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