Umfrage: Cannabis-Branche extrem verunsichert

by Moritz Förster

Eine Linkedin-Umfrage von krautinvest.de zeigt, wie stark das Hin und Her der SPD die Cannabis-Branche verunsichert hat. 30 Prozent glauben weiterhin, dass das CanG teilweise zum 1. April in Kraft tritt, 29 Prozent, dass es in dieser Legislatur nicht mehr mit dem Gesetz klappt. Gut ein weiteres Drittel geht davon aus, dass das Gesetz zwar noch in dieser Legislatur, aber nicht wie geplant am 1. April kommt.

Industrie ebenso wie Konsument:innen und Patient:innen warten aktuell gebannt auf die Verabschiedung des CanG. Der Anbau in Deutschland würde liberalisiert, der Konsum entkriminalisiert und auch medizinisches Cannabis reklassifiziert. Und lange schien sich alles günstig zu fügen: Die Opposition wetterte zwar vehement gegen das Gesetz, der Bundesrat verzichtete aber darauf, auf seine Zustimmungspflicht zu pochen. Die erste Lesung im Bundestag ergab keine großen Überraschungen. Doch dann ließ die Ampel-Koalition erst den 16. November platzen – an diesem Tag sollte das Gesetz eigentlich final verabschiedet werden -, später auch einen zumindest anvisierten Termin vor der Weihnachtspause.

Dass das CanG nicht zum 1. Januar in Kraft treten konnte, war noch verschmerzbar, dass dann aber plötzlich selbst der 1. April wackelt, sorgte branchenweit für irritiertes Kopfschütteln. Zumal sich SPD-Politiker medial gegen das Gesetz positionierten und den eigenen, fachlich verantwortlichen Parteigenoss:innen in den Rücken fielen. Entsprechend stark variieren in der Umfrage die Prognosen der Teilnehmenden: Knapp ein Drittel glaubt noch an den neuen Termin Anfang April, über ein Drittel an Verspätung und knapp Drittel an ein Scheitern. Immerhin bestätigte Karl Lauterbach zuletzt öffentlich, dass er weiterhin von dem Termin am 1. April ausgeht. Umso überflüssiger erscheint die durch die SPD verursachte Ehrenrunde.

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