Über diese US-Startups wächst kein Gras mehr Teil 2

by Moritz Förster

In den USA schießt ein “Uber of Weed” und ein “Yelp of Marijuana” nach dem anderen aus dem Boden, berichtet das Fachmagazin Business Insider. Cannabis-Lieferdienste seien schneller als der Postbote. Mit welchen Geschäftsmodellen US-Startups inzwischen den Markt aufmischen? Wir haben die Datenbanken von Angel.co und Crunchbase gescreent und geben in Teil 2 einen Überblick darüber, welche Unternehmen sich mit innovativen Anbau- und Zucht-Methoden beschäftigen.

Phylos Bioscience
Auch vor dem Cannabis-Anbau macht die Genforschung nicht halt: Genetische Diagnosen, Daten und Zucht-Werkzeuge bietet Phylos Bioscience. 2015 erhielt das Startup um Nishon Karassik und den Cannabis-Researcher Mowgli Holmes 1,5 Millionen US-Dollar, im Juli 2016 in einer weiteren Seed-Runde nochmal 950.000 US-Dollar. Die Unternehmensbewertung stieg in diesem Zeitraum von acht auf zwölf Millionen US-Dollar.

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Das Startup hat eine spezielle “Grow-Box” entwickelt und designt, die den Anbau ermöglicht, ohne dass du dich um Bewässerung, Licht, Temperatur oder ähnliches kümmern musst. Vollautomatisch kümmert sich die schön designte, gläserne Box um die Pflege der eigenen Cannabis Pflanze. Jede Box hat Platz für eine Pflanze. Der durchschnittliche Stromverbrauch soll bei 10 bis 100 Watt liegen. Patente sind in der Pipeline. Kaufen kann man die Grow Box allerdings noch nicht.

Niwa
Anbauen für jedermann: Mit dem Niwa One System kann jeder die Wachstumsphase der Pflanzen via Smartphone kontrollieren. Die Lösung besteht aus Hardware (Sensoren) und einer Cloud-Software. Die automatisierenden Software-Programme für die Pflanzen-Pflege während in der Cloud von der eigenen Community optimiert. Das Startup hat sowohl im HAX als auch im Startup Weekend Inkubator teilgenommen.

PureSinse, Konopi und Nomis Holdings
PureSinse ist ein kanadisches Biotech Startup, das dabei ist, in Kanada als Produzent, Verkäufer und Forscher für medizinisches Cannabis zugelassen zu werden. Ziel ist, erstklassiges Cannabis zu produzieren und an zugelassene Cannabis-Patienten auszuliefern. Gründer sind Profis aus dem Gesundheitswesen, landwirtschaftliche Ingenieure und Biotech-Experten. Ähnliches schwebt auch Nomis Holdings Ltd. vor. Das in Vancouver ansässige Startup möchte bei der Cannabis Produktion den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legen. Bereits einen Schritt weiter ist das ebenfalls in Kanada sitzende Unternehmen Konopi, das bereits eine Lizenz für Produktion und Vertrieb erhalten hat und Kunden beliefert. Beide Unternehmen beliefern direk Endkunden.

Fazit: Im B2B Bereich wird sich noch einiges tun. Trends sind hier Indoor, Growth-Automatisierung und Tracking. Es werden sich etliche spezialisierte Anbieter für intelligentes Licht, Bewässerung und andere Herausforderungen durchsetzen. Aufgrund der derzeit noch sehr hohen Margen, sind Anbauer auch bereit, für Technologien tief in die Tasche zu greifen. Sobald sie je Hektar entsprechend mehr ernten, lohnt sich das Investment zügig. Im B2C-Bereich ist das Marktvolumen viel niedriger – andere smarte Indoor-Lösungen können zudem für Cannabis adaptiert werden. Es tummeln sich dort zudem schon etliche Anbieter.

 

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