Materia erhält in Malta EU GMP – Verarbeitung von GACP-Produkten für europäischen Markt

by Redaktion

Die maltesische Arzneimittelbehörde hat eine Anlage von Materia gemäß der “European Union Good Manufacturing Practices” (“EU GMP”) zertifiziert. Dabei handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um eine 30.000 Quadratmeter große ehemalige Autowerkstatt im Industriegebiet Hal Far. Inzwischen soll das Gebäude in eine hoch sichere Anlage für das Weiterverarbeiten von Betäubungsmitteln umgewandelt sein, wohlgemerkt wird vor Ort kein medizinisches Cannabis angebaut.

Auf Anfrage erklärte Materia, dass in Malta sowohl Blüten und Bulk sowie Öle verarbeitet, auch extrahiert werden, die aus GACP-zertifizierten Anlagen stammen. Ende des Sommers rechnet Materia mit den ersten Lieferungen nach Deutschland. Insgesamt erhofft sich das Unternehmen, in der Anlage 6.000 Tonnen Cannabis jährlich zu verarbeiten. In Deutschland wird Materia seine eigenen Produkte über seinen ansässigen Großhändler vertreiben. Allerdings können Materias Geschäftspartner – für den Fall, dass Materia als Dienstleister für andere Unternehmen extrahiert – wiederum über eigene Vertriebspartner verfügen. Neben Deutschland will Materia in diesem Jahr noch nach Polen und Großbritannien exportieren sowie den maltesischen Markt versorgen. Das Unternehmen verweist in seiner Mitteilung noch auf “letzte Schritte” und eine “Nachzertifizierung in Übereinstimmung mit dem Lizenzierungsprozess”.

Materia-CEO Deepak Anand bezeichnet die Zertifizierung als “bedeutendsten Meilenstein” seit über zwei Jahren: “Wir freuen uns darauf, Industrie, insbesondere unseren globalen Partnern, die Zugang zum europäischen Markt suchen, das volle Potenzial einer maltesischen Einrichtung anzubieten.”

Nick Pateras, Managing Director, Europa von Materia ist stolz darauf, der “kleinen Gruppe von Cannabisunternehmen mit einer EU-GMP-zertifizierten Anlage beizutreten”. Nun liege der Fokus auf der Kommerzialisierung. Dafür werde Materia Malta sein Netzwerk von qualifizierten Lieferkettenpartnern nutzen, um neues, hochwertiges medizinisches Cannabis auf dem europäischen Markt einzuführen, einschließlich in Deutschland durch die Apothekenvertriebskanäle von Materia Deutschland.

Zuvor hatte Materia bekannt gegeben, als exklusiver Vertriebspartner des Diagnostikunternehmens Saxonia Diagnostics hierzulande neuartige Testkits zu vertreiben. Die Kits sollen die Komplexität des derzeitigen Zubereitungsprozesses von medizinischem Cannabis reduzieren. Auch Tilray und Farmkao sind bereits mit Kits an den Start gegangen.

Materia vertreibt Produkte der Marke CannaFix-ID und verspricht “eine hocheffiziente Alternative zu Cannabis-Apotheken, die nach den deutschen Vorschriften verpflichtet sind, medizinisches Cannabis zu testen, da es sich um eine magistrale Zubereitung handelt”. Es werde erwartet, dass “die innovative Technologie den umständlichen Prozess, mit dem Cannabisprodukte derzeit in Deutschland getestet werden, erleichtern wird”.

“Die deutsche DAB-Monographie verlangt von den Apotheken, die Produkte mit der zeitaufwändigen, oft teuren Dünnschichtchromatographie oder einer anderen vergleichbaren Methode zu testen. Dies ist oft ein Hindernis für die breite Akzeptanz von medizinischem Cannabis in Apotheken. Das CannaFix-ID-Portfolio stellt eine spannende Alternative dar, die als vergleichbare Methode qualifiziert ist. Das macht das Testen für Apotheken viel einfacher und wirtschaftlicher. Wir freuen uns, mit Saxonia zusammenzuarbeiten, deren Team über eine tiefgreifende pharmazeutische Expertise verfügt, insbesondere auf dem Gebiet des medizinischen Cannabis. Ihre Vision, Apotheken komfortable und effiziente Lösungen anzubieten, deckt sich perfekt mit unserer eigenen”, lässt sich Sebastian Blöte, Geschäftsführer von Materia Deutschland, zitieren.

“Die umfassende Validierung mit einem einfach zu bedienenden Ansatz ist eine wesentliche Voraussetzung, um Hürden für die breitere Abgabe von medizinischem Cannabis zu überwinden”, hofft Michael Pfeffer, Geschäftsführer von Saxonia Diagnostics. Noch im Mai sollen die Produkte auf den Markt kommen.

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