David Jones hat sich mit seinen Events auf den Freizeitbereich fokussiert. Nach dem Auftakt in London geht es nun gen Kanada. Dort erhofft er sich den nächsten großen Schub.
Hallo David, du bist Event-Produzent. Eine provokante Frage gleich vorab: Es gibt immer mehr Events in der Cannabisindustrie. Wie groß ist die Nachfrage überhaupt noch? Gibt es bereits ein Überangebot?
Weltweit gibt es über 100 Messen und Konferenzen, die sich mit dem Cannabismarkt befassen, was auf den ersten Blick wie ein Überangebot für den Sektor erscheinen mag. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass jedes dieser Ereignisse den Bedürfnissen eines bestimmten Teils des Marktes entspricht. Es gibt Messen über den Anbau, Konferenzen über Investitionsmöglichkeiten und Veranstaltungen für bestimmte Produkte und bestimmte cannabisbezogene Themen – um nur einige zu nennen. Wir unterscheiden uns von anderen auf dem globalen Eventmarkt, da wir uns speziell mit der Möglichkeit von Cannabis beziehungsweise Hanf in der Verbrauchsgüterindustrie befassen.
Warum findet euer Event in Toronto statt?
Wir haben Toronto als unsere Startstadt gewählt, da Kanada an der Schwelle zur Regulierung steht, um den Verkauf von Lebensmitteln, Cremes und Extrakten zu ermöglichen. Dies wird den Markt für neue Produktinnovationen öffnen.
Was sind die Schlüsselelemente einer erfolgreichen Cannabis-Veranstaltung?
Vielfalt. Angesichts des rasanten Wachstums des Cannabissektors und der damit einhergehenden massiven Verdrängung traditioneller Verbrauchsgüter ist es von entscheidender Bedeutung, alle Produktarten und -möglichkeiten auf globaler Ebene zu beleuchten. Mit der Auftaktveranstaltung in Toronto haben wir unsere Londoner Konferenz nochmal erweitert. Wir konnten international ausgerichtete Themen hinzufügen, um den Bedürfnissen der nordamerikanischen Teilnehmer gerecht zu werden, die Europa als die nächste große Chance betrachten.
Auf internationaler Ebene wird das Angebot diversifiziert. Werden kanadische Unternehmen ihre Pole-Position durch neuen Wettbewerb in anderen Ländern verlieren?
Ich glaube, dass kanadische Unternehmen ihre Pole-Position bei internationalen Projekten behaupten werden. Sie haben bereits einige Kultivierungsanlagen in Europa und Südamerika errichtet, um der steigenden Marktnachfrage gerecht zu werden. Aufgrund der hohen erforderlichen Finanzierungen durch Investoren sehe ich kanadische Unternehmen weiterhin in der Pole-Position, um ihre Marktführerschaft gegenüber anderen Produzenten zu behaupten.
Derzeit ist die regulatorische Situation bei CBD-Produkten sehr vage. Der bisher größte Markt sind die USA. Was werden die neuen Entwicklungen sein?
Die CBD-Märkte in Europa und Kanada dürften in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Dies könnte allerdings durch die europäische Verordnung zur Klassifizierung von CBD als Lebensmittel erstickt werden, während in anderen Produktbereichen wie Functional Food, Naherungsergänzungsmittel und Kosmetika ein Wachstum zu verzeichnen ist. Ich kann keine Kommentare zu zukünftigen regulatorischen Entwicklungen abgeben, erwarte aber keine massive Beschränkung der Verwendung von CBD.
Danke für dieses Gespräch.
Über das Event
Future Cannabis Strategies North America 2019 findet am 2. und 3. Oktober in Toronto statt. krautinvest.de ist Partner des Events (Event-Seite).
Tipp: Unsere Übersicht über die wichtigsten Cannabisevents.