#CannaBiz – die News im Oktober – #81

by Redaktion

Wie kann man das CanG noch verbessern? Was sind die größten Kritikpunkte? In der finalen Phase der Gesetzgebungsprozess drehen sich die öffentlichen Forderungen rund um die einzelnen Paragrafen. Außerdem gründen sich mehr und mehr Cannabis-Clubs.

#CannaGesellschaft

Verbrechen: Sobald das Legalisierungsgesetz von Karl Lauterbach beschlossen sei, solle es vorbei sein mit Strafverfahren für den Besitz von kleinen Mengen Cannabis. Aber bis dahin werde vor Gericht selbst um Winzigkeiten gerungen. Koste es, was es wolle (SZ).

Der niederländische Staatsanwalt Peter Huttenhuis berichte von erfolgreichen Strukturermittlungen der Clans in den Niederlanden: Mithilfe eines Datenabgleichs von Meldebehörden und Energieversorgern seien Wohngebäude ausfindig gemacht worden, an deren Adresse niemand gemeldet war, aber trotzdem Strom bezogen und verbraucht wurde. Dies habe erneut zur Aufdeckung von Dutzenden Cannabis-Plantagen geführt (ZEIT).

#CannaClubs

Eine Handvoll junge Männer gründe den Cannabis-Club Castrop-Rauxel.  „Wir wollen den Schwarzmarkt schwächen“, so die Gründer (Ruhrnachrichten). Wer im Zuge der Cannabis-Legalisierung in Deutschland einen sogenannten Cannabis-Club gründen will, muss sich auf strenge Regeln einstellen. Wie aus einer frühen und innerhalb der Regierung bisher nicht abgestimmten Version des Cannabis-Gesetzentwurfs von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervorgeht, sollen die Clubs reine “Anbauvereinigungen” sein (Süddeutsche). Die ersten Cannabisclubs seien schon gegründet. Etwa im rheinland-pfälzischen Neuwied. Die Nachfrage sei groß, sagt der Vorsitzende Gülhan Basibüyük. Der Cannabis-Social-Club Smokingz-Neuwied habe schon 130 Mitglieder (Spiegel).

#CannaKonsument:innen?

Im BR24Sport-Podcast Pizza & Pommes diskutiere Felix Neureuther mit ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt und Prof. Andreas Ströhle über das Thema Cannabis. Was passiere, wenn es legal werde? Und sei es sinnvoll, dass THC auf der Dopingliste stehe?

Mindestens vier Millionen Deutsche kiffen regelmäßig. Cannabis sei damit Deutschlands beliebteste illegale Droge. Die  ZDF-Doku “Drogen-Land – Provinz im Rausch: Cannabis an der Küste” befasst sich mit dem Konsum und seine gesundheitlichen, gesellschaftlichen Auswirkungen.

46 Prozent der Berliner:innen greifen unregelmäßig zum Joint, acht Prozent tun das mindestens einmal im Monat. Das legen neue Daten offen. Die Zahlen seien deutlich höher als im Bundesschnitt (Tagesspiegel).

#CannaPolitik

Im Watson-Interview spricht Burkhard Blienert über die Cannabislegalisierung und seine Vision für mehr Jugendschutz.

In der Tradition der vernebelnden Rhetorik der Drogenprohibition verknüpfte Söder verschiedene Substanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Wirkungen. Cannabis stehe dann plötzlich auf der gleichen Stufe wie Heroin. Dazu geselle sich Panikmache: Drogenklubs! Bahnhof Zoo! Bilder von Jugendlichen im Drogenelend keimen auf, die mit der Realität nur sehr wenig zu tun hätten (FAZ).

Mitte Oktober berate der Bundestag über die teilweise Legalisierung von Cannabis. Das Vorhaben der Ampelkoalition bleibe umstritten, Kritik komme von der Gewerkschaft der Polizei – aber auch von Befürworter:innen (taggesschau). Die Regierung wolle Cannabis legalisieren, aber den Konsum stark beschränken. 200 Meter solle man künftig von Kitas, Spielplätzen und Schulen entfernt bleiben. In der SZ-Redaktion sorge das für Streit. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung sei nicht nur bei den Bundesländern auf Ablehnung gestoßen. Auch bei den Koalitionsfraktionen werde er als zu restriktiv und bürokratisch kritisiert. Mehrere Vorschriften sollen entschärft werden (RND). Lauterbach verteidige die Cannabis-Freigabe bei einer Diskussionsveranstaltung: “Wir werden das Gesetz durchziehen”. Dennoch äußere der Lehrerverband Bedenken (taggespiegel).

Streit um Cannabis: Wenn Kiffen legal werde, helfe die Legalisierung von Cannabis, den Schwarzmarkt auszutrocknen oder gefährde sie die Gesundheit von Jugendlichen? 200 Seiten sei der Gesetzentwurf lang und umstritten – auch unter Befürworter:innen, ein Hörbeitrag des Deutschlandfunks. Der Bundestag debattiere über die Teil-Legalisierung von Cannabis. Der Entwurf von Bundesgesundheitsminister Lauterbach erreiche kaum eines der gesteckten Ziele. Es sei Zeit für einen Neuanfang. Ein Kommentar der Wirtschaftswoche.

In Frankfurt a. M. werde wieder verstärkt darüber diskutiert, wie eine geordnete Drogenpolitik aussehen könne. Aber was tun eigentlich andere Kommunen, um Abhängigen zu helfen? Die F.A.Z. gehe dieser Frage in einer Serie nach.

#CannaWirtschaft

Kanadas führende Cannabisproduzenten erweitern ihre Produktion um Gemüse, Obst und Blumen. Grund für diese Diversifikationsmaßnahmen sei ein massives Überangebot an Cannabis, weshalb Unternehmen wie Tilray und Aurora Cannabis nun auch andere Einkommensströme als den Verkauf von Marihuana nutzen wollen (Aktionäre).

Der Bundesrat fordere eine Ausweitung der kommenden Cannabis-Sperrflächen auf 250 Meter rund um Schulen, Bahnhöfe und andere sensible Einrichtungen. In der Branche finde man den Vorschlag »weltfremd«. Cannabis-Start-ups wehren sich gegen Verbotszonen (Spiegel).

Die Cannabis-Connection der Bundesrepublik? Snoop Dogg und Staatsauftrag? Die Firma Cansativa agiere praktisch als Großhändler für medizinisches Cannabis im Auftrag des Staates. Dahinter stehe auch Offshore-Firmen, zum Teil in Steueroasen. Finanzexperten halten die Auftragsvergabe für fragwürdig (correctiv.org).

#CannaMedizin

Unterschätzte Medizin Cannabis? Wie Patient Felix G. mit ihr seinen Alltag meistert. Was das für sein Leben bedeute, wie Polizei und Türsteher darauf reagieren und wieso Bayern für den jungen Mann tabu sei, erzählt Felix im Gespräch mit ka-news.de.

Seit Jahren kritisiere die deutsche Cannabiswirtschaft die Deckelung ihrer Liefermengen und den wachsenden Anteil des Importgeschäfts für Medizinalcannabis. Ein Gutachten solle nun beweisen, dass der Import sogar illegal sein könnte. Derweil habe es das Cannabisgesetz durch die erste Lesung im Bundestag geschafft (taggesspiegel).

#CannaAusland

Der Autor Helge Timmerberg habe für sein Buch “Joint Adventure – Eine Reise in die Welt des Cannabis” einige Orte bereist, die bereits Cannabis legalisiert hätten, unter anderem Malta, ThailandAmsterdam. Im Gespräch mit t-online erzähle Timmerberg, der selbst seit mehr als 50 Jahren Cannabis konsumiere, warum er Verbote für sinnlos halte.

Disclaimer: Redaktioneller Beitrag, keine Investmentempfehlung.

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