Cannabis-Handelsbeziehungen zwischen Afrika und Europa

Ein Interview mit Josh Swart, Original Cape Town Hemp

by Astrid Hahner

(Anzeige) – Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist ein ‘sponsored’ Artikel im Rahmen einer Medienpartnerschaft mit World Class Business Leaders im Rahmen der Cannabis Business Europe 2023 in Bad Homburg.

Die Cannabis Business Europe 2023 (CBE 23) findet in diesem Jahr vom 25. – 26. Mai im Steigenberger Hotel Bad Homburg statt. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten und exklusivsten Networking Veranstaltungen für die Köpfe der internationalen Industrie rund um medizinisches Cannabis, CBD und Hanf. Die Teilnehmer:innen erwartet eine optimale Mischung aus Präsentationen / Fallstudien, interaktiven Round Table Diskussionen, Fragerunden und praktischen Workshops; jeder kann sich individuell ein Programm aus allen vier Tracks zusammenstellen, das auf die eigenen Bedürfnisse und Interessen abgestimmt ist. Wer nicht vor Ort an der Konferenz teilnehmen kann, kann die Veranstaltung auch per Live-Stream verfolgen.

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Wir haben im Vorfeld der Konferenz einige der hochkarätigen Speaker für Sie interviewt; unter anderem wird Josh Swart am 26. Mai um 12:00 referieren zum Thema “Current and Projected EuroAfrica Cannabis Trade”

krautinvest.de: Hallo Josh, danke für deine Zeit.  Wie würdest du den aktuellen Stand des Cannabishandels (Hanf sowie medizinischer Sektor) zwischen Europa und Afrika beschreiben, und welche Markttrends prägen derzeit die lokale Branche?

Josh Swart:  Zum jetzigen Zeitpunkt ereignen sich Freigaben von Abgaben. Landwirte in Südafrika sind schließlich in gewisser Weise auf diese Vereinbarungen angewiesen, um ihre (medizinischen) Cannabislizenzen zu erhalten. Wir haben gesehen, dass erfolgreich Ernten durchgeführt und in Länder wie Spanien und die Schweiz exportiert wurden. Es ist sehr aufregend, zu sehen, dass unsere Blüten völlig legal ihren Weg nach Europa finden.

Was den Hanf betrifft, so befinden wir uns in einem frühen Stadium der Öffnung dieses Segments der Branche, wobei seit der ersten Hanfanbau-Genehmigungen im Oktober 2021 etwa 400 Lizenzen erteilt worden sind. Leider wachsen auf nicht einmal 10 % dieser lizenzierten Flächen Pflanzen. Aber die Tatsache, dass wir diese Lizenzen vom Landwirtschaftsministerium erhalten können, ist es wert, gefeiert zu werden. Als Nation befinden wir uns in einer Zwickmühle: Es gibt keine gelisteten Hanfsorten im Saatgutregister, die der durchschnittliche Landwirt in Südafrika kaufen könnte, und wir sind daher darauf angewiesen, konforme Hanfsamen zu importieren, um Hanf anzubauen. Zum jetzigen Zeitpunkt muss jeder Landwirt, der zertifizierte Hanfsamen anbauen will, diese importieren. Zudem kann man nicht im Namen anderer Landwirte importieren bzw. importieren und vertreiben, was die Erschließung der Hanfindustrie extrem einschränkt.

krautinvest.de: Wie hat sich die Gesetzgebung in den letzten drei bis fünf Jahren verändert, welche Richtlinien gibt es?

Josh Swart: Was unseren regulatorischen oder gesetzlichen Rahmen angeht, so hat sich dieser in den letzten drei Jahren massiv verändert. Man kann jetzt nicht nur eine Lizenz für medizinisches Cannabis und eine Genehmigung für Hanf bei den jeweiligen Ministerien beantragen, sondern wir stehen auch kurz davor, dass das Parlament die erste “Cannabis for Private Purposes Bill” verabschiedet, ein Gesetz also, das Hanf für kommerzielle Zwecke, Cannabis für religiöse und kulturelle Zwecke und sogar Cannabis für Freizeitzwecke beinhaltet. Auch unsere Gerichte haben die Rechtslage in Bezug auf Cannabis verbessert, indem sie den diskreten Besitz in der Öffentlichkeit entkriminalisierten, den medizinischen Zugang gewährten und die Position zu privaten Raucherclubs klarstellten.

krautinvest.de: Auf welche regulatorischen Hindernisse stoßen Unternehmen beim Import oder Export von Cannabisprodukten zwischen diesen Regionen, und welche Anstrengungen werden unternommen, um diese Herausforderungen zu bewältigen?

Josh Swart: Die Tür wurde für den Handel mit medizinischem Cannabis geöffnet und wir haben erfolgreiche Transaktionen zwischen Südafrika und Europa gesehen. Südafrika importiert schon seit Jahrzehnten Hanf und hat vor kurzem den Bau eines Hanfhotels mit aus Italien und den Niederlanden importierten Hanfschäben abgeschlossen. Wir haben bisher noch keine Hanfprodukte oder Biomasse nach Europa exportiert und sind gespannt, wie sich dies mit der der aktuellen Ernte entwickeln wird – und noch viel mehr ab der Anbausaison 2023/24. Der internationale Cannabisexport aus Südafrika nach Europa ist legal.

krautinvest.de: Kannst du die lokale Marktsituation beschreiben? Welche Vorteile ergeben sich für die Nation SA? Wie viele Arbeitskräfte und Arbeitsplätze werden geschaffen? Was ist die Marktgröße für Hanf und Cannabis in Euro? Inländisch vs. international?

Josh Swart: Im Jahr 2017 änderte Südafrika den rechtlichen Status der Pflanze und die Industrie entstand. Im Jahr 2021 hatte der Cannabismarkt in Südafrika einen geschätzten Wert von 87,7 Mio. R (4,5 Mio. Euro) und ein erwartetes jährliches Wachstum von 28,4 %, das diesen Wert bis 2026 auf 406,3 Mio. R (20,8 Mio. Euro) ansteigen lässt. Wir haben gesehen, dass eine Reihe von Anbauclubs für den Freizeitgebrauch gegründet wurden, aber es steht noch aus, dass sich der industrielle Hanf durchsetzt. Es ist erwähnenswert, dass Hanfprodukte in Südafrika schon seit vielen Jahren verkauft werden, aber aufgrund des rechtlichen Stigmas und unserer konservativ geführten Nation gab es keinen sehr beeindruckenden Verbrauchermarkt.

In letzter Zeit hat die Entkriminalisierung das Stigma beseitigt und neue Produkte finden ihren Weg in die Regale. Im Jahr 2020 wurde die Zulassungsfähigkeit von CBD neu geregelt, so dass CBD-Produkte rezeptfrei verkauft werden können und CBD-Verbrauchsartikel wie Getränke und Nahrungsergänzungsmittel ihren Weg in unsere Lebensmittelläden finden. Aufgrund der zögerlichen Haltung unserer Gesetzgeber warten wir immer noch auf die Verabschiedung des Gesetzes über Cannabis für private Zwecke, das voraussichtlich noch in diesem Jahr verabschiedet wird. Aktuell sind die Zahlen bezüglich der Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Entwicklung der Wirtschaft nur den entsprechenden Landwirten bekannt, leider gibt es keine zentrale Datenbank.

Unser Präsident hat die Industrie in Südafrika willkommen geheißen und wir haben gesehen, wie verschiedene Ministerien das Potential von Hanf hervorgehoben haben, eine sozio-ökonomische Emanzipation zu ermöglichen. Wir freuen uns darauf, zählen aber nicht darauf, dass die Regierung etwas liefert – der Fortschritt wird vom privaten Sektor vorangetrieben.

krautinvest.de: Welches sind deiner Analyse nach die vielversprechendsten Märkte für den innerafrikanischen und europäisch-afrikanischen Cannabishandel in den kommenden Jahren und welche Faktoren treiben dieses Wachstum an?

Josh Swart: Südafrika hat im Vergleich zu Europa eine unglaubliche Anzahl an Sonnenstunden (2500 Stunden gegenüber 1000 Stunden pro Jahr). Das ermöglicht eine hervorragende Blüte. Die Niederländer haben festgestellt, dass unsere Extrakte europäischen Extrakten weit überlegen sind. Und die CBD-Produkte, die auf den asiatischen Markt kommen, finden reißenden Absatz. Es scheint, als gäbe es ein Gerangel um diese goldenen afrikanischen Öle.

Wir (SA) sind in diesen frühen Phasen der Etablierung stark auf Europa angewiesen, was die Lieferung von Saatgut und die Unterstützung bei der Verarbeitung angeht.

krautinvest.de: Wie entwickelt sich die afrikanische Cannabisbranche, und was glaubst du, was die Zukunft für diesen Markt in Bezug auf Produktentwicklung und Innovation bereithält? Welchen Rat würdest du Unternehmen geben, die in den afrikanischen Cannabismarkt einsteigen wollen, und wo siehst du die größten Chancen und Herausforderungen für neue Marktteilnehmer?

Josh Swart: Es wird dringend empfohlen, in eine Verarbeitungsanlage oder ein Extraktionslabor in Südafrika zu investieren und Produkte zum Verkauf nach Europa zu schicken. Es mangelt uns noch sehr an Kenntnissen über die Verarbeitung und an einer Infrastruktur, die notwendig ist, um große Mengen an Biomasse zu verarbeiten; ganz zu schweigen von dem Branchen-Know-how, das in Europa schon lange vorhanden ist.

krautinvest.de: Josh, hab vielen Dank für diese spannenden Einblicke! Wir freuen uns schon jetzt, weitere Details bei der CBE23 in Bad Homburg zu erfahren!

Über Josh Swart:

Joshua hat in den letzten sieben Jahren den Bereich der rechtlichen und geschäftlichen Entwicklung von Cannabis in Südafrika mitgestaltet und persönlich Lobbyarbeit im nationalen Parlament geleistet. Durch seine Bemühungen wurden Änderungen an der aktuellen Cannabis for Private Purposes Bill vorgenommen, was seinen Einfluss beweist, der größtenteils, aber nicht ausschließlich auf die Förderung der sozioökonomischen Emanzipation durch die Cannabispflanze ausgerichtet ist. Joshuas Unternehmen (Original Cape Town Hemp) hat ein Musikstudio aus Hanfbeton gebaut, eine Bekleidungslinie, Körperpflegeprodukte und CBD-Tinkturen entwickelt. Er konzentriert sich auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, Genehmigungsanträge und unterstützt Landwirte bei der Lieferung von Saatgut und Abnahmevereinbarungen, um die neue legale Industrie zu etablieren.

Krautinvest.de Leser:innen erhalten bei der CBE23 in Bad Homburg 25% Rabatt auf den regulären Ticketpreis; nutzt dazu bei der Anmeldung den Discount Code Krautinvest25. Sie möchten speziell tiefer in die Cannabis-Industrie Südafrikas eintauchen? Dann vermerken Sie sich bereits den Termin am 19./20. September: Cannabis Business Africa 2023 (worldclassbusinessleaders.com)

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