Branchenupdate September 2023 mit Cronos, Cansativa, Somaí, Seed Innovations, Alephsana, Algea Care

Studie, Aktienverkauf, neue Produkte

by Redaktion

Im Rahmen einer Vertriebsvereinbarung zwischen Cronos und Cansativa wird die neue medizinische Cannabismarke Peace Naturals in deutschen Apotheken erhältlich sein. Auch Alephsana erweitert sein bestehendes Sortiment um die medizinische Cannabissorte Aleph Amber 24/1. Somaí erhält die Zulassung der portugiesischen Gesundheitsbehörde Infarmed für seine Anlage in Lissabon, Portugal. Seed gibt den Verkauf von 2.900 Aktien von Avextra bekannt. Algea Care hat mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eine Studie durchgeführt.

Cronos und Cansativa

Im Juli unterzeichnete Cronos, ein globales Cannabinoid-Unternehmen, eine Vertriebsvereinbarung mit Cansativa. Nun teilt Cronos mit, dass es seine erste Lieferung von medizinischem Cannabis unter der Marke Peace Naturals in Deutschland auf den Markt bringen werde und auf Cansativas Apothekenvertriebsnetzwerk vertraue.

„Der Wiedereintritt in den deutschen Markt mit seinen rund 83 Millionen Einwohnern ist ein wichtiger Meilenstein für Cronos. Wir freuen uns darauf, unsere Reichweite und Markenbekanntheit in Deutschland mithilfe von Cansativa auszubauen“ sagte Mike Gorenstein, Chairman, President und CEO von Cronos. „Wir werden weiterhin neue Marktwachstumschancen vorantreiben und unser grenzüberschreitendes Produktportfolio ausbauen“.

Somaí erhält GMP I und II Abnahme von Infarmed in Portugal

Somaí, der nach eigenen Angaben größte europäische Hersteller pharmazeutischer Cannabisprodukte, gibt bekannt, dass das Unternehmen von der portugiesischen Gesundheitsbehörde Infarmed die Genehmigung für seine Anlage in Lissabon, Portugal, erhalten habe (Genehmigungsnummer 42/V01 vom 25.08.2023). Diese Genehmigung ermögliche es dem Unternehmen, medizinische Cannabisprodukte herzustellen, zu importieren und in zahlreiche globale Märkte zu exportieren. Außerdem habe das Unternehmen neues Kapital in Höhe von fünf Millionen Euro aufgenommen.

Mit der Infarmed-Zulassung erhalte das Unternehmen ein GMP-Zertifikat Teil I und Teil II, das es ihm ermögliche, seinen Plan umzusetzen, eigene Vertriebskanäle in Australien und Deutschland zu besitzen und Vertriebspartnerschaften in acht weiteren Ländern einzugehen.

Michael Sassano, Gründer und CEO von Somaí, erklärte: „Wir haben im November 2021 mit dem Bau begonnen. Nach einer ersten Inspektion 12 Monate später haben wir die Produktion aufgenommen. Jetzt, da wir die vollständige GMP-Zertifizierung Teil I und Teil II erhalten haben, haben wir bewiesen, dass es möglich ist, pharmazeutische Produkte in weniger als zwei Jahren auf den Markt zu bringen. Ferner werden wir in diesem Jahr nicht nur kontinuierlich Produkte aus der Stabilitätsphase entwickeln, sondern auch an einer ganzen Reihe von Produkten der nächsten Generation arbeiten, die auf den zukünftigen Bedürfnissen der Patienten basieren.“

Anton Nakhodkin, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer, sagte: „Unser Fokus verlagert sich von der Entwicklung zur vollständigen Kommerzialisierung und zum Wachstum, indem wir alle aktuellen Hauptmärkte bedienen und kleinere und neue Märkte darauf vorbereiten, sich für medizinisches Cannabis zu öffnen. Das Management hat alle Ziele erreicht und übertroffen und weitere fünf Millionen Euro an neuen Investitionen für den Aufbau einer internationalen Verkaufs- und Vertriebsorganisation freigesetzt“.

Seed Innovations und Avextra (ehemals Eurox)

Seed Innovations Limited, eine am AIM notierte Beteiligungsgesellschaft, verkündet den Verkauf von 2.900 Aktieneinheiten von Avextra, einem vertikal integrierten europäischen Unternehmen für medizinisches Cannabis mit Sitz in Deutschland. Dies entspreche 56,4% der Anteile von Seed an Avextra (ehemals Eurox Group) für einen Bruttoerlös von 2,9 Millionen Euro (2,45 Millionen Pfund). Seed Innovations halte weiterhin 2.242 Aktien von Avextra, was einem Anteil von 3 % an Avextra entspreche.

Es sei beabsichtigt, dass Alfredo Pascual, der geschäftsführende Direktor von Seed Innovations, in naher Zukunft von seiner Rolle im Aufsichtsrat von Avextra zurücktrete. Nach dem Verkauf werde Seed über liquide Mittel in Höhe von ca. 4,6 Mio. £ verfügen, mit zusätzlichen liquiden Mitteln in Höhe von ca. 2,5 Mio. £ aus dem Verkauf von Leap Gaming.

Der Vorstandsvorsitzende Ed McDermott kommentierte: „Der Verkauf entspricht einer Prämie von 60 % auf unseren Einstiegspreis, was insbesondere angesichts der derzeitigen Marktbedingungen erfreulich ist. Wir bleiben weiterhin an Avextra beteiligt und schätzen die Fortschritte, die das Unternehmen erzielt, sowie seinen Fokus auf die Bedürfnisse von Patienten und medizinischen Fachkräften in ganz Europa. Die derzeitigen Marktbedingungen haben gute Möglichkeiten für Beteiligungsgesellschaften mit Barmitteln geschaffen. Mit dem umfangreichen Netzwerk des Vorstands und dem Zugang zu Investitionsmöglichkeiten beabsichtigen wir, unsere Barmittel und Barmittel-Äquivalente in Höhe von rund 7,1 Mio. GBP zu nutzen, um in sich schnell entwickelnde Unternehmen mit hervorragendem Wachstumspotenzial zu investieren“.

Bernhard Babel, CEO von Avextra, kommentierte: „Seed ist sehr früh als Investor in unser Unternehmen eingestiegen und diese erste Investition kam zu einem wichtigen Zeitpunkt für Avextra, um das Wachstum des Unternehmens zu ermöglichen und das Vertrauen anderer institutioneller Investoren zu stärken, die das Unternehmen wie Seed Innovations bei einer Reihe von Kapitalerhöhungen unterstützt haben.“

Alephsana

Alephsana, Großhändler für medizinisches Cannabis, präsentiert als Ergänzung seiner Gemstone Linie Aleph Amber 24/1. Diese medizinische Cannabissorte werde in Portugal angebaut und verarbeitet, bevor sie von Alephsana importiert werde. Die Zusammensetzung sei 24% THC-Gehalt und <1% CBD.  Aleph Amber 24/1 zeichne sich durch seine Myrcen-Dominanz aus. Terpene wie B-Caryophyllen, Limonen, a-Bisabolol und a-Humulen ergänzen das Sortenprofil. Das Chemovar basiere auf der Sorte Mango Kush. Aleph Amber 24/1 werde hängend getrocknet, handgeschnitten und gereift. Die Lagerung erfolge nach EU-GACP- und EU-GMP-Standard.

Algea Care und UKE

Algea Care, nach eigenen Angaben Europas führende Telemedizin Plattform für die Behandlung mit medizinischem Cannabis, hat in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eine retrospektive Studie durchgeführt und die Ergebnisse vorgestellt. Die Studie wurde im internationalen Fachmagazin Medical Cannabis and Cannabinoids veröffentlicht. Für die vorliegende Studie seien vollständig anonymisierte Datensätze von Patient:innen mit diagnostizierten chronischen neuropathischen Schmerzen – also von den Nerven ausgehenden Schmerzen – ausgewertet worden, die im Sommer 2021 über Algea Care eine Cannabis-Behandlung erhalten hatten. Es seien 99 Patient:innen in die Studie eingeschlossen. Zu Beginn der Behandlung, so die Ergebnisse der Studie, hatte die Mehrheit der Patient:innen starke Schmerzen: Der mittlere Schmerzwert lag bei 7,5 (von maximal 10) und 96 % der Patienten hatten einen Schmerzwert von über 6. Bei der ersten Nachuntersuchung, die innerhalb von 6 Wochen nach Therapiebeginn stattfand, waren die Schmerzen signifikant (p < 0,001) auf einen mittleren Schmerzwert von 3,75 gesunken.

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