Nach Aphria und Demecan hat nun Aurora Cannabis aus der deutschen Produktionsstätte ausgeliefert. Die erste Charge habe das Lager von Cansativa erreicht, das im Auftrag des BfArM medizinisches Cannabis aus heimischem Anbau an Apotheken distribuiert. Damit hat auch der letzte im Bunde der drei Gewinner des Ausschreibungsverfahrens seine Produktion in Deutschland ans Laufen gebracht. Nun darf man gespannt auf das Jahr blicken, ob die drei Unternehmen ihre maximalen Kapazitäten von 2,6 Tonnen jährlich ausschöpfen. Auroras Produktionsstätte soll in Sachsen-Anhalt liegen.
Aphria, inzwischen Tochterunternehmen von Tilray, hatte im Sommer des letzten Jahres verkündet, die Lieferung aus der Anlage in Neumünster zu starten. Demecan hatte im April des laufenden Jahres mitgeteilt, dass 100 Kilogramm medizinisches Cannabis zur Auslieferung bereit stünden. Demecan hatte sich zugleich für möglichen Genussmittelmarkt positioniert und versprochen, die Kapazitäten bei Bedarf kurzfristig hochfahren zu können.
Erst vor rund einer Woche hatte Aurora verkündet, dass die eigene Anlage in Leuna in Sachsen-Anhalt das EU-GMP-Zertifikat erhalten habe. Trotz zahlreicher Herausforderungen aufgrund anhaltender pandemiebedingter Einschränkungen und internationaler Lieferkettenengpässe sei der Bau der fast 3.600 Quadratmeter großen Anlage abgeschlossen worden, lässt das Unternehmen verlauten.
“Mit der EU-GMP-Zertifizierung von Aurora Leuna haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass wir Experte im Anlagenbau nach GMP-Standards sind und dabei von unserer langjährigen Erfahrung und den Kompetenzen unseres interdisziplinären Teams profitieren”, lässt sich Dr. Axel Gille, Geschäftsführer der Aurora Deutschland und Präsident von Aurora Europe, in einer Mitteilung des Unternehmens zitieren.
Roland Schneller (COO) und Sara Nicolay (Vertrieb & Qualitätssicherung) von Cansativa bei der Anlieferung der ersten Aurora-Ware aus heimischem Anbau.