Signature Products gründet Hanf-App-Tochtergesellschaft und erhält sechsstelliges Investment

by Moritz Förster

Signature Products verkündet die Gründung der neuen Tochtergesellschaft “Die Hanf-App GmbH”. Zudem hätten unter anderem Branchenexperten aus Europa sowie namhafte US-Cannabis-Investoren aus dem Software-Bereich einen sechsstelligen Betrag in Signature Products investiert. Das Unternehmen machte weder zur Höhe exakte Angaben, noch nannte das Unternehmen die neuen Gesellschafter namentlich.

Ziel von Hanf-App sei, die regulatorischen Herausforderungen der ersten Säule der bevorstehenden Cannabis-Legalisierung in Deutschland zu bewältigen. Die App stelle für Cannabis-Clubs, die sich an strenge Vorschriften und Dokumentationspflichten halten müssen, eine wertvolle Lösung dar. So könne über die App Rechnungsstellung, Lagerbestandsverwaltung, Mitgliederverwaltung und mehr gesteuert werden. Ferner sei es für die Mitglieder der Cannabis-Clubs eine Community Plattform, um beispielsweise Blüten zu reservieren oder an Events teilzunehmen. Diese Dienste könnten die Clubmitglieder kostenlos nuten. Einnahme erhoffen sich die Macher der Hanf-App durch Werbung. Später werde es auch einen B2B-Shop für Club-Equipment geben. Man wolle auf diesem Wege mit der Hanf-App bereits im ersten Jahr profitabel seien.

Bereits jetzt bestünden Marketingpartnerschaften mit Smoking, Terplocks und Growbarrato. Jeder verifizierte Cannabis-Club bekommt zudem ein gratis Onboarding-Package von Premium-Marken. Nach eigenen Angaben seien bereits über 50 Vereine mit mehr als 17.000 potenziellen Nutzer:innen “an Bord”. Damit will Signature Products, bislang spezialisiert auf Industriehanf und das Erforschen und Herstellen von Hanfproteinen, zukünftig auch im Cannabis-Genussmittelmarkt mitmischen – ist damit aber nicht alleine. Auch Unternehmen wie 420 Cloud liebäugeln bereits mit den Cannabis Clubs.

In der Theorie kein unattraktives Geschäftsmodell: Schließlich müssen Clubs angesichts der strengen Vorgaben im CanG gründlich dokumentieren, welche Mengen wann produziert, gelagert und an wen abgegeben wurden. Auch entsprechende Prognosen müssen an die Behörden übermittelt werden. Ohne digitale teilautomatisierte Lösungen dürfte auf die Club-Betreiber daher jede Menge administrative Tätigkeiten zu kommen – zumindest bei den größeren Clubs.

Offen ist dagegen, wann und in welchem Umfang die Hanf-App zum Einsatz kommen wird. Die finale Lesung inklusive Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag wurde erst Ende letzte Woche vom kommenden Donnerstag auf die Kalenderwoche 50 verschoben. Zudem bezweifeln Kritiker auch aufgrund der hohen administrativen Hürden, dass die Clubs zeitnah überhaupt im großen Stil anlaufen. Mit Ernten wird erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt gerechnet.

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