Bereits im August 2021 debattierte krautinvest.de mit Rechtsanwalt Peter Homberg über eine mögliche Marktkonsolidierung in der medizinischen Cannabis-Industrie. Im November 2022 war Gastautor Boris Moshkovits einen Blick auf den sich, seines Erachtens, rasant konsolidierenden Markt. Und im Sommer 2023 ging in einer Umfrage der Großteil der Teilnehmenden davon aus, dass die meisten Cannabis-Firmen in absehbarer Zeit verschwinden. Aber hat sich der Markt 2023 bereits konsolidiert?
Laut BfArM ist die Zahl der Unternehmen, die medizinisches Cannabis nach Deutschland eingeführt haben, kontinuierlich gestiegen. Waren es 2017 noch 15 Unternehmen, so lag ihre Anzahl 2023 bei 100 Gerade von 2019 auf 2020 hatte sich die Zahl der einführenden Unternehmen von 42 auf 88 mehr als verdoppelt. Aber auch in den letzten Jahren nahm die Zahl nicht ab, sondern leicht zu. 2023 wurden alle Unternehmen erfasst, die bis November medizinisches Cannabis eingeführt haben.
Parallel zur Zahl der Großhändler stieg auch die Importmenge rasch an. Trotz des rasanten Anstiegs der einführenden Unternehmen seit 2017 handelt ein Großhändler im Schnitt heutzutage mit mehr als doppelt so viel medizinischem Cannabis wie 2017. Entfielen auf die15 Großhändler 2017 durchschnittlich jeweils 119 Kilogramm, so waren es 2023 rund 244 – und dabei sind die Mengen des vierten Quartals nicht berücksichtigt.
Der Grund, dass viele Großhändler über eine “Marktkonsolidierung” und sinkende Preise klagten, könnte einen anderen Hintergrund haben: sinkende Preise. Zudem könnten inzwischen einige, wenige Unternehmen mehr Marktanteile gewonnen haben.