Neuseeland: neue aufstrebende Cannabis-Märkte in Australasien

Rua Bioscience und soziales Unternehmertum mit medizinischem Cannabis in Neuseeland 

by Redaktion

Neuseeland ist eines der aufstrebenden Produktionsländer für medizinisches Cannabis. Insgesamt sind aktuell 37 Firmen mit unterschiedlichen Lizenzen aktiv. Einige dieser Unternehmen besitzen eine Lizenz für den Import von medizinischem Cannabis. Andere Unternehmen sind berechtigt, Saatgut und Pflanzenmaterial herzustellen und zu liefern oder haben die Lizenz zum Anbau von medizinischem Cannabis, inklusive Herstellung und Export. Da sich die Branche in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, liegen allerdings noch keine genauen Daten über die Anbau-, Import- oder Exportmengen vor. Die Aufsicht über die Branche obliegt dem neuseeländischen Gesundheitsministerium (Manatū Hauora; Ministry of Health), das sehr strenge Richtlinien zur Qualitätskontrolle aufgestellt hat, um sicherzustellen, dass der Betrieb auf höchstem Niveau erfolgt. Neuseeland hat seit 1998 ein mutual recognition agreement mit der EU, das den Export von NZ bzw. Import in die EU durch gemeinsam klar definierte Qualitätsstandards in der Industrie erleichtert, unter anderem für medizinische Produkte.

Zugang zu medizinischem Cannabis für neuseeländische Patient:innen

Auch Neuseeland hat ein Cannabis-als-Medizin-Programm erarbeitet: Am 01. April 2020 ist das Gesetz “ Misuse of Drugs (Medicinal Cannabis) Regulations 2019” in Kraft getreten. Mit dem Programm wird gewährleistet, dass Patient:innen mit hochwertigen medizinischen Cannabis-Arzneimitteln versorgt werden können. Mindestqualitätsstandards (MQS) für medizinisches Cannabis wurden entwickelt, um Ärzten Vertrauen in die Qualität und Konsistenz aller medizinischen Cannabisprodukte zu geben, die sie ihren Patienten verschreiben. Die Standards beinhalten keine Bewertung der Sicherheit oder Wirksamkeit der Produkte. Aktuell in Neuseeland verordnungsfähige Produkte reichen von Extrakten zur oralen Einnahme über Sprays und Lösungen zur sublingualen Anwendung bis hin zu getrockneten Blüten, welche Patient:innen verdampfen und inhalieren oder als Tee zu sich nehmen können. Die neuseeländischen Ärzte sind zunehmend engagierter und offener, mehr über den Einsatz von Cannabinoiden in der konventionellen Medizin zu erfahren. 

Paul-Naske-Chief-Executive-Officer-Rua-Bioscience

Paul Naske ist seit Ende des letzten Jahres Chief Executive Officer bei Rua Bioscience

Paul Naske, Chief Executive Officer bei Rua Bioscience, erläutert dazu:  “Obwohl medizinisches Cannabis nicht immer als Erstlinienbehandlung in Erwägung gezogen wird, sind die Ärzte zunehmend bereit es zu verordnen, wenn die Patienten auf Standardtherapien nicht ansprechen oder diese nicht vertragen. Im Geschäftsjahr 2022 wurde die Zahl der Verschreiber von medizinischem Cannabis durch eine wachsende Zahl von Spezialkliniken gestärkt, die sich auf die Behandlung von schmerzhaften und eine Reihe anderer hochkomplexer Erkrankungen mit Cannabinoid-basierten Arzneimitteln spezialisiert haben. Erschwinglichkeit und Gleichstellung sind nach wie vor ein Problem: Schätzungen zufolge konsumiert etwa 5 % der erwachsenen Bevölkerung Neuseelands illegal beschafftes Cannabis für medizinische Zwecke, wobei Schmerzen, Angstzustände und Depressionen die Hauptgründe für die Selbstmedikation sind. Ob solche Konsument:innen auf das legale, verschreibungspflichtige medizinische Cannabis umsteigen, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich der wahrgenommenen Erschwinglichkeit der Produkte sowie der Verfügbarkeit von Rezepten.”

Die neuseeländische medizinische Cannabisagentur

Den lokalen Anbau in Neuseeland überwacht die Agentur für medizinisches Cannabis (Medical Cannabis Agency, MCA), die dem neuseeländischen Gesundheitsministerium unterstellt ist. Die MCA setzt das medizinische Cannabis-Programm um, indem sie durch Vergabe entsprechender Lizenzen den Anbau, die Ernte, die Verarbeitung, die Qualitätsprüfung über die Lagerung, die Verpackung bis hin zur Abgabe der Produkte an die Patient:innen kontrolliert. Die MCA sorgt dafür, dass neuseeländische Produkte den angeforderten Mindestqualitätsstandards entsprechen. Es gibt drei große Kategorien von Anforderungen zur Erfüllung des Mindestqualitätsstandards: 1. Anforderungen für Tests mit Höchstwerten, 2. sonstige Qualitätsanforderungen und 3. Prüfung und Validierung der Prüfmethode. Der MQS legt Prüfanforderungen und Höchstgrenzen fest, beipsielsweise Grenzwerte für mikrobielle Verunreinigungen, die medizinische Cannabisprodukte und Inhaltsstoffe vor der Einfuhr, Ausfuhr oder Lieferung in Neuseeland erfüllen müssen. Diese Prüfanforderungen und Höchstgrenzen basieren auf dem Europäischen Arzneibuch (10. Auflage). Dank der jungen Industrie wurden in Neuseeland etwa 200 neue Arbeitsplätze geschaffen; Rua Bioscience beispielsweise beschäftigt aktuell 21 Mitarbeiter:innen an zwei Standorten.

Rua Bioscience

Rua Bioscience wurde nach eigenen Angaben als soziales Unternehmen mit einer besonderen Verbundenheit zum Land und seinen Ureinwohnern gegründet. Das liegt sicher auch am Gründerteam, bestehend aus Panapa Ehau und Manu Caddie. Es ist aktuell das einzige medizinische Cannabis-Unternehmen aus Neuseeland, wo diese Komponente explizit im Firmenkonzept festgelegt wird: So wurde beispielsweise 2020 ein Stipendienprogramm für Studierende mit Wohnsitz in Te Tairāwhiti (oder mit Verbindungen zur Region) eingerichtet und inzwischen insgesamt 27 Stipendien im Wert von 49.000 $ unter anderem in den Bereichen biomedizinische Wissenschaften, Buchhaltung, Te Reo Maori, Ingenieurwesen und Psychologie vergeben. Im “Compassionate Access”- Programm, welches ausschließlich für bedürftige Patient:innen in der Region bestimmt ist und das Ärzte der Region durchführen, versorgt Rua diese kostenlos mit Arzneimitteln.

Rua Bioscience ist ein Māori-geführtes Biotech-Unternehmen. Die Belegschaft, so der Wunsch des Gründerteams, soll einen ausgeprägten Sinn für ökologische Verantwortung entwickeln (Kaitiakitanga, “Hüterschaft und Schutz” ist eine Art, die Umwelt zu verwalten, die auf der Weltanschauung der Māori beruht) und soll die Benefits eines erfolgreichen Unternehmens mit der wirtschaftlich benachteiligten Gemeinschaft an der Ostküste teilen. Der CO2-Fußabdruck des Unternehmens wird unabhängig durch das Toitū Envirocare Carbon Audit geprüft mit dem Ziel, Emissionsfaktoren bestmöglich zu reduzieren. Nach Möglichkeit werden recyclefähige Verpackungen verwendet. Außerdem ist Rua Mitglied im Sustainable Business Network New Zealand. Rua folgt somit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, wobei nach eigenen Angaben ein besonderes Augenmerk darauf liegt, menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen, zum Wirtschaftswachstum in der Region beizutragen, hochwertige Bildungsangebote zu machen, marginalisierte Bevölkerungsgruppen bzw. Geschlechter gleich zu behandeln, zur Entwicklung einer nachhaltigen Gemeinschaft beizutragen und sorgsam mit Wasser und Energie hauszuhalten. Die Firmenphilosophie, so teilt das Unternehmen mit, fuße auf der Überzeugung, dass ein gutes Geschäft auch gut für Land und Bewohner sein müsse, und zwar für jetzige und zukünftige Generationen. 

Gründerteam – tief verwurzelt in Neuseeland

Panapa Ehau ist einer der Gründer des Unternehmens. Als Seriengründer betreibt er zahlreiche soziale Betriebe. Sein besonderer Fokus sind Projekte, die das Wohlergehen von Familien (whānau) und des Landes (whenua) verbessern, ursprünglich im Waiapu-Tal und jetzt in Te Tairāwhiti, einer der am stärksten marginalisierten Gemeinden in Aotearoa (Neuseeland). Panapa ist Mitgründer des Te Mahere Whakauka (The Hope Projekt), einem landesweit aktiven Netzwerk von 40 Māori geführten Unternehmen. Dieses Netzwerk setzt sich dafür ein, Arbeitsplätze zu schaffen, Ernährungssicherheit für Einheimische (tangata whenua) zu gewährleisten, sowie indigene Wälder (ngahere) wiederherzustellen und ursprüngliche oder kommunale Heimstätten (papakāinga) einzurichten. Gemeinsam mit dem Eastern Institute of Technology Neuseelands startete er den ersten tertiären Ausbildungskurs für den Cannabisanbau. Bei Rua fungiert er als einer der Direktoren des Unternehmens.  

“Wir sind ein sehr junges Unternehmen, das noch im Begriff ist, nachhaltige Einnahmen zu erzielen. Trotzdem steht unser Engagement für soziales Unternehmertum im Mittelpunkt unseres Handelns, unser Programm ist bescheiden, aber sinnvoll. Im Einklang mit unserem ursprünglichen Auftrag konzentriert sich Rua auf die Entwicklung von Wegen zu nachhaltigen und gut hochwertigen Arbeitsplätzen innerhalb des Unternehmens und in der gesamten medizinischen Cannabis-Branche. Das Unternehmen arbeitet auch mit lokalen Rangatahi (Jugendlichen) zusammen und fördert die Faszination rund um Wissenschaft, Technologie und Technik – und inspiriert die nächste Generation zu unglaublichen Leistungen – genau hier in Te Tairāwhiti.” – Panapa Ehau

Neuseeland: neue aufstrebende Cannabis-Märkte in Australasien

Rua Gründer Panapa Ehau (links) und Manu Caddie

Panapas Kollege und Mitgründer, Manu Caddie, brachte die pharmazeutische, nutrazeutische und unternehmerische Seite ins Unternehmen. Er ist seit mehr als 20 Jahren als sozialer Entrepreneur tätig und gründete mehrere Firmen; als Pionier der aufstrebenden neuseeländischen Industrie war er Mitglied der ministerialen Beratergruppe, welche die Regierung Neuseelands zu ihrem medizinischen Cannabis-Programm beraten hat. Obwohl er nicht mehr bei Rua tätigt ist, verspricht Manu, seinen Fokus auf der Entwicklung von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten aus natürlichen Organismen wie Pflanzen, Pilzen und Schalentieren beizubehalten. Noch heute lebt er in Te Tairāwhiti. 

Fokus auf die Gemeinschaft vor Ort

Besonders in den ländlichen Gegenden, z.B. an der Ostküste von Neuseeland, ist das langsame ökonomische Wachstum spürbar. Rund 17,4% der Bevölkerung in Neuseeland ist Māori. Die Besonderheit an der Ostküste Neuseelands ist, dass dort rund 54% der Bevölkerung Māori sind. Viele der Menschen dort sind in die Städte abgewandert, weg von Familie (whānau) und Land (whenua). Die Möglichkeiten für die Zurückgebliebenen  (haukāinga) wurden immer weniger, sie verbleiben in primären Industrien wie Forstwirtschaft, Fischerei oder Landwirtschaft. Sie machen nach wie vor 21,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Gisborne aus, gelten jedoch als nicht nachhaltig, zerstören die Umwelt und die Berufe sind oft unsicher und risikobehaftet. Diesen Trend in der Region umzukehren, motiviere das Rua-Team, wie ein Unternehmenssprecher krautinvest.de mitteilt, langfristig angemessen bezahlte Arbeitsstellen an der Ostküste schaffen zu wollen und so die Wahrnehmung der Region zu stärken. Das Team glaube daran, dass die medizinische Cannabis-Industrie gerecht, nachhaltig und verantwortungsbewusst sein sollte. Um nachhaltige Geschäftsmodelle zu unterstützen, hat Rua ein Nachhaltigkeitsnetzwerk für medizinisches Cannabis ins Leben gerufen.

Start in 2015

Die gemeinsame Reise der Gründer begann 2015, als der Hikurangi Takiwa Trust nach Möglichkeiten suchte, Arbeitsplätze zu schaffen, die Familien (whānau) nach Hause und an ihren Platz (Marae) zu bringen. Hier entstand das Konzept eines sozial ausgerichteten Unternehmen, das sowohl Arbeitsplätze schafft als auch die Möglichkeit, Gewinne in Unternehmen und Nachhaltigkeit zu reinvestieren. 

Schritt für Schritt

Hikurangi Enterprises (HEL) wurde aus diesem Gespräch geboren, wobei Panapa Ehau und sein Team die Arbeit anführten. HEL machte sich zunächst daran, das kommerzielle Potenzial von Kānuka (einer nativen Pflanze) und Kina (ein in Neuseeland vorkommender Seeigel) zu erforschen. Die Gründer lernten sich dann durch eine Partnerschaft von HEL mit New Zealand Nutraceuticals Ltd (NZNL) kennen, an dem Manu Caddie beteiligt ist. Die neue Partnerschaft wurde Hikurangi Bioactives Limited Partnership (HBLP) genannt. Mit zusätzlicher staatlicher Finanzierung konnte HBLP forschen und bewertete mehrere kommerzielle Möglichkeiten. Darunter war auch Hanf, für dessen Anbau die Firma bereits 2016 eine Lizenz erhalten hatte. Das Unternehmen kultivierte 5.000 Hanfpflanzen, auch um erste praktische Erfahrungen für den Anbau von medizinischem Cannabis zu sammeln. 

Neuseeland: neue aufstrebende Cannabis-Märkte in Australasien

Kawakawa ist eine weitere natürliche Heilpflanze mit Heimat in Neuseeland

Pionierarbeit für die neuseeländische Cannabis-Industrie

Im Jahr 2018 wurde dann die Hikurangi Cannabis Company (HCCL) gegründet, die die erste Lizenz für den medizinischen Cannabisanbau erhielt, sowie das erste Forschungs- und Zuchtprogramm für Cannabis des Landes in Ruatorea einrichtete. HCCL war an der Gründung des ersten Branchenverbandes des Landes beteiligt, dem New Zealand Medicinal Cannabis Council. Manu wurde damals als Experte in die Beratungsgruppe für medizinisches Cannabis des Gesundheitsministeriums berufen und unterstützte bei der Ausarbeitung des gesetzlichen Rahmens in Neuseeland. 

Im selben Jahr wurde die Waiapu Investments Limited gegründet, um der Gemeinschaft der Ostküste die Möglichkeit zu geben, sich an der Unternehmung zu beteiligen. Mit dem Crowd-Funding durch Waiapu wurden innerhalb von fünf Tagen rund 1,4 Millionen neuseeländische Dollar eingenommen. Die Faszination für das Vorhaben (kaupapa) und die neue Branche war so groß, dass bald das Angebot auf alle Regionen des Landes erweitert wurde. Innerhalb von sechs Minuten waren die zusätzlich angestrebten 600k NZD erreicht. Durch die Aktion wurden auch institutionelle Investoren auf Rua aufmerksam und so wurden weitere sieben Millionen investiert. 2019 wurde HCCL in Rua Bioscience umbenannt. 2020 folgte der Börsengang an der neuseeländischen Börse, als erstes von einer Māori-Gemeinschaft gegründetes Unternehmen. Nach wie vor sind die Akteure der Region Gisborne mit einem Anteil von mehr als 35% größter Anteilseigner an Rua.

Cannabis für kommende Generationen

Die Community vor Ort ist aber nicht nur indirekt durch Investments beteiligt. Rua’s Community Engagement Programm soll sicherstellen,  dass zukünftige Generationen für das Thema begeistert werden – besonders durch die Faszination für Wissenschaft und Technologie. So arbeitet das Unternehmen mit Jugendlichen (Rangatahi) vor Ort zusammen, um den jungen Menschen zu zeigen, dass auch zu Hause in Te Tairāwhiti/Gisborne vieles möglich ist. Rua hat dafür ein Stipendienprogramm für Student:innen eingerichtet. Voraussetzung für das Stipendium ist, dass man in Te Tairāwhiti wohnt (oder einen Bezug zur Region hat) und in einem für das Vorhaben Rua relevanten Bereich studiert. Ein gesondertes Praktikumsprogramm ermöglicht der nächsten Generation an Wissenschaftlern, Forschern, Erfindern und Unternehmern an der neuseeländischen Ostküste, praktische Erfahrungen in der aufstrebenden Branche zu sammeln.

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Talmage Herbert ist Head Cultivator bei Rua Bioscience. Er wurde von den Gründern dazu inspiriert wieder in die Heimat zu kommen. Ins Team bringt er nicht nur eine große Passion für Cannabis mit, sondern auch formales Training für nachhaltige landbasierte Praxis.

Cannabis greifbar machen

Die Rua-Headquarters befinden sich in Gisborne, während in Ruatorea die R&D Produktionsstätte von Rua zuhause ist. Es ist die erste Produktionsstätte, die laut Unternehmen in den letzten hundert Jahren an der Ostküste gebaut wurde. Der Standort verfügt über eine vollständige Lizenz zum Anbau und zur Lagerung von Cannabis.  In Ruatorea befindet sich das eigentliche Kompetenzzentrum von Rua. Hier wird medizinisches Cannabis angebaut, mit einem Fokus auf Kultivar-Selektion und Zucht. In der Forschungseinrichtung können jährlich unter kontrollierten Bedingungen indoor auf 400 m2 rund 160 kg Cannabis für Forschungszwecke angebaut werden. Fünf Mitarbeiter:innen arbeiten in der Anlage – alle stammen aus den umliegenden Küstengemeinden. Die Anlage verfügt darüber hinaus über einen 4.000 m2 großen Forschungsbereich im Freien.

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Die Forschungseinrichtung befindet sich in Ruatorea

Der Forschungsanbau des Unternehmens konzentriert sich auf Versuche mit verschiedenen Genetiken und der Saatguterzeugung. In Zusammenarbeit mit Schulen finden von Zeit zu Zeit Exkursionen mit kleinen Gruppen in der Anlage statt. Das soll den Schüler:innen Forschung und Entwicklung näher bringen. Rua möchte dadurch erreichen, dass die Jugendlichen (rangatahi) beim Austausch mit den Züchter:innen, Forscher:innen und Wissenschaftler:innen anfangen, sich vorzustellen, wie auch ihre eigene Zukunft mit und in der pharmazeutischen Cannabis-Industrie aussehen kann. In der Forschungsanlage arbeitet Rua zudem mit unterschiedlichen Universitäten, staatlichen Forschungsinstituten, Regierungsbehörden und Partnern aus der Industrie zusammen, welche sich damit beschäftigen, wie Neuseeland ein globaler Vorreiter der Cannabis Produktion werden könnte.

Aktuell unter weiblicher Führung 

2022 wurde board member Anna Stove Interims-Managing Director des Unternehmens (Foto Titel). In den letzten sieben Monaten verantwortete die Managerin, mit Erfahrung in der globalen pharmazeutischen Industrie, das weitere Wachstums. Mit der kürzlichen Ernennung von Paul Naske zum CEO ist Anna in den Aufsichtsrat zurückgekehrt und wird im Mai den Vorsitz übernehmen. Damit ist Rua dann eines der wenigen an der NZX notierten Unternehmen mit einer weiblichen Vorständin. 

Für das Wachstum positionieren

Aktuell ist der Markt in Neuseeland jedoch klein. Aus den vom neuseeländischen Gesundheitsministerium Manatū Hauora veröffentlichten Daten geht hervor, dass die Zahl der verschriebenen und abgegebenen Einheiten medizinischen Cannabis in Neuseeland um durchschnittlich 228% jedes Jahr steigt. Bis April 2022 wurden in Neuseeland etwas mehr als 43.500 Packungen abgegeben, gegenüber 36.000 im Jahr 2021. 

Neuseeland: neue aufstrebende Cannabis-Märkte in Australasien

Anzahl abgegebene Verpackungen, die direkt in Neuseeland verkauft wurden (eigene Visualisierung

Während sich Rua also nach wie vor auf die Entwicklung am Wirtschaftsstandort Neuseeland konzentriert, übernimmt Paul Naske seit Ende des letzten Jahres die Aufgabe, internationale Partnerschaften weiter auszubauen, um so den Umsatz vor Ort zu steigern. In Australien unterhält Rua bereits eine Partnerschaft mit der Cann Group, einem Anbauer bzw. Hersteller in GMP-Qualität. Auch in Deutschland gibt es bereits eine Partnerschaft mit dem pharmazeutischen Großhandel Nimbus Health GmbH. Langfristig strebt Rua auch Partnerschaften in weiteren europäischen Ländern an. Hierdurch soll durch den Einfluss des globalen Wachstums und den dazugehörigen Einnahmen noch mehr nach Te Tairāwhiti zurückgegeben werden. Für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Rua Bioscience. Rua hält alle Bildrechte.

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