Medizinisches Cannabis – Genehmigungsvorbehalt ade?

by Moritz Förster

Können Ärzte zukünftig einfacher Cannabis verschreiben? Das will zumindest die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS). Die Ärztezeitung, das Ärzteblatt und die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) berichten, dass die DGS Selektivverträge anstrebe, um die bürokratischen Hürden bei der Cannabis-Verordnung zu umgehen. Dazu verhandele die DGS mit der AOK Rheinland/Hamburg. Auch die Grünen hätten sich laut Ärzteblatt für die Abschaffung des Genehmigungsvorbehalts der Krankenkassen bei der Verordnung von medizinischem Cannabis ausgesprochen und sich dafür im Bundestag stark gemacht.

Zur Erinnerung: Aktuell dürfen Ärzte Cannabis nur verschreiben, wenn es unter anderem um eine „schwerwiegende“ Erkrankung handelt, die den Alltag stark einschränkt. Außerdem darf er eine andere dem medizinischen Standard entsprechende Behandlungsalternative nicht als aussichtsreich sehen. Der bürokratische Aufwand kostet Zeit.

Kein Wunder also, dass der Zuwachs der gesetzlich krankenversicherten Cannabis-Patienten (GKV) 2020 abflachte. Das Handelsblatt berichtet von einem Wachstum der Patientenanzahl von 20 Prozent im letzten Jahr, 2019 habe der Wert noch bei 44 Prozent gelegen.

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