Cannabis-Legalisierung: Die Kraft des Diskurses

by Moritz Förster

Deutschland rückt einem historischen Moment immer näher. Der Cannabis-Legalisierung. Karl Lauterbach verspricht, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf vorlegt. Dass Jugendschutz, Aufklärung und Kontrolle auch neue unternehmerische Opportunitäten bedeuten, erklärt sich dabei von selbst. Bleibt die Frage, auf welchem Wege die hehren Absichten am besten erreicht werden. Die Bloomwell Group holt bereits jetzt Giwar Hajabi an Bord, Synbiotic verkündet ein Joint Venture mit Enchilada Franchise. Dabei weiß noch niemand genau, wie schlussendlich Lizenzierungen, Verkauf, Ausbildung der Fachverkäufer und vieles mehr aussehen. Aber der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm. Und die Luft wird bereits jetzt rauer.

Für viel Furore sorgte unlängst Melanie Dolfen in einem Gastbeitrag, in dem sie kritisierte, dass es Unternehmen weniger um Jugendschutz, denn um monetäre Interessen ginge. Anknüpfend flogen auf den sozialen Medien durchaus die Fetzen. Grund genug für uns, an ein bisschen Anstand zu appellieren. Denn wenn wir ehrlich sind, hat von uns noch kein einziger erlebt, dass ein europäisches Land vollumfänglich Cannabis als Genussmittel legalisiert. Umso wichtiger, verschiedenen Sichtweisen Gehör zu verschaffen, diese kritisch, aber nicht diffamierend zu hinterfragen und weiter zu denken. Wir bei krautinvest.de glauben fest an die Kraft des öffentlichen Diskurs. Und an den Jugendschutz. Den sollte die Industrie ernst nehmen – ansonsten schießt sie sich in das eigene Bein.

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