Bridget Hennessey: “Der legale Markt muss für sich werben.”

by Redaktion

Weedmaps war bereits in Deutschland, kehrte dem Markt aber wieder den Rücken. Ob es mit der anstehenden Legalisierung vor einer Rückkehr steht? Noch nicht festlegen will sich Bridget Hennessey auf die finalen Pläne des Unternehmens, verspricht aber, dass Weedmaps eine adäquate Lösung bieten wird, sobald feststeht, wie der deutsche Markt schlussendlich aussieht. In anderer Sache wird sie konkreter: In deutlichen Worten warnt die VP of Public Affairs vor einem kompletten Werbeverbot. Um Konsument:innen zu überzeugen, ihre Gewohnheiten zu ändern – also nicht mehr auf dem illegalen Markt einzukaufen –, müssten legale Unternehmen mit Verbrauchen kommunizieren dürfen.

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krautinvest.de: Bridget, der wachsende Markt für Cannabis als Genussmittel ist bereits eine “große Sache” in den nordamerikanischen Ländern. Doch Deutschland könnte am Ende der größte Cannabismarkt weltweit werden…

Bridget Hennessey: Auf jeden Fall. Man wäre töricht, die größte Volkswirtschaft der EU – und die viertgrößte der Welt – zu ignorieren. Aber es geht nicht nur um das Geld. Deutschland ist in vielerlei Hinsicht auf der Weltbühne führend. Und die politischen Entscheidungsträger dort sind eindeutig daran interessiert und offen dafür, von bestehenden Märkten zu lernen, was funktioniert und was nicht. Wenn man das alles zusammenzählt, ist es kein Wunder, dass die Leute hellhörig werden, wenn sie “Deutschland und Cannabis” hören.

krautinvest.de: Nun hat Weedmaps den deutschen Markt bereits einmal verlassen. Jetzt steht der legale Genussmittelmarkt vor der Tür: Was sind eure Pläne für die kommenden Monate in Deutschland?

Bridget Hennessey: Unsere Mission war von Anfang an – egal wo wir sind – eine transparente und integrative globale Cannabiswirtschaft zu fördern. Deshalb nehmen wir seit einiger Zeit an Veranstaltungen teil und treffen uns mit führenden Persönlichkeiten auf der ganzen Welt. Deutschland, Spanien und Kanada kommen uns dabei schnell in den Sinn. Gerade jetzt, da die Impfung weit verbreitet ist und die Reisebeschränkungen gelockert wurden, freuen wir uns darauf, wieder an Gesprächen in Deutschland teilzunehmen. Wie auch in anderen Ländern der Welt.

“Jeder legale Markt ist anders”

krautinvest.de: Und was sind eure wichtigsten Lehren und Schlussfolgerungen aus eurer bisherigen Arbeit in Deutschland?

Bridget Hennessey: Eine besonders interessante Herausforderung: In Deutschland gibt es etwa 100.000 aktive medizinische Cannabispatient:innen – bei mehr als 800.000 Personen, die durchaus für eine Therapie berechtigt sein könnten. Was ist die Ursache für diese Diskrepanz? Was hält den medizinischen Markt zurück? Ich bin zuversichtlich, dass diese Situation erforscht wird. Dieses Erkenntnisse werden bei der Entwicklung der Politik, der Ausarbeitung von Gesetzen und der Schaffung eines neuen Marktes von Nutzen sein.

krautinvests.de: Mit Blick auf euer Geschäft in den USA: Was glaubt ihr, könnt ihr in ähnlicher Weise in Deutschland anbieten, sobald der Markt legalisiert wird, was wird anders sein?

Bridget Hennessey: Aufgrund unseres bundesstaatlichen Flickenteppichs in den USA weiß ich genau, dass jeder legale Markt anders ist. Einige dieser Unterschiede sind offensichtlich – und einige sind subtil und nuanciert. Ich weiß auch, dass der Prozess dynamisch ist und sich von einem Tag auf den anderen dramatisch verändern kann. Es ist wirklich noch zu früh, um zu sagen, wie genau der deutsche Markt aussehen wird. Aber glücklicherweise macht mir das keine allzu großen Sorgen. WM Technology verfügt über eine unglaubliche Produktpalette, die uns in die Lage versetzt, auf fast jedem neuen Markt erfolgreich zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass wir über das verfügen werden, was der Markt braucht.

krautinvest.de: Ihr verfügt über einen starke Online-Präsenz: Noch ist unklar: Wird Cannabis für Erwachsene in Deutschland auch online erhältlich sein? Was haltet ihr von regulativen Einschränkungen im Internet und für Online-Werbung?

Bridget Hennessey: Jeden einzelnen Tag konsumieren Millionen von Menschen in Deutschland Cannabis. Das ist die Realität. Die Frage ist also: Will die Regierung eine lizenzierte, regulierte, getestete – und ja, auch das ich, eine “besteuerte” Alternative zu dem Milliardenwert an Cannabis anbieten, der bereits auf dem illegalen Markt gekauft und verkauft wird? Diese Frage stellt sich nicht nur in Deutschland. Meine Antwort gilt also für viele Orte: Wenn es den Regierungen ernst damit ist, müssen sie lizenzierten, legalen Cannabisunternehmen die Möglichkeit geben, mit ihren Kunden zu kommunizieren. Unternehmen müssen die Möglichkeit haben, bei potenziellen Verbrauchern zu werben. Und dazu gehört auch, dass sie die Verbraucher aufklären und ihnen den Wert des legalen, lizenzierten und regulierten Marktes vor Augen führen. Es ist schlicht zu einfach für Menschen, zu ihren alten Gewohnheiten zurückzukehren. Und der illegale Markt ist immer noch für sie verfügbar. Der legale Markt muss für sich werben. Daher ist es wichtig, den Unternehmen angemessene Möglichkeiten zu geben, mit der Öffentlichkeit, die Cannabis kauft, zu kommunizieren. Und ich spreche hier nicht von etwas Besonderem oder Einzigartigem für die Branche. Vernünftige Regelungen, die es lizenzierten Unternehmen ermöglichen, ihre Geschichte zu erzählen, und gleichzeitig die öffentliche Gesundheit und Sicherheit – vor allem für Minderjährige – schützen, sind die Antwort.

Über Bridget Hennessey

Bridget ist Expertin für Cannabisregulierung und -politik. Als VP Public Affairs leitet sie bei Weedmaps die Politik- und Lobbyarbeit des Unternehmens und koordiniert Weedmaps’ Engagement innerhalb des Gesetzgebungsverfahrens und im Austausch mit politischen Entscheidungsträgern aus dem ganzen Land und der ganzen Welt. Angeführt von Bridget setzt sich Weedmaps’ Public Affairs Team tagtäglich für eine transparentere und integrative globale Cannabiswirtschaft ein.

Durch ihre vorherige gemeinnützige Arbeit mit inhaftierten Personen hat Bridget aus erster Hand erfahren, wie gesellschaftliche Minderheiten unverhältnismäßig stark vom Krieg gegen Drogen betroffen waren. 15 Jahre lang hatte Bridget bereits im Lobbyismus, Kampagnenmanagement, Politik und Strategie gearbeitet, bevor sie in der Cannabis-Industrie landete, um sich für eine gerechte und integrative Gesetzgebung für entkriminalisiertes Cannabis einzusetzen und sicherzustellen, dass verschiedene Stimmen in diesem Prozess gehört werden.

Bridget debattiert am Mittwoch, den 20. Juli 2022 16:30 Uhr über “Cannabis Organizing and Lobbying”.

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