Bavaria Weed und Canify AS fusionieren zur Canify AG

by Redaktion

Bavaria Weed mit Sitz in Herrsching und das dänische Unternehmen Canify AS schließen sich zur Canify AG zusammen. Zukünftig will das Unternehmen medizinische Cannabisprodukte von internationalen Lizenzherstellern sowie eigene Produkte, die in der noch zu finalisierenden Canify-Anlage in Dänemark hergestellt werden, nach Deutschland importieren. Noch im kommenden Jahr soll die Aktiengesellschaft, so der aktuelle Plan auch in Hinblick auf einen womöglich legalen Genussmittelmarkt in Deutschland, in Frankfurt an die Börse gehen.

Im Zuge des Mergers nennt sich Bavaria Weed in Canify AG um und fungiert zukünftig als Muttergesellschaft der Canify AS und von Canify Clinics. Ziel des Merger sei, eine komplett integrierte Wertschöpfungskette anbieten zu können, um auf diesem Wege einer der führenden europäischen Marktführer in der Lieferung von hochwertigen medizinischen Produkten zu werden. Dabei bezieht sich das Unternehmen auf den eigenen Anbau und die Ernte, der Verarbeitung von Produkten, die Herstellung von Extrakten und Ölen sowie den Vertrieb in Deutschland und im Ausland ebenso wie die Patientenversorgung durch Kliniken in Deutschland und im Ausland .

Unter einem Dach: Produktion, Import, Distribution, Verarbeitung, Patienten

So errichtet Canify AS aktuell eine pharmazeutische Cannabis-Produktionsanlage in Dänemark. Auf Anfrage von krautinvest.de erklärt das Unternehmen, dort sowohl Blüten als auch Extrakte produzieren zu wollen. Die 6.000 Quadratmeter große Anlage, so fertig gestellt, verfüge über eine Produktionskapazität von drei bis fünf Tonnen, inklusive Weiterverarbeitung. Die Produkte würden dabei ausschließlich für den Export nach Deutschland produziert. Die Canify AS arbeite bereits jetzt nach EU GACP and EU GMP Richtlinien.

Des Weiteren habe die Canify AS den Aufbau eines Kliniknetzwerks mit Fokus auf Cannabis-Behandlungen gestartet und in diesem Zusammenhang eine erste Klinik in Ludwigshafen eröffnet. Die Canify-Kliniken würden dabei strikt getrennt von der Canify AG arbeiten, erklärt das Unternehmen. Unabhängig kooperierende Ärzte würden mit Patient:innen in Kontakt treten, Canify selbst habe keinen Einfluss auf deren therapeutische Entscheidungen. Die angeschlossenen Ärzte profitieren vielmehr von medizinischen Cannabis-Fachschulungen, dem Austausch von klinischem Fachwissen, dem Zugang zu modernen digitalen Gesundheitslösungen und der administrativen Unterstützung durch die Canify AG, heißt es seitens des Unternehmens. Eine weitere Klinik werde noch im Juli in Berlin eröffnet. Weitere Kliniken im In- und Ausland sollen folgen, 2.000 Patienten würden dann dadurch betreut werden. Zudem arbeite das Unternehmen aktuell an einer App, die an die Klinik-Web-Plattform angeschlossen werden soll, um Patientendaten zu generieren und so klinische Evidenz zu generieren.

Bavaria Weed zählte hierzulande zu den ersten Pharmaunternehmen zur unlimitierten Einfuhr, Verpackung und Marktfreigabe von Cannabisrohstoffen. Aufgrund der hauseigenen Produktion sei es dem Unternehmen möglich, Cannabis-Agrarrohstoffe von zugelassenen Herstellern in großen Mengen zu erwerben, nahezu unbegrenzt zu lagern und als Wirkstoff und / oder Arzneimittel abzupacken und unter eigenem oder fremdem Label auf den europäischen Markt zu bringen. Auch zukünftig werde Bavaria Weed, dann als Canify AG, Produkte von Drittanbietern verarbeiten, die Verpackung und Etikettierung übernehmen und medizinische Cannabisprodukte an Apotheken und Großhändler in Deutschland vertreiben.

“Die Canify AG profitiert von der Expertise zweier großer Cannabisunternehmen. Somit bietet der Zusammenschluss auch eine bedeutende Veränderung für die Patient*innenversorgung in Deutschland. Denn Ärzte und Patient*innen erhalten einen noch besseren Zugang zu Cannabis in pharmazeutischer Qualität und Unterstützung durch die stetig aktualisierte Clinical-Excellence-Erfahrungen”, lässt sich Andreas Hummer, Geschäftsführer der Canify AG, in einer Mitteilung des Unternehmens zitieren. Zu aktuellen Umsätzen, den aktuell distribuierten Produkten und der Anzahl der Mitarbeitenden wollte Canify keine Auskünfte geben. Vor dem angestrebten Börsengang im kommenden Jahr soll noch eine Privatplatzierung in diesem Sommer erfolgen.

Disclaimer: Redaktionelle Inhalte, keine Investmentempfehlung.

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