Vorstellung des 10. Alternativen Drogen-und Suchtberichts (ADSB)

by Astrid Hahner

Der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit & humane Drogenpolitik  akzept e.V. hat zum zehnten Mal in Berlin den Alternativen Drogen-und Suchtbericht (ADSB) vorgestellt. Der ADSB wurde seinerzeit als Alternative zum Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung initiiert und erscheint in diesem Jahr zum zehnten Mal – während es den Bericht der Bundesregierung derzeit nicht mehr gibt. Die Herausgeber wollen damit die Unzulänglichkeiten der nationalen Drogenpolitik aufzeigen und neue, evidenz-basierte Wege der notwendigen Weiterentwicklung beschreiben.

Aus gegebenem Anlass wird in diesem Jahr ein Schwerpunkt auf das Thema Cannabisregulierung gelegt. Dabei werden neben einer kritischen Betrachtung des aktuellen Gesetzesvorhabens weitere Aspekte des Umgangs mit Cannabis untersucht. Ein Bündnis von Patient:innen und Fachverbänden mahnt dringend notwendige Reformen beim Cannabis-als-Medizin-Gesetz an.

“Natürlich haben wir viel mehr Veränderungen in der Drogenpolitik nötig! Allein die ‚Cannabislegalisierung‘ ist zu einem Gesetz geschrumpft, das den Besitz relativ geringer Mengen duldet und das als einzige legale Beschaffungsmöglichkeiten den
Anbau im eigenen Haus oder die Mitgliedschaft in vollkommen überregulierten ‘Anbauvereinigungen’ vorsieht. Das fortschrittliche Eckpunktepapier unseres Gesundheitsministers Lauterbach vom Herbst 2022 ist nach und nach – und fast scheint es, ohne Not – aufgegeben worden, zugunsten einer Minimallösung. ‚Besser als nichts‘ könnte man sagen, oder auch ‚als Tiger gesprungen – als Bettvorleger gelandet‘. Wir sind in einer Situation, in der das Momentum genutzt werden kann, um weitergehende Vorschläge zur Liberalisierung der Drogengesetze mindestens zu diskutieren”, schreiben Prof. Heino Stöver, Dr. Bernd Werse & Larissa Hornig einleitend,

Überhaupt werde angesichts der Massivität der Folgen des Drogenkonsums – v.a. in Bezug auf Alkohol und Tabak – in Deutschland sehr wenig Geld ausgegeben für Forschung, und zwar sowohl sozial-/politikwissenschaftliche wie auch medizinisch-pharmakologische. Dies sei angesichts einer Zahl von elf Millionen Menschen, die zeitweise oder dauerhaft Probleme mit ihrem Drogenkonsum haben, verschwindend geringe Forschungsmittel.

Cannabis wird gesondert in den folgenden Kapiteln thematisiert:

“Bubatz nix ganz legal – aber ein Schritt in die richtige Richtung” (von Ingo Ilja Michels, Maximilian Plenert & Rüdiger Schmolke)
“HHC – legale Cannabisprodukte am Kiosk?” (von Fabian Pitter Steinmetz & Bernd Werse)
“Dringende Reformen beim ‚Cannabis-als-Medizin‘-Gesetz: Verbändeübergreifendes Positionspapier” (gemeinsam erstellt von ACM, BDCan, BvCW, BPC, DMCG, IABSP, SCM, VCA)
“Cannabis und Führerschein: Höchste Zeit für sinnvolle Regeln” (von Bernd Werse, Fabian Steinmetz & Heiko Mohrdiek)

Die folgenden Kapitel widmen sich dem Thema Harm Reduction im Kontext von harten Drogen, aber auch Zigaretten und Alkohol.

Der 10. Alternative Drogen-und Suchtbericht ist erhältlich über den Verlag pabst publishers http://www.pabst-publishers.com, den stationären und den online-Buchhandel unter den ISBN Nummern: 978-3-95853-888-7 (print); e-Book: 978-3-95853-889-4 (www.ciando.com) www.pabst-publishers.de – www.psychologie-aktuell.com sowie über akzept.

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