Cannabis-Verbände vs. AMK: Missbrauchs-Vorwürfe sind Quatsch

by Moritz Förster

Verbands- und Kommissionszoff: Der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA) und die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) sowie das Selbsthilfenetzwerks Cannabis Medizin (SCM) publizieren eine gemeinsame Stellungnahme gegen eine vorherige Stellungnahme der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) zur Abgabe Cannabis-basierter Medikamente. Diese hatte Apotheker aufgefordert, in Sachen Cannabis insbesondere auch auf Missbrauch (Freizeitkonsum) zu achten.

Gar nicht gut angekommen ist dieser Missbrauchs-Verdacht bei VCA, ACM und SCM. Statt “sachlich zum Thema zu informieren”, diffamiere die AMK nicht nur Cannabis verschreibende Ärztinnen, sondern auch Patientinnen, die mit Cannabis behandelt würden, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der drei Cannabis-Verbände. Sie werfen der AMK “ein eklatantes Wissensdefizit” vor.

“Unseres Wissens nach gibt es keine Erkenntnisse darüber, dass die ‘missbräuchliche Anwendung’ von Cannabis als Medizin überhaupt ein relevantes Problem darstellt – ganz im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen und Opioiden. Allein bei Benzodiazepinen gehen alle Schätzungen über eine Zahl von mehr als einer Million Betroffene nur in Deutschland aus”, heißt es in der Mitteilung. Auch die AMK-Tipps, wie Apotheker durch das Verhalten der Patienten Missbrauch erkennen könnten, stoßen auf Unverständnis bei VCA, ACM und SCM.

Ihr Vorwurf: Es dränge sich der “Eindruck” auf, dass die AMK zu einem Thema Stellung bezogen habe, “ohne zuvor bei den Ärztinnen und Apothekerinnen Auskünfte einzuholen, die täglich mit dem Thema ‘Cannabis als Medizin’ praktisch und patientennah befasst sind”.

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