Medizinisches Cannabis: Vier weitere Anbaulizenzen in Deutschland beantragt

by Moritz Förster

Bis 2025 produzieren Aurora, Demecan und Tilray (ehemals Aphria) im Auftrag des BfArM sowie in Folge eines Ausschreibungsverfahren medizinisches Cannabis in Deutschland. Mit dem Inkrafttreten des Medizinalcannabis-Gesetzes (MedCanG) wurde der Anbau hierzulande aber bereits am ersten April 2024 liberalisiert – alle drei Unternehmen kündigten in der Folge einen Ausbau ihrer Kapazitäten an. Wie das BfArM auf Anfrage mitgeteilt hat, haben zudem vier weitere Unternehmen Anbaulizenzen für medizinisches Cannabis gestartet.

Mitte September hatte German Cannabis Standards eine Finanzierungsrunde über 10 Millionen Euro verkündet. Das Unternehmen wolle damit den Bau einer 21.000 Quadratmeter großen Cannabis-Produktionsanlagen in Bitterfeld-Wolfen finanzieren, der Bau sei bereits gestartet. Das Kapital stamme im wesentlichen von einem deutschen Family Office, heißt es in der Mitteilung.

Wie das BfArM krautinvest.de mitgeteilt hat, verfügen aktuell weiterhin ausschließlich die drei Unternehmen über eine Anbaulizenz für Cannabis zu medizinischem Zwecken, die im Vorfeld bereits für das BfArM produzieren durften. Im Rahmen der Ausschreibung haben Aurora, Demecan und Tilray jährlich in Summe bis zu 2,6 Tonnen für das BfArM produziert. Laut BfArM befinden sich derzeit vier weitere Anträge in Bearbeitung. German Cannabis Standards hat sich auf Nachfrage bislang nicht zum Stand des eigenen Lizenzierung-Verfahrens geäußert.

Während die beim INCB für 2025 gemeldete Importmenge vom BfArM von 122,5 Tonnen bereits überschritten wurde, liegt die für 2025 gemeldete Menge an medizinischem Cannabis, das in Deutschland angebaut wird, weiterhin bei 2,36 Tonnen. Aus dieser Schätzung des BfArMs lässt sich allerdings nicht herleiten, ob diese Menge bereits unter- oder überschritten ist. Denn anders als bei Importen verfügt das BfArM über keine laufenden Kenntnisse zur tatsächlich angebauten Menge in Deutschland. Die Unternehmen, die eine Anbauerlaubnis für medizinisch-wissenschaftlichen Zwecke in Deutschland besitzen, müssen die tatsächlich 2025 produzierte Menge erst bis Ende Januar 2026 beim BfArM melden.

Unterdessen bestätigte das BfArM, dass es für Importe eine Erhöhung des Cannabis-Kontingent für 2025 beantragt habe. Nach der Erteilung durch das INCB würde es Importe wieder genehmigen.

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