Indoor, Outdoor, Gewächshaus – Wie minimieren Cannabis Clubs die Risiken eines Ernteausfalls?

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(Sponsored) Bundesweit haben sich Cannabis Clubs gegründet. Ab erste Juli dürfen die Mitglieder der Clubs, so die Behörden eine Anbaulizenz erteilt haben, gemeinschaftlich Cannabis anbauen und ernten. Bei 500 Mitgliedern könnten die Clubs monatlich maximal 25 Kilogramm abgeben. In der Praxis aber stellt sich die Frage: Gelingt den non-Profit-Clubs der gemeinschaftliche Anbau überhaupt? Denn Risiken lauern überall: Pilze und Schädlinge, falsche Pflege oder sogar zu ehrgeizige Ziele zu Anfang an – es gibt viele Gründe, wieso die Cannabis-Ernte misslingen kann – und die Club-Mitglieder auf ihre Cannabisblüten länger warten müssen als geplant. Wie können die Verantwortlichen der Clubs die Risiken minimieren?

Während professionelle Unternehmen, die medizinisches Cannabis produzieren, ein besonderes Augenmerk auf ihren “Return-on-Investment” legen und fortlaufend ihre Ernte optimieren, gestaltet sich die Ausgangslage der Clubs ganz anders: “Die wichtigste Frage für die Verantwortlichen der Clubs lautet: Wie kann ich das Risiko minimieren, dass die Ernte ausfällt oder beschädigt wird?”, erläutert Franz Sima, Cannabis Horticulture Service Specialist bei Fluence.

Dafür müssen die Clubs im ersten Schritt zunächst einmal festlegen, wo und wie die Mitglieder überhaupt gemeinschaftlich Cannabis anpflanzen und ernten. Casey Rivero, Cannabis Solutions Architect bei Fluence, ist ein Verfechter der Indoor-Produktion – zumindest im Falle der Clubs. Priorität hätten für diese schließlich Konsistenz und ein verlässliches, kontinuierliches Angebot. Ohnehin seien die anfänglichen Investitionen für den Indoor-Anbau aufgrund der begrenzten monatlichen Höchstmengen überschaubar. “Diese limitierte Menge wird dazu führen, dass die Kapitalkosten für die Entwicklung einer Indoor-Anlage im Gegensatz zu den Investitionen, die für eine größere Gewächshausanlage erforderlich sind, deutlich geringer sind”, so Rivero. Was sind die Vor- und Nachteile für Indoor, Outdoor und im Gewächshaus? 

Outdoor

Zwar könne auch im Freien kosteneffektiv angebaut werden, da Produzenten dann auch das natürliche Sonnenlicht nutzen, doch im Gegenzug ergeben sich große Herausforderungen. So kann hierzulande nicht das ganze Jahr über kontinuierlich geerntet werden. Im Winter ist es schlicht zu kalt und zu dunkel. In Deutschland könne man laut Sima im Jahr mit gewöhnlichen Verfahren, also ohne den Einsatz spezieller Setzlinge, etwa eine Ernte durchführen. Zudem unterliegen die Pflanzen draußen starken Schwankungen ihrer Umwelt. Wasser, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit lassen sich unter freiem Himmel nicht oder kaum kontrollieren. „Darüber hinaus sind die Pflanzen aufgrund fehlender Schutzmaßnahmen einem erhöhten Risiko von Schädlingsbefall und Krankheitserregern ausgesetzt”, warnt Rivero. Dem pflichtet auch Sima bei: “Im Freien sind die Pflanzen den Witterungsbedingungen, Krankheitserregern sowie einer Vielzahl von Fressfeinden ausgesetzt.” Qualität und regelmäßige Ernten sind seines Erachtens unter freiem Himmel stark gefährdet.

Das Gewächshaus

Das Gewächshaus scheint auf den ersten Blick prädestiniert, um möglichst rasch starten zu können. Auch die Umwelt lässt sich dort besser kontrollieren als im Freien. Zumindest in der Theorie. Denn bei genauerem Hinschauen zeigt sich, dass die Kontrolle von Feuchtigkeit, Licht und Temperatur die laufenden Kosten in die Höhe treiben. Sima: “In vielen Gegenden Deutschlands können diese Ausgaben die anfänglich erwarteten Einsparungen schnell übersteigen.”

Ein weiteres Thema: Schädlinge und Krankheitserreger haben es zwar schwerer, ins Gewächshaus einzudringen, sollte dann allerdings einmal ein problematischer Befall auftreten, verbreitet dieser sich oftmals noch rascher als unter freiem Himmel – verbunden mit entsprechend großen Ausfällen. Ohnehin scheinen Gewächshäuser für Clubs eine fragwürdige Entscheidung zu sein. Denn der Anbau in Gewächshäusern erfolgt, erläutert Rivero, meist großflächig und die anfänglichen Investitionskosten können beträchtlich sein. Die Cannabis Clubs, denen der Gesetzgeber das Nutzen gemeinsamer Anlagen untersagen will, werden solche großflächigen Kapazitäten nicht nutzen können. Es stellt sich auch die Frage, wie sie die hohen erforderlichen Investitionen anfangs stemmen wollen.

Indoor

Damit der Anbau Indoor gelingt, sollten die Clubs die Pflanzen vor der Außenwelt isolieren und die Gefahr eines Schädlingsbefalls damit auf ein Minimum senken. Rivero empfiehlt, in diesem Sinne zuverlässig zu protokollieren, wann und wie die Innenräume regelmäßig gereinigt werden. Rivero warnt: “Jeder Systemausfall kann die Gesundheit und Produktivität der Pflanzen gefährden.”

Denn, und das ist der Haken, Indoor können die wichtigen Umweltparameter kontrolliert werden, weil die Pflanzen in einer künstlichen Umgebung wachsen. Diese Umgebung erfordert aber eine gründliche Instandhaltung, sorgfältige Planung und rationalisierte Prozesse. Ein erfahrener Partner ist für die Clubs unentbehrlich. Mit diesem kann, verspricht Rivero, dafür in gleichmäßigen Zyklen geerntet werden. Und wer beispielsweise monatlich erntet, kann den Mitgliedern “frische Produkte von gleichbleibender Qualität bereitstellen”, wie Sima es ausdrückt. Indoor sei seines Erachtens der für die Clubs spannendste Ansatz, zumal in getrennten Räumen und durch das Managen der Chargen auch verschiedene Sorten angebaut werden könnten.

Riveros Fazit: “Der Indoor-Anbau bietet eine unvergleichliche Kontrolle über die Produktqualität und -konsistenz – und entspricht damit den Anforderungen der Cannabis Clubs.” Auch Sima präferiert die Indoor-Lösung: “Clubs können ihre Ernte besser kontrollieren und Produkte standardisieren.” Nicht unerheblich, schließlich sind sie verpflichtet, THC- und CBD-Gehalt der Blüten transparent zu deklarieren. Sein Tipp: “Modular anfangen und dann kontinuierlich expandieren.”

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