#Cannabiz – die News im April – #39

by Redaktion

Bahnt sich die Konsolidierung an? 50 Importgenehmigungen und eine neue Vergütungsregel für medizinisches Cannabis – verbunden mit sinkenden Margen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unterdessen sammelt Cannamedical zwölf Millionen Euro ein. Unser monatlicher Pressespiegel mit allen wichtigen Cannabis-News im April.

#CannaPharma

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Apotheker und Kassen nun auf neue Vergütungsregeln für Apotheker bei der Versorgung mit medizinischem Cannabis geeinigt (Pharmazeutische Zeitung). Für die Abgabe und Zubereitung von medizinischem Cannabis in Form von getrockneten Blüten, Extrakten oder Dronabinol würden rückwirkend zum ersten März neue Abrechnungspreise zwischen Apotheken und Krankenkassen gelten. Um entsprechende Einsparungen zu gewährleisten, werde die Abgabe von Cannabisblüten und Zubereitungen aus medizinischem Cannabis nun nicht mehr über die Arzneimittelpreisverordnung (AmPreisV) abgerechnet. Die neuen Regelungen zur Taxierung stoßen bei manchen Apothekern allerdings auf Unverständnis, berichtet Apotheke adhoc. Der Einheitspreis für Cannabisblüten entspreche oft nicht dem Einkaufspreis der Apotheke. Die Staffelung der prozentualen Aufschläge nach dem Motto „Je mehr, desto weniger“ erscheine nicht praxisorientiert.

Der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BVCW) fürchtet, dass Lieferengpässe bei medizinischem Cannabis wegen der Corona-Krise drohen könnten (rbb24). Von der Bundesregierung fordere der Verband Maßnahmen, um die Versorgung von Hanfblüten und Schutzausrüstung zu gewährleisten. Vorschläge seien etwa, dass Ärzte per Videochat Patienten medizinisches Marihuana verschreiben könnten. Zudem müssten die kranken Menschen ihre Medizin per Kurier oder Post erhalten können, damit sie nicht Gefahr liefen, sich in Apotheken und Arztpraxen anzustecken.

Marijuana Business Daily berichtet von einem verschärftem Konkurrenzkamp um das niederländische Bedrocan. Inzwischen würden bei konstanten Angebotsmengen immer mehr Distributoren um die Ware buhlen. 30 Unternehmen hätten bereits aus den Niederlanden importiert, 50 würden über die dafür erforderliche Importgenehmigung verfügen. Vor einem Jahr hätten 17 Unternehmen über eine Importgenehmigung verfügt.

In Deutschland ist die Nachfrage nach medizinischem Cannabis im vergangenen Jahr stark gestiegen (finanzen.net). 2019 seien die Umsätze mit Cannabis-Medizinprodukten von 8,23 Millionen Euro im Januar auf 12,44 Millionen Euro im Oktober gewachsen. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Ab dem vierten Quartal 2020 sollten dann die Lieferungen aus dem deutschen Anbau starten. Die Bundesregierung weise darauf hin, dass in diesem Jahr allerdings lediglich ein Teil der jährlich vorgesehenen Vertragsmenge von 2.600 Kilogramm abgenommen werden könne  (Pharmazeutische Zeitung).

Die DAZ listet auf, bei welchen Beschwerden cannabishaltige Arzneimittel verordnet werden und wie der Stand der Dinge bei der Versorgung aus deutschem Anbau ist (Quelle: Bundesregierung). Schmerz ist mit 72 Prozent die mit Abstand häufigste Beschwerde, gefolgt von Spastik (elf Prozent) und Anorexie/Wasting (sieben Prozent).

#CannaInternational

Little Green Pharma hat als erstes australisches Unternehmen Cannabis-Öl nach Großbritannien exportiert. Vertragspartner ist der britische Distributor Astral Health (Grizzle).

Die ARD berichtet mit Verweis auf kryptoszene.de von einer steigenden Nachfrage nach Cannabis in den USA während der Corona-Krise. Dennoch hätten sich die Aktien der großen Cannabis-Hersteller wie Aurora, Canopy Growth oder Aphria zuletzt kaum von ihrem Corona-Absturz erholt. 

Als erstes Land der arabischen Welt hat der Libanon den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert. Damit solle die Wirtschaft in der Krise gestärkt werden (Die Zeit).

#CannaTipps

Vice porträtiert David Henn und berichtet über Cannamedical.

Deutsche Startups führt ein ausführliches Podcast-Interview mit Finn Hänsel, Gründer der Sanity Group.

Disclaimer: Redaktioneller Beitrag, keine Investmentempfehlung.

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