#CannaBiz – die News im Februar – #49

by Redaktion

Demecans Adrian Fischer fordert im Tagesspiegel Background weniger Regulierung. Kingsley Wilson spricht über einen neuen VC-Fonds für Cannabis in der DACH-Region. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über Bavaria Weed, die FAZ über Algea Care sowie Nimbus Health und Finn Hänsel von der Sanity Group ziert das Cover von Starting Up. Die wichtigsten Cannabis-News im Februar.

#CannaRegulierung

Seit bald vier Jahren soll das „Cannabis als Medizin“-Gesetz Patient*innen den Zugang zu medizinischem Cannabis ermöglichen. Adrian Fischer, Arzt und Mitgründer von Demecan, fordert im Tagesspiegel Background eine Überarbeitung des Gesetzes. Medizinisches Cannabis sei noch immer nicht hinreichend anerkannt und der Zugang für die Betroffenen oft beschwerlich.

Absatzwirtschaft schreibt über fehlende Leitplanken beim Handel mit nicht berauschenden Hanferzeugnissen. Anbieter und Kunden würden mehr Klarheit fordern. Zunehmend würden nun auch Start-ups die Palette rund um die Hanfpflanze für sich entdecken.

Cannabis, das nicht berausche, aber beruhige, liege seit Jahren in Berliner Spätis als CBD von “Bunte Blüte” aus. Den Unternehmern würden lange Haftstrafen drohen: Die Staatsanwaltschaft sehe einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (rbb).

Die medizinische Wirksamkeit sei bei einigen Erkrankungen laut Apotheke Adhoc gut belegt, in anderen Indikationsgebieten würden Studien laufen. Genau diese belegte medizinische Wirksamkeit hätte dazu geführt, dass die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen (Commission on Narcotic Drugs, CND) Cannabis im Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel im vergangenen Dezember herabgestuft habe.

#CannaInvest

Im Interview mit dem VC-Magazin spricht Kingsley Wilson von Verdite Capital über seinen neuen Fonds, der in Cannabisprojekte in der DACH-Region investieren solle, das aktuelle Fundraising und wie sich die Branche derzeit entwickele. Laut Wilson hätte Verdite Capital das Fundraising im November 2020 gestartet, circa 90 Mio. USD seien zugesagt, die noch nicht endgültig dokumentiert seien. Er gehe davon aus, dass sein Unternehmen bis Ende März 2021 weitere 10 Mio. USD einwerben könne und einen ersten Abschluss bei 100 Mio. USD erreichen werde.

Nach der Premiere der ersten Cannabis-Aktie an der Londoner Börse würden Anleger laut Handelsblatt auf Wolke sieben schweben. Die Titel der israelischen Firma Kanabo seien an ihrem ersten Handelstag um mehr als 230 Prozent auf 22 Pence gestiegen. Das Unternehmen sei zuvor von einem börsennotierten Übernahmevehikel geschluckt worden.

#CannaCompanies

Die FAZ stellt Algea Care vor. Julian Wichmann und Anna Kouparanis hätten vor wenigen Monaten in Frankfurt das Unternehmen gegründet, das ganz auf Cannabis als Medizin setze und darüber digital aufklären wolle. Das Problem: Bei so manchen Medizinern und Patienten habe sich offenbar noch immer nicht herumgesprochen, dass dies legal sei.

Das irische Pharmaunternehmen Jazz Pharmaceuticals will laut manager magazin für 7,2 Milliarden Dollar (rund sechs Milliarden Euro) die britische Firma GW Pharmaceuticals übernehmen. GW sei bekannt für das Multiple-Sklerose-Medikament Nabiximole, welches das erste Derivat von Cannabispflanzen gewesen sei, das in einem Land die Marktzulassung erhielt. Zudem habe die Firma 2018 von der US-Behörde FDA die Zulassung für das Epilepsiemittel Epidiolex erhalten, das ebenfalls auf Cannabis beruhe.

Linus Weber von Nimbus Health diskutiert in der Frankfurter Rundschau über den Handel mit medizinischem Cannabis, die Zurückhaltung von Ärztinnen und Ärzten sowie zweifelhafte Lifestyle-Produkte. Weber sehe viel medizinisches Potenzial in der Hanfpflanze und finde, es gebe noch zu viele Hürden und Vorurteile, gerne würde er Cannabis vom negativen Image der Rauschdroge befreien.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet darüber, wie sich die Bavaria Weed GmbH aus Herrsching auf dem rasant wachsenden Cannabis-Markt etablieren wolle. Angesichts der zunehmenden Lockerung der gesetzlichen Vorgaben würden viele Unternehmen auf ein Millionengeschäft hoffen.

Spätestens durch die Zulassung von medizinischem Cannabis hätten Investoren Marihuana-Unternehmen für sich entdeckt. Nach einer ersten Talfahrt seien Anleger inzwischen wieder bullisch, sagt Synbiotic-Gründer Müller n-tv. Das größte Potenzial sehe er aber nicht im Geschäft mit berauschendem THC.

Am 28. Januar des laufenden Jahres hat das Amtsgericht Hamburg das Insolvenzverfahren gegen die Deutsche Cannabis AG aufgrund von vermeintlicher Zahlungsunfähigkeit eröffnet (Hanf Magazin). Der Insolvenzverwalter, der Hamburger Rechtsanwalt Peter-Alexander Bochhardt, sei bereits für die Abwicklung bestellt.

#CannaForschung

An der Universität Hohenheim wird drei weitere Jahre lang THC-armes Cannabis erforscht (Stuttgarter Nachrichten). Das zunächst auf 18 Monate bewilligte von der Universität Hohenheim koordinierte Forschungsnetzwerk, das daran arbeite, Cannabis ohne Rauschmittel-Eignung für den Markt zu erschließen, sei mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums um drei Jahre bis Ende 2023 verlängert worden. Laut Simone Graef-Hönninger, der Leiterin des Netzwerks „Medizinisch phyzocannabinoid-reiches (PCR) Cannabis“ werde in den Gewächshäusern der Uni Hohenheim unter anderem daran geforscht, wie mittels Licht und Dünger optimale Bedingungen für den Anbau von geeigneten Hanfsorten für Arzneimittel- und Kosmetikhersteller geschaffen werden können.

#CannaPeople

Last but not least: Finn Hänsel von der Sanity Group ziert das Cover der aktuellen Ausgabe des Gründermagazins Starting Up.

Disclaimer: Redaktioneller Beitrag, keine Investmentempfehlung.

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