#CannaBiz – die News im Februar – #73

by Redaktion

In Deutschland fragen sich Politiker, ob eine Cannabis-Entkriminalisierung vor einer vollständigen Legalisierung oder eine “teilweise” Legalisierung eine Alternative sein können: Trotz der offenen Fragen bleibt die Industrie optimistisch: Cannamedical sucht unter anderem nach “Cannabis-Sommelier” und der Branchenverband bringt bereits ein “Reinheitsgebot” für Cannabis ins Spiel. Medial liegt das Augenmerk im Februar auch auf den Niederlanden und ihrem Experiment mit legal angebautem Cannabis – hat die Wartezeit ein Ende?

#CannaInternational

Die Niederlande starten im Herbst ein Experiment mit legal angebautem Cannabis. Bislang seien Anbau und Großhandel von Marihuana verboten (NRZ; Süddeutsche).

Welche Erfahrungen andere Länder gemacht haben, diskutiert Die Zeit in einem Gespräch unter Gras-Liebhabern. Ein Interview über Dealer, Polizisten und darüber, was sie so gut am Kiffen finden (Zeit).

Die zukünftigen CSCs in Malta werden unter der Bezeichnung “Cannabis Harm Reduction Associations” (CHRA) laufen. Diese Bezeichnung sei bereits ein Fingerzeig für die folgenden Bestimmungen, die scheinbar Schadensminimierung im Umgang mit Cannabis durch Überregulierung  und  Unterbindung des sozialen Aspekts eines CSCs erreichen möchten (Hanfverband).

Cannabis-Vergiftungen von Kindern stiegen nach der Legalisierung in Kanada rasant an. Laura Weisenburger schätzt ein, was das für Deutschland bedeutete (Apotheken-Umschau).

 #CannaMedizin

Heimlich Drogen verkaufen? Das habe Constantin von der Groeben nicht nötig. Seine Firma Demecan baue in Sachsen Cannabis an. Jetzt hoffe er auf die Legalisierung der Pflanze (ZEIT).

#CannaWirtschaft

Abseits der Kamera setzte sich der Schauspieler Moritz Bleibtreu für die Legalisierung von Cannabis ein. Nun investiere der Schauspieler einen sechsstelligen Betrag in das Frankfurter Cannabis-Start-up Bloomwell (Wiwo; FAZ).

Im Alter von 19 und 20 Jahren gründeten Lars Möhring und Markus Musiol ihr Startup Enua. Durch eine Krebserkrankung im eigenen Familienumfeld seien sie auf die Therapie mit medizinischem Cannabis aufmerksam geworden und spezialisierten sich auf den Großhandel mit medizinischem Cannabis in Deutschland (Businessinsider).

Ganz legal kiffen – und dafür bezahlt werden: Diesen Job biete das Kölner Unternehemen Cannamedical an. Per offizieller Stellenanzeige suche die Firma einen „Cannabis Sommelier“(Bild).

Die Plattform Twitter lockere die Werberichtlinien in den USA und erlaube Anzeigen mit Cannabis-Kontext – jedoch nicht überall und nicht ohne Limits (Online Marketing).

#CannaPolitik

Die Freigabe von Cannabis sei in Deutschland umstritten. Nun habe Gesundheitsminister Lauterbach die Eckpunkte zur geplanten Legalisierung vorgestellt. Demnach solle Kauf und Besitz von Cannabis künftig in Grenzen erlaubt seien, Werbung jedoch verboten bleiben. Das Kabinett habe den Entwurf durch gewunken (MDR).

Eine Studie mit Daten von 64 Millionen Menschen ergebe, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen Staaten mit und ohne gesetzliche Regelungen für Cannabis festgestellt werden könnten, wenn es um einen Anstieg von Psychosen gehe (Der Standard).

Die Branche in Deutschland lege nun Vorschläge für die Legalisierung vor. Beim Bier sei das Qualitätssiegel: das „Reinheitsgebot“. Vertreter:innen der Cannabis-Branche haben nun ein solches Gebot im Falle der geplanten Legalisierung auch für Cannabis vorgeschlagen. Der Branchenverband Cannabiswirtschaft lege dafür Empfehlungen vor (FAZ).

Cannabis solle in Deutschland teilweise legalisiert werden. Dem stehen jedoch einige europarechtliche Hürden entgegen. Wie diese zu überwinden seien, habe der SPD-Europaabgeordnete René Repasi analysiert (Vorwärts).

Die Ampelkoalition wolle Cannabis legalisieren – zumindest teilweise. Die Begründung: Die bisherige Politik sei gescheitert, der Konsum nehme zu, der Schwarzmarkt blühe. Doch auf dem Weg zur Legalisierung würden noch diverse Fallstricke lauern (Deutschlandfunk).

Noch sei Cannabis in Deutschland nicht legal. Es solle aber entkriminalisiert werden. Ein Gartenbauunternehmen aus NRW könne dabei ein Anbau-Problem lösen. (WA)

Knapp zehn Prozent der deutschen Bevölkerung (9,6 Prozent) habe 2021 mindestens eine illegale Droge innerhalb eines Jahres konsumiert. Bei Männern liege dieser Wert bei 11,6 Prozent, bei Frauen etwas nie­driger (7,6 Prozent). Darüber informiere ein neues Onlineportal mit Daten rund um legale und illegale Drogen (Ärzteblatt).

Disclaimer: Redaktioneller Beitrag, keine Investmentempfehlung.

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