Während Demecan und Tilray umgehend die Ausweitung ihrer Produktionskapazitäten per Pressemitteilung verkündeten, kaum dass die Bescheide des BfArM eingetroffen waren, sah dies bei Aurora etwas anders aus. Auf Linkedin verkündete Aurora zwar auch den Erhalt einer entsprechenden Lizenz, wenig später aber hieß es in einer dpa-Meldung unter anderem auf Zeit Online, dass Aurora unter dem neuen Cannabisgesetz vorerst keine Produktionssteigerung in Leuna plane. Wie ist der Stand?
Aurora zeigt sich auf Nachfrage “vorsichtig” optimistisch, dass das Unternehmen am Standort in Leuna zukünftig nicht nur im Auftrag des BfArM, sondern darüber hinaus auch im eigenen unternehmerischen Ermessen produziert. Das Unternehmen strebe an, die Varietät an Kultivaren, die künftig in Leuna angebaut werden, zu erhören. Dafür sollen nach eigenen Angaben neue Produkte per R&D-Lizenz eingeführt werden. “Dadurch wird sich voraussichtlich auch die Produktionsmenge erhöhen, die wir in Leuna jährlich herstellen werden”, teilt ein Sprecher mit. Allerdings will das Unternehmen keine Angaben tätigen, in welcher Größenordnung es zukünftig in Deutschland produzieren wird. Zunächst müsse das Unternehmen erfolgreich die neuen Kultivare eingeführt und getestet haben. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen.”Fakt ist aber, dass unsere Produktionsanlage in Leuna dazu in der Lage ist, deutlich mehr Medizinal-Cannabis unter GMP-Bedingungen zu produzieren, als wir es aktuell tun”, heißt es auf Anfrage.
Aurora sei dem Auftrag der zu produzierenden Menge im Rahmen der Ausschreibung des BfArM stets nachgekommen und habe somit die erforderliche Menge von circa 80 Kilogramm Trockenblüte je Monat hergestellt, teilt das Unternehmen mit. Insgesamt dürfen Demecan, Aurora und Tilray 2,6 Tonnen im Auftrag des BfArM jährlich produzieren, die von Cansativa ebenfalls im BfArM-Auftrag an Apotheken distribuiert werden.