Im Rahmen von Ekocan wird das Cannabis-Gesetz bis Ende März 2028 evaluiert. Auf der offiziellen Website präsentiert Ekocan bereits jetzt einen Report von Wissenschaftlern, die an der Evaluation beteiligt sind – darunter auch Projektleiter Dr. Jakob Manthey vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS). Die Inhalte geben bereits Aufschluss, in welche Richtung die Evaluation laufen kann.
Der Report selbst datiert auf Mai 2024, also noch vor offizieller Vergabe der Evaluation an das Projekt Ekocan im Januar 2025. Die drei Autoren nehmen insbesondere die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis in Uruguay, Kanada und den US-Bundesstaaten unter die Lupe. Dafür haben sie 164 Studien ausgewertet, um laut eigenen Angaben den deutschen Gesetzgeber im Policy-Prozess zu unterstützen.
Durchaus kritisch beurteilen die Forscher die kommerzielle Legalisierung in Kanada und vielen US-Staaten. Dort habe nach der Legalisierung der Cannabis-Konsum zugenommen. In der Folge seien auch akute Gesundheitsgefährdungen sowie die Zahl der Cannabis-Konsumstörungen gestiegen. Die Forscher führen diesen Konsum-Anstieg insbesondere auf die Markt-Dynamiken zurück. Legales Cannabis sei flächendeckend einfach zu erwerben, die Preise seien stark gefallen, neue Produkte wie Edibles würden auch ein Publikum ansprechen, das Cannabis bislang noch nicht in Betracht gezogen habe. Zugleich könne durch solche Produkte, zum Beispiels auch Konzentrat oder Vapes deutlich mehr THC konsumiert werden. Auch die Marketing-Bestrebungen der Cannabis-Shops förderten den Konsum.

Die Autoren gestehen an anderer Stelle allerdings ein, dass der Anstieg der Konsumenten und damit auch der Konsumstörungen in Nordamerika kausal nicht unbedingt auf die Gesetzgebung zurückzuführen ist. Soziale Normen und kulturelle Faktoren seien besser geeignet, Konsumverhalten zu erklären.
Im Gegensatz zu Nordamerika gehen die Forscher davon aus, dass das deutsche Modell, basierend auf den non-profit Anbauvereinigungen, den Cannabis-Konsum nicht analog zu den kommerziellen Ansätzen in Nordamerika steigern werde. Zugleich nehmen die Forscher an, dass das Cannabis-Gesetz sich nicht substanziell auf den illegalen Markt auswirken werde, die Nachfrage nach illegalem Cannabis sich also in absehbarer Zeit nicht verringere. Profitieren vom Cannabis-Gesetz würden insbesondere die einzelnen Konsument:innen, die nun nicht mehr kriminalisiert werden. 2021 seien alleine 150.000 Menschen Verfahren wegen Cannabis-Verstößen gegen das Betäubungsmittel-Gesetz eingeleitet worden. Cannabis-Clubs könnten durch Qualitätskontrolle, Empfehlungen zu Behandlungen und Prävention auch zu mehr Gesundheitsschutz beitragen.
Als mögliche Risiken skizzieren die Forscher den missbräuchlichen Nutzen von Medizinalcannabis, eine Normalisierung von Cannabis-Konsum verbunden mit weniger Behandlungen von erforderlichen Konsumstörungen (da diese meist nur nach Anordnung wahrgenommen werden), den Einfluss der Industrie und damit verbunden eine Regulierung zu Lasten des Gesundheitsschutzes.
Bildquellen
- UKE, Aussenaufnahmen, Bereich NORD, September 2015, © Axel Kirchhof: © Axel Kirchhof
3 comments
schon wieder Unsinn Der Punkt mit dem Schwarzmarkt streichen denn wenn man keine Geschäfte hatt wie soll es nen Einfluss haben ! Das andere über Apotheke ist medizinisch und Abgabe über Telemedizin eine Erscheinung die man durch das verhunzte Med Canna Gesetz geschaffen hatt wo on Gegenden trotz Gesetz Druck ausgeübt hatt bishin Entzug der Erlaubnis usw und daher ist es selbst jetzt einen Arzt zu finden der es verschreibt trotz Indikation da ich sonst gezwungen bin lebenslang opiate zu nehmen oder mich gleich in den Rolli setzen kann! Nimmt man es zurück nunja welche Möglichkeiten hatt man ? opiate zu nehmen ? Oder sich einfach ne Kugel geben da 24/7 Schmerzen ! Kann man nur wundern denn das Gesetz ist ab 18 also Jugendschutz ist gegeben einfach die Abgabe an jüngere höher setzen ! Die Rücknahme ist eher eine Gefahr da heutzutage aufn Schwarzmarkt gestreckt mit NPS ist und wenn da ein Krümelchen zu viel dran ist gibt es Garantie das man sich ins jenseits schießt . Und ehrlich welches Land egal welche Bemühungen schaffte es die Thematik zu lösen ? Was mit Verboten erreicht wurde sah man in Amerika das war die Geburtsstunde der Mafia Kann man nicht mehr verstehen ist auch egal denn bevor opiate oder 24/7 schmerzen bleibt nichts anderes übrig denn opiate Nein danke ! Und medizinisch passt auch was nicht denn im Krankenhaus war in meinen Fall opiate obwohl Personenkreis wo nicht in Frage kommt obwohl canna angesprochen wurde ! Liebe Regierung und Menschen diese Vorgehensweise ist entgegen dem medizinischen ! Menschen haben ein Recht auf ein Mittel der geringsten Gefahr! Bevor opiate!
Für medizinische Zwecke wie bereits kommentiert 110% super – es braucht aber definiv mehr Ärzte, die geschult & gewillt sind Rezepte auszustellen.
Online Apotheke. Die mit ‘Kiffen auf Rezept’ werben und beim Ausfüllen des Formulars anleiten welche Boxen man ticken muss um an Spaß Grass zu kommen gehen garnicht.
Warum niemand sich Gedanken macht welche Auswirkungen das auf Nachbarn & Co hat verstehe ich nicht. Ich bin selbst betroffen weil unser Nachbar 24/7 kifft. Die regelmäßigen 10min Besuche der ‘Freunde’ zu allen Zeiten sind auch recht selbsterklärend.
Ihm ist egal ob Fenster/ Balkontüren offen sind, niemand kann mehr bei geöffnetem Fenster schlafen & Hausflur und sogar meine Wohnung stinken täglich nach Grass. Und keiner kann was machen!!! Es ist eine Tortur per Anwalt den Hausfrieden und Rücksichtnahme einzufordern. Dass nebenan ein Kleinkind lebt ist auch irrelevant. Polizei und Ordnungsamt verweisen auf Anwälte die keine Ahnung haben ob ewig hinziehende Rechtsstreite am Ende ein normales Leben für Nicht-Konsumenten erzielen.
Und da sind wir kein Einzelfall. Hausfrieden…who cares!
Wo bleibt der Nichtraucherschutz im Cannabis Kontext?
Rechte yeyyy, Rücksichtspflicht neyeyyy. Super Sache was die Ampel auf Wählerfang da durchgedrückt hat.
Ok nicht Raucher Schutz! ich möchte jede Person anzeigen deren taback Rauch ich rieche kann – wegen Totschlag. Taback Konsum ist sehr tödlichen auch passiv. Wo kann ich die Anzeigen? Ich möchte auch nicht mehr von Alkoholkranke belästigt werden wo kann ich die Anzeigen? Diese Alkoholkranke die mich Cannabis Patienten immer diskriminiren, aber morgens schon aus kulturellen Gründen Bier trinken. Wann wir wird Alkohol reguliert? 2 Flaschen Bier die Woche währen medizinische vertretbar im sozialen Kontext zu Entspannung. Ein Bier am Tag an zwei Tagen in der Woche! Alles andere ist Alkoholkrank. Asozial nicht kultur!
Comments are closed.