NoTill420 – Wie ein Cannabis Club im Westerwald auf Nachhaltigkeit setzt

by Redaktion

Der NoTill420 Cannabis Social Club aus dem Westerwald hat sich einen nachhaltige Cannabis-Anbau auf die Fahnen geschrieben. Offiziell eingetragen wurde der Verein im August 2024, heutzutage zählt er 40 Mitglieder und hat mit dem Anbau gestartet. Hans Georg Schoger und Manfred Hermann berichten über den den Weg bis zum ersten Anbau.

krautinvest.de: Wie und wo baut ihr Cannabis an?

Hans Georg Schoger: Wir bauen das Cannabis in einer Produktionshalle an. Hierfür stehen uns insgesamt 4 Blüteräume je 30m² Anbaufläche, Wachstums-, Verarbeitungs-, Trocken- & Lagerräume zur Verfügung. Angebaut wird rein organisch nach dem NoTill Prinzip in 300-500 Liter beds. Unsere Anbaufläche befindet sich im Westerwald.

krautinvest.de: Welche und wie viele Sorten bietet ihr an und wollt ihr in Zukunft anbieten?

Manfred Hermann: Amnesia, DC Kush, Mimosa Punch, Moby Dick, Wedding Cake, Sour Puffs. Welche Sorten wir in Zukunft kultivieren entscheiden wir gemeinsam. Unser Fokus liegt auf einer smoothen Rauchbarkeit und einem überdurchschnittlichen Terpenprofil.

krautinvest.de: In welchen Bereichen unterstützen euch externe Dienstleister?

Hans Georg Schoger: Das sind einige. Unser Lampensystem beziehen wir zum Beispiel aus den USA von TSR Grow. Für die Schädlingsbekämpfung setzen wir auf Bioline AgroScience. Wir werden des Weiteren in Sachen Lüftungs-& Klimasystem sowie Qualitätsprüfung von externen Dienstleistern unterstützt.

krautinvest.de: Welche Tipps und Tricks habt ihr für andere Clubs, um den administrativen Aufwand in Grenzen zu halten?

Manfred Hermann: Empfehlenswert ist unserer Meinung nach auf jeden Fall eine Softwarelösung in puncto Mitgliederverwaltung. Hier haben sich mittlerweile einige Anbieter auf dem Markt etabliert und sind mehr als erschwinglich.

krautinvest.de: Was sind eure größten Ängste für die Zukunft?

Manfred Hermann: Wir würden nicht von Ängsten reden, jedoch von der Befürchtung, dass die neu gewählte schwarz-rote Regierung die Fesseln etwas enger zieht im Bezug auf das KCanG. Davon abgesehen freuen wir uns riesig auf alles Bevorstehende!

krautinvest.de: Wie sind eure bisherigen Erfahrungen mit den zuständigen Behörden?

Manfred Hermann: Das Genehmigungsverfahren lief bis auf die verzögerte Bearbeitungszeit in unserem Fall reibungslos ab. Wir haben alle benötigten Unterlagen, Nachweise & Dokumente im Voraus geliefert, so dass es bis auf kleinere Anpassungen in unseren Konzepten nichts zu beanstanden gab seitens des Landesamtes. Auch hier wurden wir von unserem Club Portal Anbieter hilfreich unterstützt.

krautinvest.de: Wie habt ihr euch bisher finanziert?

Manfred Hermann: Wir werden nicht fremdfinanziert. Alle bisher geleisteten Investitionen haben wir selbst gestemmt. Hierzu zählt auch der erste von insgesamt vier Blüteräumen sowie ein Wachstumsraum. Alle weiteren Investitionen werden durch Einnahmen des Vereins finanziert, somit gewährleisten wir gerechte Abgabepreise an unsere Mitglieder.

krautinvest.de: Welche Kosten kommen auf Mitglieder zu?

Hans Georg Schoger: Bei Eintritt in die Mitgliedschaft fällt eine einmalige Aufnahmegebühr von 75 Euro an. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf jährlich 120 Euro. Wir rechnen derzeit mit einem Abgabepreis für Blüten mit netto 5 Euro und Haschisch netto 7 Euro je Gramm.

Über Manfred Hermann

Manfred Hermann hat den Verein ins Leben gerufen. Er beschäftigt sich mit NoTill oder Permakultur im Cannabisanbau seit gut zehn Jahren. Zwischenzeitlich war er für die Bodengesundheit in einer mittelgroßen Gartengemeinschaft verantwortlich. Bis vor kurzem noch als Finance Manager unterwegs, widmet er sich mittlerweile ausschließlich Verein und der neu gegründeten Biotanis GmbH. Er verfolgt das Ziel, natürliche Kreisläufe wieder zu verstehen um  „zurück zu Mutter Natur finden“. 

Über Hans Georg Schoger

Hans Georg Schoger ist seit über 25 Jahren als Prozessoptimierer für internationale Fertigungssysteme tätig – mit Schwerpunkt auf den Standorten China, Mexiko und Indien. Er hat zahlreiche Produktionsprozesse effizienter, wirtschaftlicher und zukunftsfähiger gemacht. Mit den Prinzipien der Permakultur beschäftigt er sich in seinem Gemüsegarten seit Jahren mit großartigen Erträgen.

Disclaimer: In unserem redaktionellen Steckbrief-Format stellen wir die Cannabis Clubs in Deutschland vor. Interessenten können sich über redaktion At krautinvest Punkt de melden.

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