Friedrich Merz befürwortet Cannabis-Legalisierung

by Moritz Förster

Sorry. Diese Überschrift ist etwas irreführend. Aber sie ist höchstens ein Entlein, keine echte Zeitungsente. Denn wenn man die letzten Äußerungen des CDU-Kanzlerkandidaten auf die Goldwaage legt, dann lassen diese durchaus den Rückschluss zu, dass Friedrich Merz eine Legalisierung von Cannabis zumindest befürworten sollte – auch wenn ihm dies vielleicht noch nicht bewusst ist.

Die Frage, ob unter einem wo möglichen Kanzler Friedrich Merz „Bubatz“ legal bleibe, verneinte er zwar (nach Übersetzung von Bubatz), aber interessant war die Begründung. Oder vor allem, womit er ein erneutes Verbot nicht begründete: Cannabis-Tote? Nein. Zunehmendes Suchtverhalten? Nein. Krankenhauseinweisungen? Nein. Auffällig viele Psychosen? Nein. Verkehrsunfälle? Nein.

Merz verwies stattdessen auf eine „explodierende Beschaffungskriminalität“. Außerdem mahnte er an, er wolle seine Kinder und Enkelkinder davor schützen, dass sie „legal solche Drogen nehmen“. Eigentlich aber hätte er das Wort „legal“ streichen sollen. Denn er will ja sicherlich nicht, dass seine Kinder stattdessen „illegal“ solche Drogen nehmen. Die sind schließlich in der Tat gefährlich, weil alles mögliche drin sein kann. Das kann nun ja auch nicht in seinem Sinne sein.

Und schon gehen wir der Sache auf den Grund: Kinderschutz ist ein sehr wichtiges Thema und gelingt auch im legalisierten kanadischen Markt noch nicht einwandfrei. Aber anders als im illegalen Markt skizzieren Experten dort Lösungsansätze: regulatorische Vorgaben für Schraubverschlüsse oder Warnhinweise und Verpackungsbeilagen für Eltern. Außerdem geht der illegale Markt in Kanada deutlich zurück. Und in den legalen Fachgeschäften werden Ausweise kontrolliert. Perspektivisch wird es für Kinder und Jugendliche also schwieriger Cannabis zu kaufen als beim Dealer an der Ecke.

Und die Beschaffungskriminalität? Ein Verbot würde die noch befeuern. Aber: Wenn die gesamte Wertschöpfungskette erst einmal legal ist, ist sie nicht mehr kriminell. Die bahnbrechenden Erkenntnisse sind manchmal erschreckend einfach.

Bildquellen

  • Friedrich_Merz_Tobias_Koch: CDU / Tobias Koch

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