Wie gelingt den Cannabis-Clubs der Bau einer Anlage? Es geht nicht nur um technische Lösungen, sondern gerade auch um baurechtliche Herausforderungen. Der Fachmann Jason Killing, der mit Canaru den gesamten Prozess begleitet, gibt einen Überblick.
krautinvest.de: Cannabis-Clubs operieren meist mit sehr limitierten finanziellen Budgets. Wie gelingt ihnen der Spagat, einerseits wenig finanzielle Ressourcen für den Bau einer modernen Anlage mit Technologie für Bewässerung und Klima zu verfügen; andererseits aber möglichst einen zuverlässigen Anbau mit qualitativ hochwertigen Blüten zu meistern?
Jason Killing: Manchen Clubs gelingt es leider gar nicht, aber viele die wir schon besucht haben fokussieren sich erstmal auf das Notwendigste, um qualitatives Cannabis zu growen. Es gibt zum Glück auch Möglichkeiten im Markt Equipment zu mieten oder zu finanzieren.
krautinvest.de: Indoor, Outdoor, oder Glashaus – wenn es um diese grundsätzliche Frage geht. Was wäre dein Tip.
Jason Killing: Am leichtesten ist es Indoor umsetzbar und vor allem ganzjährig. Ich kenne einen Club der schon mit Gewächshaus operiert und das sehr gut macht, aber im Sommer und Winter hat man viele Probleme, die den Anbau auch komplett unwirtschaftlich machen können. Die Heizkosten im Winter sind bei insbesondere älteren Gewächshäusern immens.
Disclaimer: Dieses Interview ist Teil einer Medienpartnerschaft mit der CB Expo vom 18.-20. September in Dortmund. Jason Killing debattiert am Donnerstag, den 18. September 2025 um 13 Uhr in einem Panel zum Thema „Cannabis Social Clubs: Facility Design, Function and Future“. Unsere Leser:innen erhalten 10 Prozent Rabatt mit dem Code: cbexpo2025krautinvest
krautinvest.de: Wie weitreichend die baurechtlichen Themen sein können, zeigt gerade ein Beispiel aus Franken. Dort hat ein Gericht einem Club in erster Instanz aus baurechtlichen Gründen den Anbau in einer Halle untersagt. Wie schwierig ist es, nicht nur den Bauprozess, sondern auch alle gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen der Behörden im Blick zu haben?
Jason Killing: Man sollte nicht nur versuchen eine Nutzungsänderung zu bekommen, sondern auch unter den geplanten realistischen Bedingungen. Je besser man dort arbeitet, desto weniger Chancen gibt es daran etwas zu rütteln. Trotzdem bleibt entgegen unserer Annahme die Baugenehmigung/ Nutzungsänderung der schwierigste und längste Prozess.
krautinvest.de: Nun soll ein Verein den gemeinschaftlichen Anbau fördern. Ein bisschen mehr soziales Miteinander kann nicht schaden. Der gemeinsame Konsum vor Ort ist aber nicht gestattet. Wer will, dass sich die Vereinsmitglieder auch untereinander treffen und gemeinsam konsumieren – wie lässt sich das legal realisieren?
Jason Killing: Vereinsleben ohne Konsum zumindest in und um die Anbauvereinigungen bekommen viele Vereine sehr gut hin und bieten ihren Mitgliedern auch etwas, aber sobald es um den gemeinschaftlichen Konsum geht muss man vielleicht weg von einer Anbauvereinigung. Entweder räumlich (100m) oder zu einer Art Freizeitverein der ggf. ähnliche Mitglieder hat.
krautinvest.de: Grobe Schätzung deinerseits: Wie viel Prozent der Verantwortlichen der Clubs sind bei der Prognose von Dauer und Kosten des Bauvorhabens anfangs zu optimistisch?
Jason Killing: 90 Prozent! Den meisten ist Anfangs gar nicht bewusst, was sie regulatorisch alles brauchen und welche Änderungen der Immobilie auf sie zukommen können. Weiterhin fehlt die Erfahrung mit den Behörden oder das Einplanen von Lieferzeiten.
Jason Killing ist Experte für die bauliche Umsetzung von Cannabis-Anbauvereinigungen (AVs). Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Baubranche setzt er gesetzeskonforme Anbauanlagen in ganz Deutschland um.
Mit seinem Netzwerk um Canaru hat er maßgeblich an Genehmigungen für AVs in fast allen Bundesländern mitgewirkt. Die ersten Anlagen sind bereits erfolgreich in Betrieb, weitere befinden sich im Bau und der Planung. Canaru hat sich dabei zu einem umfassenden Netzwerk entwickelt, das die Cannabisbranche vom Start bis hin zum laufenden Betrieb unterstützt.
Disclaimer: Dieses Interview ist Teil einer Medienpartnerschaft mit der CB Expo vom 18.-20. September in Dortmund. Jason Killing debattiert am Donnerstag, den 18. September 2025 um 13 Uhr in einem Panel zum Thema „Cannabis Social Clubs: Facility Design, Function and Future“. Unsere Leser:innen erhalten 10 Prozent Rabatt mit dem Code: cbexpo2025krautinvest