Man stelle sich vor, krautinvest würde Künstliche Intelligenz thematisieren… Die Werbeplätze wären heiß begehrt (so oder so – bitte buchen für 2025 ;)). Die Bewertungen der Unternehmen, um die es gehen würde, lägen im Milliardenbereich. Die Leserzahlen eines im Frühjahr 2024 live gegangenen Fachmagazines für KI wären wohl um ein Zigfaches höher als in der trotz aller großer Ereignisse im Jahr 2024 immer noch beschaulichen professionellen Cannabis-Industrie in Deutschland.
Jetzt platzte auch noch die Ampel und die wahrscheinlich nächste Kanzler-Partei hat nichts besseres zu tun, als ihren Unmut über das CanG zu äußern. Im Vergleich zu Cannabis ist KI sowas wie ‚Everybody’s Darling‘. Dabei hatte man doch so sehr gehofft, dass nach all den harten Jahren mit 2024 vor allem auch Sicherheit und etwas mehr Ruhe einkehren werde. Aber diese zwei Begriffe bleiben auch auf absehbare Zeit Tabu. Sicher ist nur die Unsicherheit.
Auch wenn das Pendel jederzeit, ganz gleich wer regiert, in alle Richtungen ausschlagen kann, soll dieser kurze Text kein Motivationsschreiben sein für all diejenigen, die nicht ohne den besonderen Kick der Unsicherheit auskommen. Vielmehr sind es ein paar Worte, falls jemand aus Bequemlichkeit gerade bedauert, nicht auf KI, statt auf Cannabis gesetzt zu haben: Ist Cannabis vernünftig reguliert, so werden in Deutschland zehntausende Menschen nicht mehr sinnfrei eingesperrt, Konsument:innen erhalten keine vergifteten Produkte mehr, Jugendlichen brechen die illegalen Bezugsquellen weg – nicht zu vergessen all die wertvolle Zeit, die in unserem Justizsystem eingespart wird. Noch gar nicht gesprochen, haben wir von erkrankten Menschen, denen mehr Forschung rund um Cannabinoiden Lebens- und Arbeitsalltag erleichtern kann. Die Liste ließe sich fortführen.
Sind solche Aussichten nicht mehr Wert, als Everybody’s Darling zu sein?