Die wichtigsten Cannabis-Investoren

by Moritz Förster

Junge europäische Cannabis-Unternehmen rücken in den Fokus von Risikokapitalgebern – vorne weg deutsche Cannabis-Unternehmen wie Demecan, Cansativa, die Sanity Group oder Farmako. Die VC-Gelder werden höher. Welche Investoren, Family Offices und Risikokapitalgeber Cannabis-Unternehmen finanzieren? Eine Übersicht.

Altitude Investments
Altitude Investment Management ist ein US-amerikanischer VC mit Sitz in New York. Altitude beteiligt sich sowohl an niedrigen siebenstelligen Seed-Investments – unter anderem in die Cannabis-Software Wurk – als auch an hohen Series-C-Runden wie in Canndescent, ein kalifornischer Anbieter von Cannabis-Blüten. Insgesamt sammelte Canndescent 27,5 Miollionen US-Dollar ein. Zuletzt machte Altitude in Europa durch ein 5,5-Millionen-Dollar-Investment in das schweizer CBD-Unternehmen KannaSwiss auf sich aufmerksam.

Ananda Developments
Das Investmenthaus mit Sitz in London finanziert medizinische und therapeutische Cannabisunternehmen, ist aber auch im Bereich Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetik unterwegs. Zum Start im Mai 2018 lag der Fokus auf Firmen aus Kanada, den Niederlanden und Israel (This is Money).

Arcadian Fund
Nach eigenen Angaben investiert der Arcadian Fund eher in “mid und late stage”-Unternehmen. Allerdings finden sich in den vergangenen Runden auch Beteiligungen an Seed- und Series-A-Runden. Im September sammelte der VC für den Arcadian New Venture Fund insgesamt 21,8 Millionen US-Dollar ein (Crunchbase).

Arcview Group
Die Arcview Group vereint Finanzierungen mit Markt-Research und tätigt Frühphaseninvestments in Cannabis-Unternehmen. Der VC ist einer der wichtigsten Unterstützer der Cannabis-Software Wurk und verzeichnete laut Crunchbase bis dato zwei Exits.

Atlantic Food
Atlantic Food investiert in junge Unternehmen mit Fokus auf Lebensmittel, Gesundheit oder Ernährung. Der Kapitalgeber von Christophe Maire war Teil einer Finanzierungsrunde über einen einstelligen Millionenbetrag in das Berliner Cannabis-Unternehmen Sanity Group.

Btov Partners
Das europäische Venture Capital Unternehmen beteiligte sich als einer von zwei Investoren am Berliner Kultivator, Importeur und Großhändler Demecan. Insgesamt verkündete Demecan Anfang Oktober eine Finanzierungsrunde in Höhe von sieben Millionen Euro (Gründerszene).

Casa Verde Capital
Bekannt vor allen Dingen Dank Snoop Dogg ist Casa Verde nach eigenen Angaben der führende Risikokapitalgeber, der sich ausschließlich auf die Cannabis-Industrie fokussiert. Entsprechend spiegeln die Portfolio-Unternehmen die breite Palette verschiedener Geschäftsmodelle in der Cannabis-Industrie wieder. Dazu zählen unter anderem ein Medienhaus (Merry Jane), eine e-Commerce-Plattform (Miss Gras), zwei Lieferservices (Dutchie, Eaze), die HR-Plattform Vangst, ein Unternehmen für Biopharma (Oxford Cannabinoid Technologies) oder auch die Berliner Sanity Group. Laut t3n hat Casa Verde 45 Millionen US-Dollar eingesammelt. Der Fonds konzentriere sich auf Seed- und Series-A-Runden.

Entourage Effect Capital
Erst kürzlich hat sich Cresco Capital Partners als Entourage Effect Capital unter neuer Marke am Markt positioniert. Zugleich verkündete die Investmentfirma mit Fokus auf die Cannabisindustrie den Launch von Fund III – mit einem Volumen von 150 Millionen US-Dollar nach Angaben des Unternehmens bislang der größte VC-Fonds für Cannabis.

Founders Fund
Peter Thiel und Cannabis: Bereits 2015 steckte Thiels Founders Fund als erster institutioneller Investor mehrere Millionen in die Privateer Holdings (t3n).

Gateway
Der Cannabis-Accelerator aus dem Silicon Valley für junge Cannabis-Unternehmen. Laut AngelList erhalten Unternehmen für sechs Prozent ihrer Unternehmensanteile 30.000 US-Dollar und sind Teil eines viermonatigen Programms. Zumindest für europäische Gründer, die es ohnehin ins Valley zieht, eine Option.

Global Founders Capital
Der Samwer-Fonds investiert querbeet über alle Wachstumsphasen hinweg. In Sachen Cannabis hat sich Global Founders Capital bis dato an Distru, einer Tracking-Plattform beteiligt (TechCrunch). Auf mehr darf man gespannt sein.

Heartbeat Labs
Der Berliner Company Builder mit Fokus auf junge hoffnungsvolle Pharma-Unternehmen machte Ende 2018 mit einem Seed-Investment in Farmako von sich reden, das damals einen niedrigen siebenstelligen Betrag einsammelte.

Materia Ventures
Noch weiß man nicht so recht, was sich hinter Marteria Ventures verbirgt. Mehr erfahren werden Besucher des Global Cannabis Institute im November in London, bei dem Gründer Deepak Anand spricht.

Northern Swan
Der Investmentfonds hat sich nach eigenen Angaben auf “transformative” Investitionen in der internationalen Cannabisbranche konzentriert. Was sich hinter “transformativ” versteckt? Laut Business Insider flossen im Februar 2019 rund 7,1 Millionen Euro in das Frankfurter Unternehmen Cansativa, gegründet von der Familie Sons.

Orkila Capital
Orkila managt laut Crunchbase seit Januar 2019 einen 118-Millionen-US-Dollar großen VC-Fonds. Im Fokus stehen laut eigener Website Medien- Unterhaltungs- und Konsum-Unternehmen. In Deutschland sorgte aber ein Investment in den unabhängigen Cannabis-Großhändler Cannamedical für Schlagzeilen. Mit 15 Millionen Euro war die Series-A-Runde Anfang 2019 laut Going Public die “größte Private Equity Transaktion der Cannabis-Industrie in Europa”. Ebenfalls investiert in Cannamedical hatte zuvor bereits Fabian Thylmanns Beteiligungsgesellschaft SN Invest.

Privateer Holdings
Das Private-Equity-Unternehmen, dem unter anderem auch Peter Thiel sein Geld anvertraut hat. Zum aktuellen Portfolio zählen laut Crunchbase: das Informationsportal Leafly, der kanadische Produzent Tilray und Marley Natural, die offizielle Cannabis- und Lifestyle-Marke von Bob Marley.

Sayano
Das Schweizer Family Office fokussiert sich nach eigenen Angaben auf Private Equity-, Immobilien und Fintech-Opportunitäten. Laut Deutsche Startups investierte Sayano aber auch einen ungenannten Betrag in das Berliner Startup CanPharma.

Viridian Members Fund
Bislang lässt der Frühphasen-Fonds mit Tickets von 50.000 bis 250.000 US-Dollar Unternehmen aus Europa weitestgehend noch links liegen – lediglich Israel ist neben den USA und Kanada relevant.

Wundr Co.
Das Unternehmen rund um Simon Tankel hat unlängst Iuvo Therapeutics aufgekauft. Tätigt nach eigenen Angaben aber auch Angel- und Seed-Investments verschiedener Größenordnungen. Tankel ist zugleich auch Geschäftsführer von Golders Hill.

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