#Cannabiz – Die News im Juli 2025 – #102

by Redaktion

Rund 300 Cannabis-Clubs gibt es inzwischen in Deutschland – allerdings in einigen Bundesländern deutlich mehr als in anderen. Zudem sorgt der Referentenentwurf aus dem BMG für Aufsehen – eine mögliche Gesetzesänderung des MedCanG dominiert die Schlagzeilen im Juli.

#CannaUnternehmen

Ein Interview mit Benedikt und Jakob Sons von Cansativa über regulatorische Hürden, Plattformlogik und sachliches Marketing das Wachstum. WuV (30.06.2025)

#CannaClubs

Nach einem Gesetz der Ampel-Regierung hätten sich vor einem Jahr erstmals Cannabis-Anbauvereinigungen um eine Lizenz bewerben können. Im Nordosten ziehe ein Gründer eine positive Zwischenbilanz. SZ (01.07.2025)

Beim größten Cannabis Club Deutschlands würden 18.000 Mitglieder seit über einem Jahr Beiträge zahlen – und noch immer auf ihr Gras warten. WDR (01.07.2025)

Fast ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland hätten in Berlin erst sieben Vereine eine Anbaugenehmigung. Das habe das Landesamt für Gesundheit (Lageso) in seinem Jahresbericht für 2024 dargelegt. rbb24 (03.07.2025). 29 Anträge seien gestellt. Süddeutsche Zeitung (03.07.2025)

Mehr als ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis hätten in Sachsen-Anhalt bislang 14 Anbauvereinigungen eine Erlaubnis dafür erhalten. Wie das Landesamt für Verbraucherschutz mitgeteilt habe, würden bei den Behörden 22 Anträge auf Zulassungen vorliegen. Regional seien die Anbauvereinigungen im ganzen Land verteilt. Die Zeit (04.07.2025)

Mitte Januar hätten die Mitglieder erstmals auf ihrer Plantage legal geerntet. Von einigen Mitstreitern der ersten Stunde aber habe sich Vereinsvorsitzender Mahmud El-Charif schon getrennt. OM (09.07.2025)

Ein Jahr nach der Zulassung von Cannabis-Anbauvereinen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Einige genehmigen schnell, andere kaum. Sei Niedersachsen ein Kiffer-Paradies? Mopo (19.07.2025)

Stehe der Raublinger Cannabis-Club vor dem Aus? Das werde jedenfalls befürchtet. Grund dafür sei eine geänderte Rechtsauffassung seitens der Behörden. Rosenheim24 (13.7.2025)

High Society Donau-Iller müsse vor dem Verwaltungsgericht eine Niederlage hinnehmen, mit der aber gerechnet worden sei. Der Cannabis-Anbau laufe weiter, die nächste Beschwerde schon in Arbeit. Neu-Ulmer Zeitung (18.7.2025)

#CannaMedizin

Simone Borchardt, gesundheitspolitische Sprecherin der Union, habe das Medizinalcannabis-Unternehmen Grünhorn in Leipzig besucht – und sich dabei klar für einen niedrigschwelligen Zugang ausgesprochen, auch bei Schlafstörungen. Die Abgabe müsse über das geschulte Personal der Apotheke erfolgen, habe die CDU-Politikerin betont. Apotheke Adhoc (04.07.2025)

Cannabis-Plattformen würden boomen, das Rezept gebe es online nach einem Kurz-Fragebogen und die Ware werde von der angeschlossenen Apotheke geliefert. Das Landgericht München I habe ein weiteres Angebot als unzulässig untersagt und dabei auch festgestellt, dass Telemedizin bei Cannabis per se keine Option sei. Pharmazeutische Zeitung (11.7.2025)

Die Apothekerkammer Nordrhein gehe aktiv gegen Cannabis-Plattformen vor und hat zuletzt ein weiteres Angebot von Wellster Healthtec gestoppt. Apotheke Adhoc (14.07.2025)

Dr. Ansay habe sich seine Konkurrenz im Medizinalcannabismarkt vorgeknöpft. Unter anderem gehe er gegen die Grünhorn Gruppe vor. DAZ (24.7.2025)

Die Pläne des BMG, strengere Regeln für die Verordnung von Medizinalcannbisblüten zu schaffen, würden auf ein geteiltes Echo treffen. Betroffene Unternehmen seien alarmiert, eine Online-Petition gegen ein „Telemedizinverbot“ laufe bereits. Zuspruch gebe es hingegen von der Bundesärztekammer. (DAZ, 16.7.2025). Der Gesetzentwurf sehe vor, dass ärztliche Verordnungen nur noch nach einem persönlichen Praxisbesuch ausgestellt werden dürfen – digitale Konsultationen, wie sie bislang über telemedizinische Plattformen möglich gewesen seien, wären damit ausgeschlossen. Stärke dies die Rückkehr in die Illegalität? (Statista, 16.07.2025). Die Abda begrüße die geplante Änderung des Medizinalcannabisgesetzes. DAZ (14.7.2025). Es drohe ein gesundheitspolitischer Rückschritt, der nicht nur medizinisch fragwürdig, sondern auch realitätsfern sei. Dabei liege die Lösung für das angebliche Cannabis-Dilemma längst auf der Hand, sage hingegen der Unternehmer und Christdemokrat Finn Hänsel. Ein Gastbeitrag auf The Pioneer (18.07.2025). Auch das Handelsblatt und die WirtschaftsWoche werfen einen Blick auf den Gesetzesentwurf (17.07.2025). Als Reaktion auf ein geplantes Verbot von Onlineverschreibungen von Medizinal-Cannabis habe der Hersteller Grünhorn eine Online-Petition gestartet. Ziel seien mindestens 50.000 Gegenstimmen. Pharmazeutische-Zeitung (16.07.2025).

In einem Gastbeitrag auf LTO warnt Simon Pschorr: Eine Rück­nahme schade dem Ver­trauen in den Rechts­staat. (30.7.2025)

Eine Analyse von Grünhorn zeige: Die Zahl der auf Cannabis spezialisierten Apotheken habe sich innerhalb eines Jahres von rund 50 auf mehr als 250 verfünffacht. Parallel würden Plattformen mit Kampfpreisen in den Markt drängen – durch ein strukturelles Überangebot änderten sich die wirtschaftlichen Spielregeln. Apotheke Adhoc (30.7.2025)

#CannaSonstiges

Habe ein 55-Jähriger legal mit Hanf-Stecklingen oder illegal mit Cannabis gehandelt? Die Bewertung von Staatsanwaltschaft und Strafverteidiger würden weit auseinander liegen. Ein bayerisches Amtsgericht müsse entscheiden. BR (06.07.2025)

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrick Streeck (CDU), habe das Cannabisgesetz der früheren Ampelregierung kritisiert. Er mache darin handwerkliche Fehler aus. Ärzteblatt (30.7.2025)

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