#CannaBiz – Die News im Dezember – #95

by Redaktion

Neue Clubs erhalten Anbaulizenzen. Die Pilotprojekte können endlich beantragt werden. Und Cannabis-Unternehmen ziehen ein erfolgreiches Fazit mit Blick auf die Monate seit dem ersten April. Der Pressespiegel.

#CannaClubs

Ein ehemaliges NVA-Gelände bei Anklam soll dem dienen. Christian Tonn berichtet: „Wir haben bereits über eine Million Euro investiert“. Junge Welt (11.12.2024)

Die erste Genehmigung hätten die „Broccoli Buddies“ im Vogelsbergkreis erhalten, kurz darauf sei das „Go“ für einen Anbauverein im Kreis Gießen erfolgt. Damit dürfen die ersten Vereine in Hessen nun Cannabis anbauen und an Mitglieder ausgeben. Über 20 weitere würden auf eine Zusage warten. Hessenschau (10.12.2024)

Das Cannabisgesetz verbietet gemeinsamen Konsum von Gras in Anbauvereinigungen. Ein Berliner Cannabis Social Club wird jetzt kreativ. Berliner Morgenpost (13.12.2024)

Die Zeit (20.12.0204) In der Debatte um Rufbereitschaften für Kontrollen bei Cannabis-Clubs würden die Behörden auf die Anbau-Vereine zu gehen. Nach Kritik an der Anforderung, dass montags bis freitags zwischen 9.00 und 17.00 Uhr jemand erreichbar sein und innerhalb einer halben Stunde ein Vereinsmitglied vor Ort sein müsse, würden nach Angaben der Regierungspräsidien Freiburg und Tübingen Kompromisslösungen angestrebt.

In Mecklenburg-Vorpommern hätten die ersten Anbauvereine mit dem genehmigten Anbau von Cannabis begonnen. Nachdem der Rostocker Cannabis Club Green Generation nach eigenen Angaben Anfang Dezember gestartet sei, baue inzwischen auch der Greifswalder Verein soChill Green Cannabis Club an. Etwa 600 Cannabis-Pflanzen seien am vergangenen Wochenende geliefert worden, habe Vereinschef Marc Thalus der Deutschen Presse-Agentur gesagt. FAZ (20.12.2024)

In Nordrhein-Westfalen seien inzwischen 25 sogenannte Anbauvereinigungen für die gemeinsame Cannabiszucht genehmigt worden, wie eine dpa-Recherche bei den zuständigen Bezirksregierungen ergeben hätte. Demnach seien aber auch noch zahlreiche Anträge offen. WDR (24.12.2024)

Nach der Cannabis-Legalisierung habe es in Sachsen-Anhalt 15 Anträge von Anbauvereinigungen gegeben. Sechs seien genehmigt worden. Süddeutsche Zeitung (29.12.2024)

Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales habe in den vergangenen Wochen rund 100 Beratungsgespräche zu den Anforderungen für den gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau geführt. Eine Anbauerlaubnis habe die Behörde aber noch nicht erteilt, wie ein Sprecher Mitte Dezember auf Anfrage mitgeteilt habe. Bislang seien 17 Anträge eingereicht worden (Stand: 19. Dezember). Tagesspiegel (30.12.2024)

Selbst wenn eine CDU-geführte Bundesregierung die Cannabis-Legalisierung zurückdrehe, rechne Schleswig-Holsteins Landesregierung damit, dass mehrere Anbauvereinigungen im Norden bis zu sieben Jahre lang die Droge erzeugen dürfen. Zwei erste Konzessionen habe das Land gerade erteilt. SHZ (31.12.2024)

#CannaMedizin

Zytostatika: Cannabis könnte helfen, wenn andere Antiemetika nicht wirken. Eine oral verabreichte Kombination aus THC und Cannabidiol habe bei Tumorkranken, die auf eine leitliniengerechte antiemetische Prophylaxe nicht angesprochen hätten, signifikante Wirksamkeit gegen chemotherapieinduzierte Übelkeit und Erbrechen gezeigt. ÄrzteZeitung (11.12.2024).

Die Wirksamkeit einer Therapie mit Medizinalcannabis sei bei einigen Indikationen gut belegt, z. B. bei chronischen Schmerzen, Spastik bei Multipler Sklerose sowie Erbrechen oder Kachexie bei Krebspatienten. Doch wo eine Wirkung zu erwarten sei, muss auch mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Wann würden sie für Cannabispatienten zum Problem? DAZ (13.12.2024)

Trotz Legalisierung gebe es kaum Fortschritte bei der Nutzung von Cannabis-Therapien in Deutschland Die Versandapotheke mycare.de untersuche, in welchen Städten Allgemeinmediziner seit der Legalisierung offen gegenüber Cannabis Therapien seien. Gütsel (13.12.2024)

Auf neuen Märkten – geprägt von risikofreudigen Start-ups, technologischen Experimenten und wackligen Geschäftsmodellen – gebe es ständig Überraschungen. Manchmal auch mehr. Sascha Mielcarek, Chef der Cannabis-Firma Canify, spreche von „Quantensprung“ und „Revolution“, wenn er die Vorzüge eines Inhalationsgeräts schildere, das so ähnlich funktioniere wie ein Asthmaspray und demnächst auf den Markt komme. Tagesspiegel (22.12.2024)

Die Selbstverwaltung traue Ärztinnen und Ärzten zu, darüber zu entscheiden, ob ein Patient Cannabis benötige oder nicht. Die Entscheidung des G-BA bringe im Praxisalltag ein Stück weniger Bürokratie und ein bisschen mehr Freiheit – aus unserer Serie zu guten Nachrichten im Jahr 2024. ÄrzteZeitung (27.12.2024)

Die Cannabis-Legalisierung habe nach Einschätzung mehrerer Krankenkassen bislang keinen größeren Einfluss auf den medizinischen Einsatz von Cannabis in Thüringen. Es hätte im Jahresverlauf keine Auffälligkeiten bei den Anträgen auf Kostenübernahme gegeben, hätten etwa die Barmer und die IKK Classic mit geteilt. Allerdings hätte die IKK berichtet, dass einige Menschen mit bereits abgelehnten Anträgen es erneut versucht hätten – wieder ohne Erfolg. Antenne Thüringen (30.12.2024)

#CannaModell

„Der Weg ist frei für Cannabis-Modellprojekte“, habe sich der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW) gefreut. Denn das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) habe eine Verordnung erlassen, die die Zuständigkeiten für die entsprechenden Projektanträge regele. Nachdem also schon einzelne Städte zuletzt in die Planung gegangen seien, könnten jetzt weitere folgen, so die Hoffnung des Branchenverbands. Apotheken würden hier schon allein aufgrund der gesetzlichen Vorgaben vermutlich keine Rolle spielen, selbst wenn die Stadt Wiesbaden hier bisher anders plane. Apotheke Adhoc (12.12.2024)

Cannabis im Fachgeschäft kaufen zu können, ganz normal, so wie Brot beim Bäcker: Das solle ab kommenden Sommer in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg im Rahmen eines Modellprojekts möglich sein. Zumindest fast. taz (12.12.2024)

Eigentlich könne man Gras mittlerweile legal in Deutschland kaufen. Doch aktuell gebe es noch kaum sogenannte Cannabis-Clubs. In Berlin sollten Kiffer jetzt mit einem extra Ausweis ihr Gras in Shops kaufen können. (Bild, 12.12.2024)

Dank einer Verordnung aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium könnten in interessierten Kommunen und Städten bald legale Cannabis-Shops entstehen. Der Prozess solle wissenschaftlich begleitet werden. SWP (12.12.2024)

Woher bekomme ich mein Gras? Diese Frage stellten sich viele Marihuana-Konsumenten nach wie vor. Nun habe das Ministerium von Cem Özdemir eine Verordnung erlassen. Die Shops sollten wissenschaftlich begleitet werden. Wo seien die Coffeeshop-Standorte? Stuttgarter Nachrichten (17.12.2024)

Der Kreis Groß-Gerau wolle Modellregion für die legale Abgabe von Cannabis in Apotheken werden. Bisher dürfe nur medizinisches Cannabis auf Rezept an Patientinnen und Patienten ausgegeben werden. Nun sollten Apotheken innerhalb einer auf fünf Jahre angelegten Studie sogenanntes Konsumcannabis an registrierte Versuchspersonen verkaufen.
Frankfurter Rundschau (22.12.2024)(auch Pharmazeutische Zeitung (19.12.2024))

DAZ (20.12.2024) Schon zu Beginn der Debatte um die Legalisierung von Cannabis seien Apotheken als mögliche Abgabestellen für Cannabis als Genussmittel ins Gespräch gebracht worden. Daraus sei zunächst nichts geworden. Doch ein geplantes Forschungsprojekt im südhessischen Groß-Gerau könnte das bald ändern. Anfang 2025 werde die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft entscheiden, ob es in diesem Rahmen Freizeitcannabis aus der Apotheke geben werde.

#CannaSonstiges

Etwa dreieinhalb Prozent der Erwachsenen in Deutschland hätten zuletzt illegale Drogen konsumiert. Mit Cannabis steige der Wert auf knapp zehn Prozent. Das gehe aus dem Reitox-Jahresbericht hervor, der Daten aus dem Jahr 2021 enthalte. BR (13.12.2024)

Was bringt das Cannabisgesetz? Eine Analyse. mdr (13.12.2024)

Am 1. April 2024 sei die erste Säule des Cannabisgesetzes in Kraft getreten. Cannabis sei aus dem Betäubungsmittelgesetz herausgenommen worden und so von einer illegalen zu einer legalen Droge erklärt – vergleichbar mit Alkohol oder Tabak. Ein Blick in die 200-jährige Geschichte der Drogenprohibition zeige: Die Entscheidung, ob eine berauschende Substanz legal oder illegal sei, sei recht willkürlich gefällt worden. SWR (17.12.2024)

Seit dem 1. April 2024 dürfen Erwachsene in Deutschland legal Cannabis konsumieren. Könnte sich das mit einer neuen Bundesregierung wieder ändern? Wie stehen die Parteien zu Cannabis? Was bisher dazu bekannt ist. Stuttgarter Nachrichten (17.12.2024)

Die Union sei sich einig: Das Cannabis-Gesetz der Ampel müsse weg. Die Konservativen würden da aber wohl mit einer Ampelpartei koalieren müssen, von der alle die Cannabis-Freigabe mitgetragen hätten. Da passe es der Union womöglich gut, dass sich die SPD entsprechend in Position zu bringen scheine. Frankfurter Rundschau (21.12.2024)

msn (21.12.2024) Erstmals spreche sich laut Umfrageinstitut Infratest eine absolute Mehrheit der Deutschen für eine weitergehende Legalisierung von Cannabis aus, also eine regulierte Abgabe an Erwachsene, wie sie ursprünglich im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung vereinbart gewesen sei.

Seit Jahren tobe die Debatte zur Teillegalisierung von Cannabis. Sieben Monate nach Inkrafttreten werde immer noch gestritten. Seien die Befürchtungen der Kritiker nun eingetreten oder sei es viel Rauch um nichts gewesen? Deutschlandfunk (27.12.2024)

Ein Cannabis-Händler warne vor einer Rücknahme der Teillegalisierung. Max Marzina, Inhaber von Blow Seeds, spreche sich gegen eine Rücknahme aus. OP online (28.12.2024)

Die CSU dringe auf eine Rücknahme der Teil-Legalisierung von Cannabis nach der Bundestagswahl. „Das Cannabis-für-alle-Gesetz ist ein Geschenk für die organisierte Kriminalität geworden“, habe der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Tagesspiegel (29.12.2024)

Trotz der Teil-Legalisierung von Cannabis wollten die meisten deutschen Baumärkte zunächst kein Saatgut für Cannabis-Pflanzen in ihr Sortiment aufnehmen. Die Ketten Obi, Toom und Hornbach hätten auf dpa-Anfrage übereinstimmend geantwortet, die Teil-Legalisierung habe keine Auswirkungen auf ihr Sortiment. msn (29.12.2024)

Vor zehn Jahren habe Uruguay Cannabis legalisiert. Gegner hätten damals vor Horrorszenarien gewarnt. Doch mittlerweile sei Gras darüber gewachsen. taz (30.12.2024)

Seit April seien die Cannabis-Regeln gelockert. Eine Historikerin mit Spezialgebiet Drogenpolitik ordne die Änderungen für die AZ ein. Und das bayerische Innenministerium lege Zahlen offen, wie viele Verstöße und Straftaten es bisher gegeben habe und wie sich das neue Gesetz auf die Polizeiarbeit auswirke. Abendzeitung (31.12.2024)

#CannaUnternehmen

Bei Cantourage sei der November sehr gut verlaufen. Dieser Trend setze sich im Dezember fort, wie CEO Philip Schetter im Gespräch mit der Redaktion von 4investors.de bestätige. Das starke Wachstum im Bereich medizinisches Cannabis beschränke sich dabei nicht nur auf Deutschland. 4Investors (18.12.2024)

Fortune wirft einen Blick auf den deutschen Cannabis-Markt, unter anderem auf die Sanity Group und die Bloomwell Group. (Fortune, 24.12.2024)

Die Hoffnungen der Cannabis-Branche seien groß gewesen, als am 1. April die Teil-Legalisierung der Droge in Kraft getreten sei. „Deutschland wird der größte Cannabismarkt Europas“, habe Nhung Nguyen gesagt, die mit der Mary Jane in Berlin die seit diesem Jahr größte Cannabismesse Europas veranstalte. Einen „Nachfrageschub“ und „großes Potenzial“ hätten andere erwartet. Ein Blick auf die Entwicklung der Berliner Unternehmen. Tagesspiegel (26.12.2024)

Die Cannabislegalisierung bleibe ein zähes Projekt. Nur der medizinische Onlinehandel boome. Nun solle mit einem Trick die legale Abgabe erleichtert werden. Die Zeit (26.12.2024)

Cannabis-Jahr 2024? Für Finn Hänsel sei es „wirklich Achterbahnfahrt“ gewesen. Für Cannabis-Startups sei die Teil-Legalisierung dieses Jahr im April ganz unverhofft gekommen, hätte der Branche aber einen Aufschwung gegeben. Ab da hätten Ärzte Cannabis nämlich genauso einfach verschreiben können wie andere Schmerzmittel. Telemedizin-Startups hätten sich großer Beliebtheit erfreut und fürs legale Kiffen ohne medizinischen Hintergrund seien die sogenannten Clubs gestartet. Gründerszene (27.12.2024)

Immer mehr Deutsche konsumieren medizinisches Cannabis. Meist werde die Pflanze aber im Ausland angebaut. Eine Nation sei hier zum wichtigsten Handelspartner aufgestiegen. WiWo (02.01.2024)

Disclaimer: Die Meinungen anderer Medienhäuser müssen nicht die Meinung der krautinvest.de widerspiegeln.

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