#Cannabiz – Die News im April 2025 – #99

by Redaktion

Zum CanG-Jahrestag tobt die Debatte: Wie hat sich das Gesetz ausgewirkt? Im Koalitionsvertrag wird schlussendlich eine Evaluation im Herbst angekündigt. Und: Immer mehr Anbauvereine werden lizenziert und starten den Anbau. Der April-Pressespiegel.

#CannaPolitik

Am 1. April 2024 sei das Cannabis-Gesetz (CanG) in Kraft getreten und habe damit eine Teil-Legalisierung der Pflanze nach Deutschland gebracht. Doch insbesondere in den Reihen der Union wachse der Druck, das Gesetz zurückzunehmen. In den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen sei das CanG daher ein dicker Streitpunkt gewesen. Der Westen (01.04.2025). Für einige Unionspolitiker sei es sogar ihr wichtistes Anliegen gewesen, das Cannabis-Gesetz zu streichen. Frankfurter Rundschau (01.04.2025). Laut Spiegel wäre es ein schwerer Fehler gewesen, wenn das CanG Opfer der Koalitionsverhandlungen geworden wäre (01.04.2025). Am Ende kam es schließlich anders: Die Rücknahme der Cannabis-Teillegalisierung sei nun doch nicht in den Koalitionsvertrag von Union und SPD aufgenommen worden. Insbesondere die bayerische CSU habe das gefordert, hätte sich aber nicht durchsetzen können. Nun sollen die Auswirkungen wie geplant ab Herbst evaluiert werden. MDR (10.04.2025). Im Herbst 2025 führen wir eine ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis durch“, heiße es in dem gemeinsamen Dokument von CDU, CSU und SPD. Eine erste Evaluierung sehe das geltende Gesetz bereits vor. FAZ (10.04.2025)

Zum Jahrestakt ziehen zudem viele Medienhäuser eine erste Bilanz:

Gesundheitsschutz stärken, illegalen Drogenhandel eindämmen – das sei das Versprechen der Ampel-Koalition gewesen. Tatsächlich gefährde die Legalisierung die psychische Gesundheit deutscher Jugendlicher, und der Schwarzmarkt floriere. Die Welt (01.04.2025)

Das Gesetz habe seine Schwachpunkte. Allerdings seien sie kein Grund, es in der neuen Legislaturperiode wieder abzuschaffen. Die Rheinpfalz (01.04.2025)

Als der Cannabis-Konsum vor einem Jahr teillegalisiert worden sei, hätten Kritiker befürchtet, dass immer mehr Leute immer mehr kiffen. Analysen aus Stuttgart würden ein anderes Bild zeichnen. tagesschau (01.04.2025)

Fast so schlimm wie die Paranoia nach misslungenem Gras-Genuss, seien die Angstszenarien von konservativer Seite. taz (01.04.2025)

Seit einem Jahr seien Anbau und Konsum von Cannabis mit bestimmten Einschränkungen legal. In Hamburg ziehen Polizei und Drogenberatungen eine gemischte Bilanz. Die ersten Anbauvereine in der Stadt beklagten hohe bürokratische Hürden. ndr (01.04.2025)

Seit einem Jahr sei der private Anbau und Konsum von Cannabis in Teilen legal. Für viele Konsumierende in Ulm bringe das Cannabisgesetz Freiheit – aber auch Angst, sie wieder einzubüßen. SWR (01.04.2025)

Vor einem Jahr sei das Cannabis-Gesetz in Kraft getreten. Nun zeige sich: Während einige Verurteilte davon profitierten, stelle es die Justiz vor eine Mammutaufgabe. FAZ (01.04.2025)

Ganz legal auf Droge – seit einem Jahr dürften Menschen in Deutschland zu ihrem Vergnügen Joints rauchen oder Cannabutterkekse essen. Suchtforscher und Ärzte würden sich streiten, ob das Konsumcannabisgesetz zu mehr oder weniger gesundheitlichen Problemen führen werde. Wer habe recht? Eine Analyse. Die Welt (01.04.2025)

Vor einem Jahr habe die Ampel-Regierung Cannabis legalisiert – und ihre Spitzenvertreter hätten sich gefreut: Doch zwölf Monate spätere würden Ärzte, Apotheker und Polizei ihre Befürchtungen bestätigt sehen. Rheinische Post (02.04.2025)

Polizei und Drogenhilfe würden vor einer Verharmlosung der Droge warnen und auf Mängel des Gesetzes hinweisen. Mit der Forderung nach Rückabwicklung stehe Innenminister Poseck aber allein da. Augsburger Allgemeine (04.04.2025)

Experten, etwa aus der Suchtmedizin, würden sie für einen Fehler halten: die Teillegalisierung von Cannabis seit einem Jahr. Der Bundesgesundheitsminister dagegen würde es nach wie vor so machen – und nennt Gründe. Stuttgarter Zeitung (06.04.2025)

Verbände warnten in Berlin vor Kürzungen in der Suchthilfe und einer Aufhebung der Teillegalisierung. Sie forderten stattdessen einen Ausbau. Beriner Morgenpost (09.04.2025)

Trotz Rückgangs der Drogendelikte fordere NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Umdenken bei der Cannabis-Politik. Was seien seine Argumente? NW (08.04.2025)

Ein Interview über die Folgen der Cannabis-Entkriminalisierung mit Udo Bonnet, Psychiatrie-Chefarzt des EvK Castrop-Rauxel. Ruhr Nachrichten (13.4.2025).

Sachsens Innen- und das Justizministerium würden das Gesetz für gescheitert halten. Polizei und Staatsanwälte würden nicht entlastet. Auch Suchtberatungsstellen und Ärzte zögen keine positive Bilanz. RND (14.04.2025)

Ein Jahr nach Cannabis-Liberalisierung finde NRW-Innenminister Reul deutlich Worte: Die Liberalisierung habe „nur Probleme gemacht“. Ein Erfahrungsbericht des LKA stütze seine Position. Osnabrücker Zeitung (14.04.2025)

Wie die neue Gesetzeslage sich ausgewirkt habe und was Fachleute jetzt fordern. Spektrum (19.04.2025)

Die Hamburger CDU setzt sich für eine Rückabwicklung ein. t-online (01.05.2025)

#CannaMedizin

Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Preis, fordere ein Verbot der telemedizinischen Verschreibung von Cannabis. ZDF (02.04.2025)

Die Union wolle die Cannabislegalisierung zurückdrehen. Doch das werde nicht einfach. Denn die Ampel habe viele Fakten geschaffen. Und schon jetzt würden sich Effekte zeigen. Die Zeit (06.04.2025)

Die Cannabis-Legalisierung bleibe umstritten. Während Befürworter Vorteile sehen würden, dränge die CSU auf die Rücknahme der Reform – besonders in Bayern. Was habe sich wirklich verändert? Handelsblatt (07.04.2025)

Einen Dealer brauche keiner mehr. Internetplattformen vermitteln Ärzte, die „Rezeptvorschläge“ unterschreiben. Aber sei das legal? WAZ (12.04.2025)

ADHS-Patienten hätten keinen Anspruch auf Therapie mit medizinischem Cannabis – auch nach den seit einem Jahr geltenden neuen Regelungen nicht. Das habe das Landessozialgericht Baden-Württemberg (LSG) entschieden. Apotheke Adhoc (17.04.2025)

Medizinalcannabis und Cannabis für den Freizeitmarkt seien nicht mehr klar voneinander zu unterschieden, kritisierten Schmerzmediziner. Doch es gebe möglicherweise eine Rettung der Cannabis-basierten Medizin. ÄrzteZeitung (16.04.2025)

Seit der Teil-Legalisierung würden Rezepte für medizinisches Cannabis boomen. Julian Wichmann, Mitgründer der Cannabis-Plattform Bloomwell, sehe für Missbrauchs-Vorwürfe keine Belege. SWP (25.04.2025)

#CannaClubs
Nicht in vielen Branchen stehe die Blütezeit vor dem ersten „Verkauf“. Beim Cannabis Social Club (CSC) Weierbach werde aber auch nichts kommerziell verkauft, sondern kontrolliert abgegeben. Und der allererste Abgabetermin stehe nun kurz bevor. Rhein Zeitung (06.04.2025)

Vor einem halben Jahr habe „Dachermann“ den Betrieb aufgenommen. Nun wolle er seine Mitgliederzahl fast verdoppeln. Dabei schaue er auch nach Holland. WAZ (06.04.2025)

Vor einem Jahr habe die Ampelkoalition in Berlin das Rauschmittel legalisiert. Doch im Freistaat sei die Euphorie längst verflogen. Von bürokratischen Hürden, wütenden Clubgründern, einer angeblich überlasteten Justiz. Abendzeitung (01.04.2025)

Im Februar hätten die Mitglieder des Vereins die ersten Blüten geerntet und getrocknet – drei Kilogramm seien es geworden. NDR (06.04.2025)

Mehr als 100 Cannabisclubs und Branchenvertreter hätten einen offenen Brief an die Koalitionsverhandler von CDU und SPD gerichtet, in dem sie vor der Rücknahme des seit April 2024 geltenden Cannabisgesetzes (CanG) warnten. Die Unterzeichner fordertenn eine fundierte Evaluation des Gesetzes und warnten davor, Millionen Konsumenten wieder dem unregulierten Schwarzmarkt auszusetzen und wichtige Steuereinnahmen zu verlieren. Apotheke Adhoc (10.04.2025)

Im Cannabis Social Club „Alsdorfer Lunte“ sei das erste selbstangebaute Cannabis legal ausgegeben worden. Aachener Zeitung (12.04.2025)

„Dantes Inferno“ stehe auf einem schwarzen Beutel, darin steckten Cannabisblüten. Auf sie seien die Macher des „Cannabis Social Clubs Rhoihesse“ in Wörrstadt besonders stolz. Der Verein habe im Zuge der bundesweiten Cannabis-Teillegalisierung als zweiter in Rheinland-Pfalz eine Zulassung als Anbauvereinigung bekommen. Zeit (14.04.2025)

Im Sommer sollen die ersten Samen im Konstanzer Club Pureleaf gepflanzt werden. Bis zur Ernte dauere es dann aber noch Monate. Neben dem eigenen Anbau wolle der Verein als Teil eines Netzwerks auch künftige Gründer unterstützen. Südkurier (14.04.2025)

Seit knapp zehn Monaten seien Cannabis-Anbauvereinigungen erlaubt. Mit als erster in Rheinland-Pfalz habe ein Verein aus Rheinhessen loslegen dürfen. Auf dem Weg zu ersten Ernten habe er Lehrgeld zahlen müssen. Kölner Stadtanzeiger (15.04.2025)

Zwei Cannabis Social Clubs aus Oberberg seien noch mit der Kölner Bezirksregierung im Austausch – einer könnte bald loslegen. Kölnische Rundschau (16.04.2025)

Der Cannabis-Social-Club „Sweeds” aus Ellerau werfe dem Kreis Segeberg Willkür und Mobbing vor: Seit neun Monaten sei der Anbau von Cannabis innerhalb von Vereinen in Deutschland erlaubt. Doch der Weg zur Lizenz sei lang und voller Hürden. Kieler Nachrichten (15.04.2025)

Mitglieder des Cannabis-Clubs High Society Donau-Iller würden am Gründonnerstag erstmals das angebaute Cannabis ausgehändigt bekommen. So mancher nehme dafür einen weiteren Weg auf sich. Neu-Ulmer Zeitung (20.04.2025)

Nach langem Abwarten und Prüfen habe Bayern die ersten drei Cannabisclubs genehmigt – in den Landkreisen Rosenheim, Bad Kissingen und Freising. Gesundheitsministerin Gerlach habe bereits „engmaschige Kontrollen“ angekündigt, noch vor dem ersten Anbau. BR24 (25.04.2025)

Seit Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes im April 2024 würden auch in Frankfurt viele Menschen gemeinschaftlich Cannabis anbauen wollen. Von bislang 40 eingegangenen Anträgen im Regierungsbezirk Darmstadt seien nach Angaben von Matthias Schaider, Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt, lediglich fünf genehmigt worden. Drei Anträge hätten die Initiatoren selbst zurück gezogen, zwei seien an andere Bundesländer abgegeben worden. FNP (24.04.2025)

Zwei Clubs wollen im Raum Bamberg Cannabis anbauen. Nun sehen sie sich kurz vor der Ziellinie. Fränkischer Tag (28.04.2025)

Der Verein „DuesselHanf“ habe als erster Cannabis-Club in Düsseldorf eine Lizenz für den gemeinschaftlichen Gras-Anbau erhalten. Was der Club nun plane. NRZ (28.04.2025)

#CannaWirtschaft

Branchenexperten prophezeiten dem Pharma-Unternehmen Canify mit Produktionsstätte in Leipheim starkes Umsatzwachstum. Markteintritte in mehreren Ländern seien geplant. Augsburger Allgemeine (10.04.2025)

#CannaGesellschaft
Polizei und Justiz sollten durch die Legalisierung von Cannabis entlastet werden. Die erfassten Fallzahlen seien zwar tatsächlich gesunken, aber nicht so stark wie erhofft. Spiegel (12.04.2025)

Seit einem Jahr sei der Konsum von Cannabis legal, wenn bestimmte Regeln eingehalten würden. Kontrollieren sollen das in Zukunft die Kommunen. In Niedersachsen fehle es jedoch an geschultem Personal. NDR (18.04.2025)

Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis habe sich in Berlin seit der Teillegalisierung mehr als halbiert. Zwischen April 2024 und März 2025 seien rund 2300 Straftaten festgestellt worden, wie aus einer Antwort der Berliner Gesundheitsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervorgehe. Zwischen April 2023 und März 2024 seien es noch rund 8430 gewesen. Tagesspiegel (22.04.2025)

Das neue „Jahrbuch Sucht 2025“ beobachte einen Anstieg des Cannabis-Konsums, auch des problematischen Gebrauchs. Der THC-Gehalt von Cannabisharz sei im letzten Jahrzehnt um satte 174 Prozent gestiegen. Pharmazeutische Zeitung (25.04.2025)

In der ersten Folge einer neuen Show habe Klaas Heufer-Umlauf den „großen Cannabis-Test“ gemacht. Sein Ziel: herauszufinden, wo es das bessere Gras gebe, beim Dealer um die Ecke oder in der Apotheke. DAZ (30.04.2025)

#CannaModellprojekte

Verkauf und Konsum von Cannabisprodukten seien in den Niederlanden schon lange erlaubt. Nun dürften mehrere Unternehmen auch kontrolliert anbauen. Woher komme der Sinneswandel – und was würden die Konsumenten sagen? ARD (14.04.2025)

Mit dem Modellversuch zum Cannabis-Verkauf in Leipzig habe es nicht geklappt, nun gebe es einen neuen Versuch – diesmal in Form eines Forschungsprojekts. Doch ausgerechnet the CSU könnte das verhindern. Leipziger Volkszeitung (16.04.2025)

Ein Cannabis-Shop habe Millioneneinnahmen bringen und den Schwarzmarkt eindämmen sollen – so die Idee der Linksfraktion in Altlandsberg. Ein Vorstoß für ein Modellprojekt sei gescheitert. Doch ein Befürworter wolle nicht aufgeben. RBB (28.04.2025)

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