Aprhia erhält eine neue Handelslizenz. Canify besetzt den Aufsichtsrat neu und importiert zukünftig aus Lesotho. Bloomwell stellt einen neuen Report vor. Avaay, von der Sanity Group, bringt Khalifa Kush ab nächstem Jahr exklusiv nach Deutschland. Synbiotic wächst nach eigenen Angaben. Das Branchenupdate.
Aphria erhält Handelslizenz
Die Tilray-Tochter Aphria RX hat nach eignen Angaben eine Handelslizenz erhalten, die es ihr ermöglicht, eine breite Palette von medizinischen Cannabisprodukten an Apotheken, Krankenhäuser und medizinische Großhändler in ganz Deutschland zu verkaufen und zu vertreiben. Mit den Lizenzen für den Cannabisanbau und den Handel sieht sich Tilray nun in einer starken Position, um die wachsenden Marktchancen in Deutschland voll auszuschöpfen und die Position von Tilray weltweit auszubauen.
Canify holt Manfred Ziegler in den Aufsichtsrat
Die Canify AG holt den Diplom-Kaufmann Dr. Manfred Ziegler in den Aufsichtsrat. Er rückt für Sebastian Pötzsch nach, der als Chief Financial Officer (CFO) in den Canify Vorstand wechselt. „Mit Dr. Ziegler haben wir einen sehr erfahrenen Manager für unseren Aufsichtsrat gewinnen können. Insbesondere seine tiefen Kenntnisse und sein enormes Netzwerk in der Europäischen Pharmaindustrie, zuletzt als CEO der CC-Pharma, machen Dr. Ziegler zum idealen Begleiter für uns“, lässt sich Canify-CEO Sascha Mielcarek zitieren. Ziegler eigenen Angaben zufolge auf 35 Jahre in nationalen und internationalen Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Automotive sowie der medizinischen und
pharmazeutischen Industrie zurück. Mehr als zehn Jahre habe er Unternehmen geleitet, die sich mit
pharmazeutischem Import und in diesem Zusammenhang auch mit der Weiterentwicklung von medizinischen
Cannabisprodukten und deren Vertrieb beschäftigt haben.
Canify importiert zukünftig aus Lesotho
Die Canify AG und MG Health Limited geben eine Zusammenarbeit bekannt. MG Health führe die Produktion strikt
nach GACP- und EU-GMP-Richtlinien im afrikanischen Lesotho durch. Im Zuge der Kooperation werden medizinische Cannabissorten, die bis vor Kurzem in Deutschland schon auf dem Markt waren, weiterhin verfügbar sein, verspricht Canify. Die Liefervereinbarung umfasse zudem weitere Kultivare. Geplant ist, dass Apotheken die Cannabisblüten aus Lesotho von September 2024 an bestellen können. 2023 waren 1.106 Kilogramm aus Lesotho importiert worden, im ersten Halbjahr 2024 253 Kilogramm. Bis dato hatte Drapalin von MG Health importiert. Drapalin wollte den Import aus Lesotho mit Blick auf laufende Verfahren nicht kommentieren. Drapalin importiert nach eigenen Angaben aktuell aus. Tschechien von Lagom und bald auch aus Argentinien (Cannava).
Avaay vertreibt zukünftig exklusiv die Cannabismarke Khalifa Kush
Avaay Medical, eine Medizinalcannabismarke der Berliner Sanity Group, bringt eigenen Angaben zufolge Anfang 2025 exklusiv die kalifornische Cannabismarke Khalifa Kush, gegründet von US-Rapstar Wiz Khalifa, als medizinisches Präparat nach Deutschland. Khalifa erweitere damit den internationalen Kreis an prominenten Partner:innen der Sanity Group, zu denen auf Investorenseite unter anderem bereits Snoop Dogg (Casa Verde Capital), Black-Eyed-Peas-Frontmann Will.i.am und Schauspielerin Alyssa Milano gehören. Patient:innen können das neue Produkt voraussichtlich ab Januar 2025 rezeptpflichtig aus der Apotheke beziehen. Die Kooperation zwischen Khalifa Kush und Avaay sei auf mehrere Jahre angelegt. eine auf mehrere Jahre angelegt. Finn Hänsel, CEO und Gründer der Sanity Group: „Kalifornien ist in den USA führend in der Entwicklung hochqualitativer Cannabis-Genetiken. Diese Erfahrung und Qualität gemeinsam mit Khalifa Kush nun auch nach Deutschland zu bringen, ist aus unserer Sicht besonders seit der gestiegenen Nachfrage nach medizinischen Cannabisbehandlungen durch die Reklassifizierung am 1. April ein wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten, patientenzentrierten Versorgung.“ Nach zwei ersten Sorten zum Start des kommenden Jahres seien im Verlauf weitere Khalifa-Strains als Erweiterungen des Avaay-Portfolios geplant. Für den deutschen Markt soll der kanadischen Produzenten Miracle Valley für Khalifa Kush in Portugal produzieren.
Sinkende Preise laut Bloomwell-Report
Laut eines aktuellen Reports der Bloomwell Group sind die Preise für medizinische Cannabis-Blüten im Juni wieder gesunken. Nach der Reklassifizierung am 1. April seien die Preise im April und Mai zunächst angestiegen. Zudem hätten Apotheken von April bis Juni monatlich mehr unterschiedliche Sorten abgegeben als zuvor. Für den Report hat die Bloomwell Group eigenen Angaben zufolge zehntausende Verordnungen von Anfang Januar 2023 bis Ende Juni 2024 ausgewertet, die über Bloomwell generiert wurden.
Wachstum bei Synbiotic
Die Hauptversammlung der Synbiotic SE findet am Freitag, 20. September 2024 statt. Im Vorfeld der Hauptversammlung gab Daniel Kruse, geschäftsführender Direktor Synbiotic, per Pressemitteilung, einen ersten Ausblick auf die aktuellen Entwicklungen und Zahlen: „Weeco Pharma hat ein Umsatzplus von 300 Prozent erzielt. Auch Hempro International und MH Medical Hemp sind mit Umsatzsteigerungen von bis zu 50 Prozent auf einem ausgezeichneten Weg. Und wir haben CannaCare Health, mit ebenfalls steigenden Umsätzen, erfolgreich in die Synbiotic Gruppe integriert.” Im vierten Quartal soll die Weeco Produktfamilie um ein neues Produkt für den Medizinal-Cannabis-Markt erweitert werden. „Damit wird der Umsatzanteil, der auf selbst entwickelten Genetiken basiert, auf voraussichtlich 70 Prozent steigen“, erläutert Börge Diessel.
Four-20-Dokumentation auf Englisch dank KI
Die Dokumentation „Cannabis – Mehr als Du denkst“ des Medizinalcannabis-Unternehmens Four 20 Pharma GmbH ist ab sofort auch in englischer Sprache verfügbar. Dank KI-Übersetzungstechnologie stünden die Inhalte des deutschsprachigen Films nun einem internationalen Publikum zur Verfügung – und das mit Originalstimmen und lippensynchron. Das 45-minütige Video zeigt die Abläufe der Medizinalcannabis-Produktion von der Aufzucht der Cannabispflanzen bis zum apothekenfertigen Endprodukt.
Intercure kooperiert zukünftig mit mit Cookies in Deutschland
Intercure, nach eigenen Angaben das führende vertikal integrierte Unternehmen für medizinisches Cannabis außerhalb Nordamerikas, verkündet eine Vereinbarung mit Cookies, der weltweit anerkannten Cannabismarke, über den Anbau, die Herstellung, den Import und den Vertrieb von Cookies-Markenprodukten. Die in den Anbau- und Produktionsanlagen von Intercure hergestellt Produkte werden demnach, zunächst in acht lizenzierten Markenapotheken in Deutschland durch Cookies Corners vorgestellt. Diese Vereinbarung stellt nach Angaben von Intercure eine Erweiterung der Partnerschaft von Intercure und Cookies in Europa dar, die nun neben strategischen Kooperationen in Israel auch Großbritannien, Österreich und Deutschland umfasse.
SCM und ACM
Das Selbsthilfenetzwerk Cannabismedizin (SCM), ein Zusammenschluss für die Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden bedürfender Patienten, hat die “Loslösung” von der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) verkündet. Die SCM-Sprecher Maximilian Plenert und Gero Kohlhaas betonen in einer Pressemitteilung “die Notwendigkeit dieser Entscheidung, um die Ziele des Netzwerks künftig eigenständig und im besten Interesse der Mitglieder zu verfolgen”. Die ACM berichtet nahezu zeitgleich, dass der ACM-Vorstand beschloss habe, das SCM “mit sofortiger Wirkung aufzulösen”. Der Vorstand habe beschlossen, eine neue Patientenvereinigung innerhalb der ACM aufzubauen. Diese solle den Namen “Arbeitsgemeinschaft Cannabispatienten” tragen.
Disclaimer: Unser Branchenupdate beruht auf eigenen redaktionell aufgearbeiteten Angaben der Unternehmen. Keine Investmentempfehlung. Keine Rechtsberatung.