Branchenupdate mit Aurora, High Tide, Grünhorn, Bloomwell, Synbiotic, Sanity Group, Four 20, German Cannabis Standard

by Redaktion

Aurora kooperiert mit Copeia und investiert in den deutschen Produktionsstandort. High Tide verkündet die Zahlen für das dritte Quartal. Laut Grünhorn steigt die Zahl älterer Cannabis-Patient:innen. Bloomwell präsentiert die Ergebnisse einer Aposcope-Umfrage unter 300 Apotheken. Four 20 vertreibt exklusiv einen Curaleaf-Vape. Avaay sponsert Union Berlin. Und: German Cannabis Standard erhält zehn Millionen Euro, um eine EU-GMP zertifizierte Produktionsstätte in Deutschland für medizinisches Cannabis aufzubauen.

Aurora startet englischsprachige Version von PEP und investiert in deutschen Standort

Der kanadische Cannabis-Konzern Aurora Cannabis verkündet, in Zusammenarbeit mit dem deutschen Gesundheitstechnologie­unternehmen Copeia die englischsprachigen Version der Physician Experience Platform (PEP) einzuführen. Die PEP sei als Peer-to-Peer-Bildungsressource für Ärztinnen und Ärzte entwickelt worden und stelle praxisnahe Fallstudien von Medizinerinnen und Medizinern bereit, die medizinisches Cannabis im Rahmen der Patientenversorgung einsetzen. Aurora will zudem fünf Jahre lang in seinen EU-GMP-zertifizierten deutschen Produktionsstandort in Leuna investieren und diesen betrieblich modernisieren. Analog zu den „Best Practices aus den kanadischen Anlagen von Aurora“ sollen diese Verbesserungen die Kapazität für den Blütenanbau erhöhen, die Produktqualität steigern und die Kosteneffizienz vorantreiben, so die Hoffnung des Konzerns. Alex Miller, Executive Vice President of Operations, Science and Supply Chain bei Aurora erhofft sich eine stärkere „Lieferkettenresilienz“ und will in der Lage mit Aurora zukünftig in der Lage sein, „der wachsenden Nachfrage nach qualitativ hochwertigem medizinischem Cannabis in Europa mit Präzision und Effizienz bestmöglich gerecht zu werden“.

High Tide steigert Umsatz

High Tide, das Remexian hierzulande übernommen hat, hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal des 2025 veröffentlicht. Das Unternehmen melde für Q3 2025 einen freien Cashflow von 7,7 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 148 Prozent im Jahresvergleich und 57 Prozent im Quartalsvergleich entspreche. High Tide weist nach eigenen Angaben einen positiven Nettogewinn von 832.000 US-Dollar aus, ein Plus von 1 Prozent im Jahresvergleich, bei einem Nettoverlust von 2,8 Millionen US-Dollar im Vorquartal. High Tide bleibe das umsatzstärkste Cannabisunternehmen, das in kanadischen Dollar berichte. Die annualisierte Umsatzlaufrate im Q3 habe bei rund 600 Millionen US-Dollar gelegen. Für die drei Monate bis 31. Juli 2025 habe der Umsatz bei 149,7 Millionen US-Dollar gelegen, verglichen mit 131,7 Millionen US-Dollar im Vorjahr im gleichen Zeitraum. Der Bruttogewinn habe in den drei Monaten bis 31. Juli 2025 mit 40,1 Millionen US-Dollar einen neuen Höchstwert erreicht.

Bloomwell: Versorgung mit medizinischem Cannabis hängt an spezialisierten Apotheken

Die sichere flächendeckende Versorgung von Patient:innen mit medizinischen Cannabisblüten gewährleisten laut einer Aposcope-Umfrage im Auftrag von Bloomwell wenige darauf spezialisierte lokale Apotheken mit Sitz in Deutschland. So würden lediglich 7,6 Prozent der 301 befragten Apotheker:innen und PTA von einem positiven Einfluss auf das Apothekengeschäft berichten, weitere 15,9 Prozent von einem „eher positiven“ Einfluss. Zudem hätten fast drei Viertel keine medizinischen Cannabisblüten an Lager, nur 2,7 Prozent mehr als 50 verschiedene Sorten. Die Preise der gelagerten Blüten lägen weit über dem Durchschnitt der spezialisierten Apotheken.

Grünhorn: Medizinisches Cannabis bei älteren Menschen beliebter

Laut einer Analyse von Grünhorn setzen immer mehr ältere Menschen auf medizinisches Cannabis. Die Nachfrage sei bei Patient:innen ab 55 Jahren seit der Teillegalisierung Anfang April 2025 um mehr als 600 Prozent gestiegen. Besonders dynamisch entwickele sich demnach die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen, mit einem Wachstum von 711 Prozent. „Bei dieser Patientengruppe stehen vor allem Indikationen wie chronische Schmerzen, Schlafstörungen und Arthritis im Vordergrund“, lässt sich Dr. Nadine Herwig, Leiterin der Grünhorn Academy, zitieren.

Synbiotic: Kooperation für nordamerikanisches Fundraising

Synbiotic will den Zugang zu internationalem Kapital stärken und arbeitet dafür mit nordamerikanischen Fundraising-Spezialisten zusammen. Ziel sei, internationale Investoren für die eigene Buy-and-Build-Strategie zu gewinnen. „Die Cannabis- und Hanfindustrie ist bereit für die nächste Evolutionsstufe. Wir wollen diese Entwicklung maßgeblich mitgestalten und anführen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dieses Ziel mit unseren neuen Partnern erreichen werden“, lässt sich Daniel Kruse, geschäftsführender Direktor von Synbiotic zitieren.

Avaay sponsert Union Berlin

Avaay Medical, Teil des Berliner Medizinalcannabis-Unternehmens Sanity Group, unterstützt in der Saison 2025/26 zum zweiten Mal in Folge den 1. FC Union Berlin – und weitet nach eigenen Angaben seine Partnerschaft auf Top-Sponsor-Ebene aus. Damit will das Unternehmen seine enge Verbindung zur Hauptstadt und sein Engagement für Austausch, gesundheitliche Aufklärung und Begegnung im Sport bekräftigen.

Four 20 präsentiert Curaleafs Liquid-Inhalator

Four 20 Pharma hat in diesem Jahr auf der Expopharm mit dem Que Medical Inhalation Device (QMID) von Curaleaf, den ersten nach eigenen Angaben medizinisch zertifizierten Liquid-Inhalator präsentiert. Four 20 Pharma vertreibe den QMID von Curaleaf exklusiv auf dem deutschen Markt.

German Cannabis Standard (GCS) erhält zehn Millionen Euro

German Cannabis Standard (GCS) hat nach eigenen Angaben eine Finanzierung in Höhe von zehn Millionen Euro abgeschlossen. Die Kapitalrunde basiere auf einer Post-Money-Bewertung von 60 Millionen Euro und stelle damit das größte Cannabis-Investment Europas im Jahr 2025 dar. Ein wesentlicher Teil der Investition stamme von einem deutschen Family Office, das nicht nur Kapital, sondern auch rund 21.000 m² Produktionsfläche im Solar Valley (Bitterfeld-Wolfen) bereitstelle. Damit soll laut Angaben von GCS eine der drei größten GMP-konformen Produktionsstätten für Medizinal-Cannabis in Deutschland entstehen. Der Bau der Anlage sei bereits gestartet und werde durch die Finanzierung weiter beschleunigt.

Disclaimer: Keine Investmentempfehlung. Bericht beruht auf Angaben der Unternehmen

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