Eine Studie und eine Umfrage bewerten ökonomische Auswirkungen einer Änderung des Medizinalcannabisgesetzes (MedCanG). Neue Sorten kommen auf den deutschen Markt. In der Schweiz geht das Gesetzgebungsverfahren für einen legalen Cannabis-Markt in die nächste Runde.
Alephsana übernimmt exklusiven Vertrieb der Grow-Motion-Sorten von Swisscann Tec
Alephsana übernimmt den exklusiven Vertrieb von zwei Grow-Motion-Sorten aus der Schweiz. Ziel sei es, verlässliche Lieferketten zwischen der Schweiz und Deutschland aufzubauen. Die zwei Sorten sind nach Angaben von Alephsana seit November in ausgewählten deutschen Apotheken erhältlich. Laut Unternehmensmitteilung werden sie nach EU-GMP-Standard in der Anlage von Swisscann Tec produziert – dem exklusiven Schweizer Supply-Partner von Alephsana. In der Mitteilung heißt es, dass diese Partnerschaft auch ein Zeichen gegen „Preisdruck und Austauschbarkeit im wachsenden Medizinalcannabis-Markt“ setzen soll.
Weed kooperiert mit Marry Jane
Weed, eine digitale Plattform für Cannabis von Tortuga Technologies, begleitet eigenen Angaben zufolge die Einführung der 187 Strassenbande im medizinischen Bereich. In Kooperation mit der Marry Jane soll auf diesem Wege die erste medizinische Cannabis-Linie („187 x Marry Jane“) aus der Schweiz in Deutschlang eingeführt werden. In der Mitteilung ist von einem Zusammentreffen europäischer Schwergewichte die Rede: Auf der einen Seite eine Hip-Hop-Formation, auf der anderen mit Marry Jane ein führender europäischer Produzent von Medizinalcannabis.
Cresco Labs führt eigene Marke in Deutschland ein
Cresco Labs hat unter der Marke ‚Cresco‘ Cannabisblüten in Deutschland eingeführt und ist damit erstmals auf dem EU-Markt vertreten. Die Markteinführung spiegele Crescos erweiterte Wachstumsstrategie wider, da das Unternehmen neue Investitionsplattformen außerhalb des US-Cannabismarktes erprobe – heißt es in der Mitteilung auf Business Times. Cresco Labs arbeite mit Blossom, dem EU-GMP-zertifizierten Produktionspartner des Unternehmens in Portugal, zusammen, um drei Blütenprodukte einzuführen.
Finale Umbauphase startet: erste lizenzierte Anbauvereinigung in Mönchengladbach
Die erste öffentlich bekannte vollumfänglich lizenzierte Cannabis-Anbauvereinigung aus Mönchengladbach hat den Auftakt der finalen Umbau-Phase der eigenen Abgabestelle vermeldet. Der Grass House Social Club hat eigenen Angaben zufolge am 4. Juni 2025 seine vollumfängliche Lizenz erhalten und strebt die erste Abgabe von Cannabis an die eigenen Mitglieder im ersten Halbjahr 2026 an.
Der erste Cannabis Club Dortmunds zieht nach einem Jahr Bilanz
Vor einem Jahr hat der Cannabis Social Club Dortmund eigenen Angaben zufolge als erste Vereinigung der Stadt die Anbaulizenz der Bezirksregierung Arnsberg erhalten. Mit rund 28 Kilogramm Cannabis, produziert an einem geschützten Standort, habe er bereits Versorgungsstruktur für Konsumenten etablieren können.
CAD kritisiert IMK
Die Innenminister mehrerer Länder haben Beschlussentwürfe vorgelegt, die auf einen bundesweiten Genehmigungsstopp der Anbauvereinigungen, zusätzliche Hürden und deutlich reduzierte Besitz- und Abgabemengen hinauslaufen. Die bundesweite Interessenvertretung Cannabis Anbauvereinigungen Deutschlands (CAD) spricht in einer Mitteilung von einem „politischen Angriff auf die nicht-kommerzielle Versorgung und ein offenes Rollback der Legalisierung“. „Die IMK erklärt nicht den Schwarzmarkt zum Problem, sondern die Anbauvereine“, lässt sic Jana Halbreiter, Vorständin des CAD, zitieren. „Das ist keine Sicherheitspolitik, das ist eine Law-and-Order-Show auf dem Rücken derjenigen, die das Gesetz überhaupt erst praktisch umsetzen.“
Gunnercooke entkräftet Wettbewerbsvorwürfe gegen CannaZen
Gunnercooke hat nach eigenen Angaben zufolge Wettbewerbsvorwürfe der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) gegen die von Viverva betriebene Plattform CannaZen entkräftet. Die AKNR habe eine bereits öffentlich kommunizierte einstweilige Verfügung zurückgezogen. Gunnercooke habe durch entsprechende IT-Protokolle erfolgreich nachweisen können, dass die Zertifizierung der Unterschrift ordnungsgemäß erfolgt war.
Melanie Dolfen plädiert für Änderung des MedCanG
Melanie Dolfen von den Bezirksapotheken Berlin pläidert in einer Pressemitteilung für die beabsichtigte Änderung des MedCAnG: Kurz vor der ersten Lesung für den Gesetzentwurf der Bundesregierung: „Der bunte Mix von Argumenten, der den Online-Handel mit Scheinrezepten medizinisch begründen soll, sollte niemand täuschen, der sich für Medizinalcannabis als seriöses Arzneimittel engagiert.“ Am Donnerstag, den 18. Dezember 2025, soll die erste Lesung zur Änderung des MedCanG im Bundestag stattfinden.
Umfrage: volkswirtschaftlicher Nutzen von 3,7 Milliarden Euro
Laut einer Hochrechnung des Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen basierend auf einer Umfrage unter 8.831 Cannabis-Patient:innen hat die Therapie mit Medizinalcannabis volkswirtschaftlich in Deutschland bereits einen signifikanten Nutzen in Milliardenhöhe generiert. Die befragten Patient:innen berichten, dass seit Beginn ihrer Cannabis-Therapie die Zahl ihrer jährlichen krankheitsbedingten Fehltage im Durchschnitt um 58 Prozent
gesunken sei. Hochgerechnet auf 800.000 Patient:innen betrage der volkswirtschaftliche Nutzen mehr als 3,7 Milliarden Euro.
IPE: 2,9 Milliarden Mehrkosten für GKV durch Änderung des MedCanG
Laut einer Studie des IPE Institut für Politikevaluation würden durch eine Änderung des MedCanG entsprechend des Referententwurfs des BMG Einsparungen für die GKV in einer Größenordnung von rund 2,9 Milliarden Euro pro Jahr zur Disposition stehen. Neben den quantifizierten Effekten würden die Ergebnisse auf nicht-monetarisierte Risiken für die Versorgung verweisen, etwa mögliche Marktverlagerungen oder zusätzliche Belastungen im ambulanten Bereich. Insgesamt deute die Analyse darauf hin, dass der Entwurf zentrale wirtschaftliche Vorteile des MedCanG infrage stelle und die bislang erreichten strukturellen Entlastungen abschwächen könnte.
Essence Investment stellt über Growery Kulitivierungsanlage in den Niederlanden fertig
Essence Investment, ein Cannabis-Investor mit Sitz in der Schweiz, hat eigenen Angaben zufolge über die niederländische Tochtergesellschaft Growery eine Cannabis-Kultivierungsanlage im Wert von 30 Millionen Euro fertiggestellt. Die erste lokale Ernte aus der Anlage sei bereits an ausgewählte Coffeeshops ausgeliefert worden. Dies markiere einen wichtigen Meilenstein im Rahmen des „Wietexperiment“, dem staatlich regulierten Pilotprojekt der Niederlande zur legalen Cannabisversorgung.
IG Hanf reicht Stellungnahme ein – Legalisierung in der Schweiz
In der Schweiz läuft das Gesetzgebungsverfahren zur Legalisierung von Cannabis als Genussmittel. Die IG Hanf hat ihre Stellungnahme zum Vorentwurf des Bundesgesetzes über Cannabisprodukte (CanPG) eingereicht und an die Gesundheitskommission übermittelt. Der Verband begrüße den Entwurf grundsätzlich und sehe darin eine historische Chance, erstmals einen modernen, wissenschaftlich fundierten und gesundheitspolitisch sinnvollen Rechtsrahmen für Cannabis in der Schweiz zu schaffen. Zentral fordere die IG Hanf, dass das Gesetz den Schwarzmarkt wirksam verdränge, indem es einen zugänglichen, sicheren und wirtschaftlich tragfähigen legalen Markt ermögliche.
Disclaimer: Redaktionelle Berichterstattung beruhend auf Angaben der Unternehmen. Keine Investmentempfehlung.

