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So startete Weed Care – Cannabis-Pilotprojekt in der Schweiz

So startete Weed Care – Cannabis-Pilotprojekt in der Schweiz

Seit Ende Januar kann die Hälfte der insgesamt 374 Teilnehmenden an der Studie Weed Care in der Schweiz legal Cannabis erwerben. Dafür können sie in jeder der neun Basler Apotheken, deren Personal eigens geschult wurde, maximal zehn Gramm je Bezug kaufen. Die andere Hälfte der Teilnehmenden soll in sechs Monaten ebenfalls im Rahmen der Studie legal Cannabis kaufen können. Insgesamt läuft die Studie bis Ende Juli 2025. krautinvest.de wurde auf Anfrage der erfolgreiche Auftakt bestätigt.

Pure Production produziert das Cannabis für die Studie. Die Track & Trace Software stellt Vigia als Partner des Bundesamts für Gesundheit (BAG). „Mit unserer bestehenden Cannavigia-Software und dem Cannabis Dispensary System bieten wir den involvierten Parteien die Möglichkeit, jeden Schritt entlang der Lieferkette zu dokumentieren und nachzuverfolgen”, verspricht Philipp Hagenbach, COO von Vigia in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Kombination von Track & Trace mit dem Disensary System ermögliche laut Vigia Produzenten die Kontrolle des Anbaus und der Lieferkette. Zudem könnten über die Software die Studienteilnehmenden registriert werden. Vigia verspricht, dass das BAG auf diesem Wege auch “eine Übersicht über den Warenumlauf von Cannabis in der Schweiz” erhalte. Die Daten der Teilnehmenden würden pseudonymisiert gespeichert. Die Kommunikation mit dem Kontrollgremium der Vereinten Nationen vereinfacht.

Ziel der Studie ist, die gesundheitlichen Auswirkungen eines regulierten Cannabisverkaufs im Vergleich zur aktuellen Situation in der Schweiz zu untersuchen – also verglichen mit dem illegalen Verkauf. Teilnehmen dürfen nur Personen mit Wohnsitz im Kanton Basel. Um Unterschiede beim illegalen und legalen Kauf feststellen zu können, darf die zweite Gruppe erst sechs Monate nach der ersten legal in den teilnehmenden Apotheken Cannabis kaufen. Bis maximal zehn Gramm Cannabis dürfen die Teilnehmenden mit sich führen – dies muss allerdings original verpackt sein. Die Verantwortlichen der Studie versprechen, alle persönlichen Daten zu verschlüsseln, sodass keine Rückschlüsse auf eine Person möglich seien. Nur wenige Personen des Forscherteams hätten Zugriff auf den Schlüssel.

Einen anderen Weg sind die Niederlande gegangen. In einem Pilotprojekt können in sieben der zehn Gemeinden alle Menschen, unabhängig von ihrem Wohnsitz, legal produziertes Cannabis erwerben. Persönliche Daten der Konsument:innen werden nicht erhoben. Allerdings zieht sich der Startschuss noch hin. Im Podcast rechnet Patrick Stevens von Holigram, einem der zehn Produzenten, mit ersten Verkäufen Anfang 2024.

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