Algea Care: Cannabis-Telemedizin für chronische Erkrankungen

by Redaktion

Algea Care hat soeben verkündet, sein innovatives Therapiekonzept – fokussiert auf Cannabis und weitere natürlich Arzneimittel – für chronische Erkrankungen auf drei Standorte zu erweitern. Neben Frankfurt a.M. würden sich Ärzte in München und Berlin dem Telemedizin-Unternehmen anschließen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Das nach eigenen Angaben ist das Unternehmen damit als Spezialist für die Behandlung chronischer Krankheiten auf Cannabis-Basis deutschlandweit führend. Weitere Standorte in Hamburg, Köln und Stuttgart seien geplant.

„Während beim Thema Cannabis häufig Anbau, Import und Distribution von Cannabis im Fokus stehen, wurde der eigentlich ganz zentrale und entscheidende Aspekt – der Patient und der Mehrwert der Cannabis-basierten Therapie – in den letzten dreieinhalb Jahren sträflich vernachlässigt“, lässt sich Dr. Julian Wichmann, Mitgründer und Geschäftsführer von Algea Care zitieren. Entsprechend hätten bundesweit geschätzt weniger als zwei Prozent der Ärzte Cannabis-Therapien jemals verschrieben.

Wichmann: „Zwischen Bedarf und Angebot klafft eine drastische Lücke. Patienten stehen vor der großen Herausforderung, im ersten Schritt überhaupt einen Arzt zu finden, der sie auf dem Weg einer Cannabis-Therapie begleitet und ihnen weiterhilft. Ursachen dafür sind erstens rar gesäte Expertise, denn es existieren in der westlichen Schulmedizin noch kaum Richtlinien für diese Behandlung; sowie zweitens der immense bürokratische Aufwand, der für Ärzte mit Cannabis-Therapien verbunden ist. Wir schöpfen im deutschen Gesundheitssystem das Potenzial von Cannabis in der Medizin bei weitem noch nicht aus.“

Wichmann hat Algea Care gemeinsam mit Anna Kouparanis im Juni 2020 gegründet und seit dem aufgebaut. Operativ startete das Unternehmen sein Angebot im September 2020 in Frankfurt a.M. – es folgten München und nun auch Berlin. Insgesamt behandelt das zehnköpfige Ärzte-Team nach Angaben des Unternehmens über 500 Patienten monatlich – knapp 90 Prozent nähmen alle vier Wochen einen Folge-Termin war.

Dafür prüft Algea Care in einem Online-Verfahren vor der Aufnahme eines neuen Patienten, ob eine Cannabis-Therapie überhaupt in Frage kommt, und standardisiert sowie teil-automatisiert dadurch die bürokratischen Prozesse. Anschließend erscheinen alle Patienten einmalig vor Ort zum Erstgespräch bei einem Arzt des Unternehmens, Folgetermine sind per Telemedizin möglich. Bei Fragen während der Therapie stünden Algea Cares Teammitglieder – allesamt spezifisch auf Cannabis geschult und weitergebildet – jederzeit parat. Patienten zahlen monatlich etwa 120 Euro für die Behandlung. Privatversicherungen übernehmen üblicherweise vollständig die Kosten.

„Der Full-Service-Gedanke bedeutet für uns auch, dass wir Patientenanfragen binnen 24 Stunden per Mail oder telefonisch antworten und dass wir den kompletten Prozess von Diagnose über Therapie und ärztlicher Begleitung bis hin zur Verschreibung und auch zur Bestellung der erforderlichen Cannabis-Blüten oder Öle begleiten“, so Anna Kouparanis, seit über zwei Jahren als Investorin, Managerin und Unternehmensgründerin in der pharmazeutischen Cannabis-Wirtschaft aktiv. „Mit Algea Care stehen wir unseren Patienten rund um die Uhr bei Seite.“

„Letztlich setzen sich viele Ärzte daher auch erst gar nicht fundiert mit Cannabis-Therapien auseinander. Das Traurige an der ganzen Geschichte: In sehr vielen Fällen ist Cannabis als Heilpflanze die bessere Alternative mit guter medizinischer Evidenz für viele chronische Beschwerden wie beispielsweise Schmerzsyndrome und in den meisten Fällen mit deutlich weniger unerwünschten Nebenwirkungen als viele Tabletten“, so Wichmann.

Kouparanis: „Wir sehen uns ganz bewusst nicht als Allrounder, sondern in Ergänzung zu Allgemeinmedizinern als schulmedizinische Experten für eine Therapieform, dessen Potenzial aktuell bei weitem nicht ausgeschöpft wird. Wir wollen langfristig durch unsere Erfahrungen und unsere Daten zu mehr Akzeptanz von personalisierten Behandlungsplänen sowie evidenzbasierten Cannabinoid-Therapien beitragen. Mit Cannabis als Betäubungsmittel haben wir als Telemedizin-Anbieter bereits die größte Hürde gemeistert, um unser Wissen für weitere Naturheilmittel weiter auszubauen.“

Transparenzhinweis: Moritz Förster, Mitinhaber von krautinvest.de, ist auch als Dienstleister für Algea Care tätig.

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