Demecan erhält Millionen für Forschung, Produktentwicklung und Anbau

by Redaktion

Demecan hat soeben eine Finanzierungsrunde im höheren einstelligen Millionenbereich verkündet. Mit dem Geld soll das weitere Wachstum und der Ausbau der Produktionsstätte bei Dresden für den Anbau und die Weiterverarbeitung von medizinischem Cannabis finanziert werden. Erst vor rund einem Monat hatte Demecan ein Darlehen der Volksbank bekanntgegeben.

Neben Bestandsinvestoren wie das btov Private Investor Network beteiligten sich nun auch neue Investoren wie der Futury Fonds. Dr. Adrian Fischer, Arzt, Mitgründer und Geschäftsführer der Demecan verkündet, dass sich das Unternehmen nicht nur auf den Anbau von medizinischem Cannabis konzentrieren wolle, sondern “auch im Bereich Forschung tätig” sei und “neue innovative Dosierungsformen“ entwickle. In der Unternehmensmitteilung ist die Rede von “Kooperationen mit forschenden Pharmaunternehmen”.

Zudem kündigt Demecan an, “zur Umsetzung der Unternehmensstrategie” im Land Hessen eine Tochtergesellschaft zu gründen. Entscheidend sei dabei die unmittelbare Nähe zu pharmazeutischen Unternehmen, aber auch die Zusammenarbeit mit kleineren Cannabisunternehmen in der Region. Beispielsweise sitzen Unternehmen wie Cansativa, Nimbus Health oder Farmako in Frankfurt. Immer wieder ist von unterschiedlicher regulatorischer Handhabung auf Länderebene die Rede – was auch den bundesweiten Wettbewerb verzerre.

Demecans Ziel sei, ein eigenes Medizinal-Cannabis-Forschungscluster in Hessen zu etablieren und dort das Wissen über medizinischen Cannabis mit Erfahrungen aus der großvolumigen Arzneimittelherstellung zu kombinieren. Zu seiner Anfangszeit hatte sich Demecan unter dem Motto “Made in Germany” verstärkt als unabhängiger deutscher Produzent positioniert. Nach Partnerschaften mit internationalen Unternehmen wie Little Green Pharma scheint sich das Unternehmen mit dem Forschungsbereich ein weiteres Standbein aufzubauen. Allerdings konnte Demecan kurzfristig nicht verraten, an welchen Themen es mit welchen Partnern forscht. Konkrete Angaben sollen in den kommenden Tagen folgen.

„Demecan hat sich früh als führendes Unternehmen im Markt für medizinisches Cannabis etablieren können und wir sind überzeugt, dass es ideal aufgestellt ist, um auch in Europa eine führende Rolle einzunehmen“, so Benjamin Krahmer, Managing Director von Futury.

Demecan dürfte neben Cannamedical (jetzt Semdor Pharma), der Sanity Group und Cansativa damit zu einem der Medizinal-Cannabis-Unternehmen aufsteigen, das eine zweistellige Millionensumme einsammeln konnte – oder zumindest dicht davor ist (Übersicht über Finanzierungsrunden).

Update 15. Mai 2021: Auf Anfrage von krautinvest.de teilte Demecan mit, dass sich hinter der Forschungstätigkeit “im ersten Schritt die Arbeit an der Selektion verschiedener Cannabistypen hinsichtlich Wirkstoffgehalt und medizinischer Wirkung” verberge. Weiterhin arbeite das Unternehmen “an der Entwicklung innovativer Verfahren zur Herstellung von Extrakten, die das gesamte Wirkspektrum von Cannabisblüten enthalten.” Hinsichtlich der “innovativen Dosierungsformen” erklärt Demecan, dass man an einer Lösung arbeite, “die eine Cannabinoidtherapie mit identischem Wirkprofil sowohl als akutwirksame Bolusgabe wie auch zur Langzeittherapie” ermögliche. Nähere Angaben über Unternehmen, mit denen Demcan bereits kooperiert, und auch konkrete Angaben zu dem Forschungsvorhaben in Hessen wollte Demecan noch nicht machen.

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