#CannaBiz – die News im August – #43

by Redaktion

Demecan kauft die Produktionsstätte von Wayland, Cansativa erhält die exklusiven Vertriebsrechte für deutsches Cannabis, der Import brummt und die EU sorgt für Irritationen. Die wichtigsten News im August. Von wegen Sommerpause.

#CannaMarkt

Demecan hat einen Onlineshop für den Direktvertrieb an Apotheken eröffnet (Apotheke Adhoc). Parallel zum Anbau von medizinisches Cannabis, wolle sich das Berliner Startup ein zweites Standbein als Großhändler aufgebauen. Über den Onlineshop wolle es die Blüten nun direkt in die Apotheken bringen.

Außerdem kauft Demecan die ostdeutsche Betriebsstätte (Handelsblatt). Vorbesitzer Wayland aus Kanada habe Insolvenz angemeldet. Jetzt gehöre dem Berliner Unternehmen die komplette 30.000 Quadratmeter große Betriebsstätte in Ebersbach.

MediPharm Labs hat bekanntgegeben, dass es zwei neue medizinische Cannabiskunden in Dänemark mit Cannabis-Konzentratprodukten gemäß zwei einzelnen White-Label-Vereinbarungen beliefern wird (boerse.de). Dies sind die ersten Lieferverträge von MediPharm Labs für den Export von Fertigprodukten nach Dänemark. 

AMP German Cannabis Group und das kanadische Cannabis-Unternehmen Eve & Co. haben einen Liefervertrag für den Erwerb und Export EU-GMP zertifizierter medizinischer Cannabisblüten nach Deutschland unterzeichnet (Hanf Magazin). Wie die beiden Unternehmen mitgeteilt hätten, solle der erste große Import nach Deutschland noch vor Ende 2020 eintreffen. Ab 2021 sollten dann bis zu 100kg pro Monat importiert werden.

Cansativa aus Frankfurt am Main hat als einziges Unternehmen die Erlaubnis des Bundesarzneimittelinstituts erhalten, legales Cannabis aus Deutschland an Apotheken zu vertreiben (FAZ). Zudem sei Cansativa für die Lagerung, Kommissionierung und Logistik zuständig. Dabei gehe es ausschließlich um Blüten, die in Deutschland angebaut seien worden. Der Auftrag habe ein Volumen von 10,4 Tonnen in vier Jahren.

Die Einfuhr von medizinischem Cannabis nach Deutschland ist in den vergange­nen Jahren stark gestiegen (Ärzteblatt). Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Klei­ne Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor. Danach habe die bestätigte Höchstmen­ge zur Einfuhr von Cannabis nach Deutschland im Jahr 2015 bei 1.485 Kilogramm gelegen, 2016 bei 1.500, 2017 bei 10.380, 2018 bei 10.688 und 2019 bei 20.774 Kilogramm. Für das Jahr 2020 habe das INCB eine Gesamtmenge von 16.100 Kilogramm Cannabis für den Import nach Deutschland bestätigt.

Firma Tilray ruft ihren Cannabisextrakt zurück, weil der THC-Gehalt nicht stimme (DAZ). Eine Patientengefährdung schließe Tilray aus, die Wirkung könne aber vermindert sein. Apotheker sollten die betroffene Charge des Cananbisextrakts vernichten.

#CannaRegulierung

Der Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg fordert, dass in Deutschland mehr medizinisches Cannabis produziert wird (Mopo). Als erste Ernte in der Bundesrepublik sollen ab Oktober oder November 650 Kilo ausgeliefert werden, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Schinnenburg hervorgehe. Nach Angaben der Bundesregierung würden allein in diesem Jahr insgesamt 28.455 Kilogramm benötigt, wobei eine Importmenge von 16.100 Kilogramm durch das Internationale Suchtstoff-Kontrollamt der Vereinten Nationen (INCB) bereits genehmigt worden seien.

Die Ankündigung, dass die EU-Kommission die Substanz Cannabidiol aus der Hanfpflanze zukünftig als Betäubungsmittel behandeln wolle, habe in der Bevölkerung bei Herstellern und Vertrieben von CBD-Produkten Empörung hervorgerufen (Hanf Magazin). Drei Unternehmen würden jetzt den Verband Pro CBD gründen wollen, der die Zukunft von CBD in vielen Aspekten besser und sicherer gestalten solle. Das bedeute nicht zwingend, dass den Unternehmen das Geschäft erleichtert werden solle, aber es solle endlich Rechtssicherheit geben und ein regulatorischer Rahmen geschaffen werden, an dem sich die Industrie orientieren könne.

Nach dem Vorstoß der EU-Kommission, CBD-Produkte als Betäubungsmittel einzustufen, sprechen sich die Cannabis-Apotheker nun für eine Rezeptpflicht für cannabidiolhaltige Produkte aus (Hanf Magazin). Der Vorschlag der EU würde aus der Sicht der Pharmazeuten jedoch über das Ziel hinausschießen. Nach Ansicht des Verbands bestehe die Lösung, CBD-haltige Produkte aus der rechtlich unklaren Ecke zu holen, darin, sie als rezeptpflichtige Fertigarzneimittel oder Zubereitungen über Apotheken zu vertreiben.

#CannaHauptstadt

Die Bild-Zeitung titelt “Hanf-Hauptstadt Hamburg. Prominenter Pionier sei Medien-Unternehmer Frank Otto (63), der mit „CannaCare Health“ Hanf-Öle und Co. herstelle und vertreibe. Bei Rossmann stehen die CBD-Produkte schon im Regal, ab September komme Budni dazu. Sebastian Blöte (35) sei Hamburg-Neuzugang und Deutschland-Chef von „Materia“.

#CannaLesetipp

Apotheke adhoc beschreibt, was Apotheker bei der Cannabis-Rezeptur berücksichtigen müssen. Sind die Rezeptangaben geprüft und vollständig, kann die Herstellung der Cannabisrezeptur erfolgen. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten: Das passende Abgabegefäß, die Lagerung in der Apotheke bis zur Abholung und der Umgang mit missglückten Rezepturen sind nur einige der Punkte.  Je nachdem, was gefordert ist, kann die Rezeptur aufgrund der Herstell-, Prüf- und Dokumentationsschritte zeitaufwendiger sein.

Das Gründer-Magazin Starting-Up widmet sich auf sechs Seiten der Cannabis-Industrie. Mit Analysen von Alex Rogers (ICBC), Lisa Haag (MJ Universe / krautinvest.de), Moritz Förster (Openers/krautinvest.de) sowie Interviews mit Linus Weber (Nimbus Health) und Cannamedical-Investor Fabian Thylmann.

Disclaimer: Redaktioneller Beitrag, keine Investmentempfehlung.

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