#Cannabiz – die News im Juni

by Moritz Förster

Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten voraus: Cannabis wird legalisiert, wird nicht legalisiert, wird legalisiert. Die Debatte tobt. Man darf gespannt sein. Aber auch sonst treten im Juni einige Unternehmen an die Öffentlichkeit – u.a. Julia Wilde mit J’tanicals im Handelsblatt, die Sanity Group, Algea Care, Aurora, Cantourage, IMC, Adjupharm, Becanex oder Stada.

#CannaLegalisierung

Fachleute hätten im Gesundheitsausschuss des Bundestags, dass die derzeitige Cannabis-Verbotspolitik keinen Nutzen bringe, sondern sogar schädigend sei. Ob Cannabis zu Genusszwecken kontrolliert in der Apotheke abgegeben werden sollte, zweifelten sie aber an. (Pharmazeutische Zeitung)

RTL blickt ebenfalls auf den Weg zur Legalisierung in Deutschland: “So weit sind wir”. SPD, FDP und Grüne würden sich für ein regulierte Abgabe einsetzen. “Politischer Wind weht auf Cannabis-Freigabe”, heißt es.

Auch Christoph Koopmann diskutiert in der Süddeutschen Zeitung, ob die Prohibition gescheitert ist.

Die Bundestagswahl wirft ihren Schatten voraus – und schon ist Cannabis ein Thema für Börse Online: Eine Ampelkoalition wäre sich schnell einig: Das Rauschmittel Cannabis könnte in Deutschland nach der Wahl legalisiert werden. Agrarkonzerne würden hellhörig und beginnen zu investieren. Tipp: Unsere große Analyse der Wahlkampfprogramme und der Fraktionen.

Die Landesregierung von Hessen würde ein Cannabis-Modellprojekt in Frankfurt unterstützen (Frankfurter Rundschau). Der Frankfurter Grünen-Abgeordnete Marcus Bocklet hätte im Sozialausschuss des Hessischen Landtags gesagt, die mögliche neue Römer-Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt wolle ein solches Modell prüfen.

Nur die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig bleibt stur: Im SWR sagt sie: “Ich sehe keinen Weg zur Cannabis Legalisierung.” Sie spreche sich für das portugiesische Modell aus. Dort sei Kiffen zwar nicht legal, aber auch keine Straftat.

Rückenwind erhält Ludwig von der Bundesärztekammer. Im Ärzteblatt erinnert diese an die schädlichen Wirkungen von Cannabis auf Jugendliche.

#CannaCompanies

Das Cannabis-Startup Algea Care expandiert und eröffnet neues Therapiecenter für medizinisches Cannabis in Leipzig (Frankfurter Rundschau). Zudem wachse das Führungsteam: Axel Schulz werde in der neu geschaffenen Position CTO die E-Health-Plattform weiterentwickeln. Dr. Anja Richter solle in der ebenfalls neu geschaffenen Funktion Director of Research den medizinischen Nutzen von Cannabis im Rahmen klinischer Studien wissenschaftlich untermauern.

Stada erweitert sein Schmerz-Portfolio um Cannabis (Apotheke Adhoc). Der Hersteller nehme sowohl Blüten als auch Extrakte in sein Sortiment auf. Durch Aufklärung und Arbeitshilfen wolle Stada zur Schnittstelle zwischen Ärzt:innen und Apotheker:innen werden und Aufklärungsarbeit im immer noch stigmatisierten Markt übernehmen.

Das Berliner Cannabis-Unternehmen Cantourage bietet internationalen Cannabis-Anbauern einen beschleunigten Zugang zum europäischen Markt für medizinisches Cannabis (Gesundheit AdhocHintergründe auf krautinvest.de)

Becanex erhält 765.000 Euro durch die IBB. (Food Monitor und auch bei uns auf krautinvest.de)

Das Handelsblatt porträtiert Julia Wilde. Sie stamme aus einer erfahrenen Unternehmerfamilie. Nun widme sich die 30-Jährige der CBD-Kosmetik – ein Markt mit großem Potenzial. (unsere Analyse)

Der Spiegel berichtet, dass IMC aus Israel gemeinsam mit Adjupharm nun den europäischen Markt erobern wolle (Tipp: Unser Interview mit IMCs Oren Schuster)

Die FAZ wirf einen Blick auf Pharmaunternehmer Clemens Fischers Vertanical, der sich große Hoffnung ausrechnet, mit Cannabis die Opioid-Krise in den USA zu bekämpfen. Fischer wolle ein Cannabismedikament auf den Markt bringen, das vor allem gegen Rückenschmerzen helfen solle und eine Alternative zu den umstrittenen Opioiden sei.

Business Insider greift etwas verzögert den 35-Millionen-Euro-Deal der Sanity Group auf. Die Sanity Group wolle mit dem frischen Kapital stärker als bisher in den Medizinmarkt expandieren. Es solle mehr in die Forschung mit medizinischem Cannabis investiert werden. „Die Finanzierungssituation für Cannabis-Start-ups in Europa ist derzeit schwierig, deshalb ist das ein großer Vertrauensbeweis”, sagt Hänsel dem Handelsblatt.

Die Ärztezeitung stellt Algea Care vor: Privatbehandlungen mit Cannabis sei eine Idee, die offenbar schnell im Markt hätte Fuß fassen können. Dabei gehe es keineswegs um den schnellen Rezeptservice. Algea Care organisiere auf Provisionsbasis als Dienstleister für inzwischen bundesweit 30 Partnerärzte ein umfassendes privates Versorgungsangebot – vom Webportal über strukturierte Anamnesebögen und Behandlungsvorschläge bis zur GOÄ-Abrechnung.

#CannaMarkt

ntv fragt: Wird Deutschland der nächste große Cannabis-Markt? Der Markt für legalen Cannabis-Verkauf sei schon jetzt milliardenschwer. Fast alles werde jedoch noch in Nordamerika abgesetzt. Doch auch in Deutschland entwickle sich das Geschäft. Unter anderem auch mit Auroras Axel Gille.

Apotheke Adhoc analysiert die regulatorischen Rahmenbedingungen des Cannabis-Markts: Doch was genau dürfe abgegeben werden? Welche Höchstmengen würden gelten? Und wie sehe es mit dem immer breiter gefächertem CBD-Angebot aus?

L’essentiel präsentiert die Stars, die bereits im Cannabis-Bussiness mitmischen.

Das Parlament in Kopenhagen stimmte mit großer Mehrheit für eine dauerhafte Genehmigung des Anbaus von medizinischem Cannabis. Die Erlaubnis sei ursprünglich an ein vierjähriges Pilotprojekt zur Verschreibung von Cannabis an dänische Patienten gebunden gewesen, das in diesem Jahr ausgelaufen wäre, aber seinerseits vom Folketing um weitere vier Jahre verlängert worden sei. Beide Programme wurden nun gesetzlich entkoppelt. (Top Agrar)

#CannaMedizin

Die Ärztezeitung nimmt die Cannabis-Verordnung unter die Lupe und publiziert im Falle von Cannabis auf Rezept für mehr Staat und weniger Kasse.

Im Tagesspiegel Background berichtet Nantke Garreits, dass Mediziner bessere Daten für Cannabis fordern, Experten:innen von positiven Erfahrungen berichten, aber die Verordnungsbedingungen und die Daten der BfArM-Auswertung kritisieren würden.

Medical Tribune analysiert, wie die Wirkstoffe aus dem Medizinalhanf mit dem körpereigenen Endocannabinoidsystem interagieren. Es würden sich interessante Perspektiven für die Therapie chronischer Schmerzen eröffnen.

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