Anbau-Lizenzen in Deutschland, Harmonisierung in den USA zwischen Bundesstaat und einzelnen Staaten und Legalisierungspläne in Kanada. Die wichtigsten News vom Cannabis-Markt vom 24. März bis zum 2. April im Kurz-Überblick.
#CannabisUnternehmen
Das Dortmunder Startup Hanfpassion beantragt nicht nur eine Import-Lizenz für Cannabis, sondern auch eine Anbau-Lizenz, berichten die Westfälischen Nachrichten. Die Import-Lizenz wolle Hanfpassion bis August erhalten. Nach Erfüllung der rechtlichen Rahmenbedingungen hoffe das Startup bereits 2018 auf eine Anbau-Lizenz, um selber medizinisches Cannabis in Deutschland zu produzieren http://bit.ly/2ohxviS
Da hierzulande noch kein Medizin-Hanf staatlich angebaut werde, sei Deutschland zur Zeit noch auf Cannabis-Importe angewiesen, berichtet Pieter Couwenbergh für die Süddeutsche Zeitung. 2016 seien aus Holland 170 Kilogramm importiert worden. In den kommenden Jahren solle die jährliche Importmenge dank einer Ausnahmeregel auf bis zu 700 Kilogramm steigen. Bedrocan, das einzige Unternehmen, das staatlich für den Anbau von Cannabis beauftragt worden sei, habe die niederländische Behörde um eine Steigerung der Produktionskapazitäten gebeten. Hinsichtlich möglicher Bewerbungen auf eine Ausschreibung für staatlichen Cannabis-Anbau in Deutschland habe man sich bereits informiert. http://bit.ly/2oxg5yJ
Wie Pirmin Kramer für die az Aargauer Zeitung berichtet, hat mit Green Diamond der erste legale Cannabis-Shop in Baden eröffnet. In der Schweiz sei der Verkauf von Hanf mit weniger als einem Prozent THC legal. Diese Voraussetzung erfülle das Unternehmen – das Gras habe dafür einen hohen CBD-Anteil. Der in Grün und Weiß gehaltene Laden versprühe das “Ambiente einer Drogerie”. http://bit.ly/2nOT2AZ
#CannabisInternational
In den USA deutet sich eine Harmonisierung der Gesetzgebung auf bundesstaatlicher Ebene und auf Ebene der einzelnen Staaten an, die Cannabis zu medizinischen Zwecken bereits legalisiert haben. Leafly berichtet, dass die Senatoren Ron Wyden and House Rep. Jared Polisim dem Kongress einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgelegt hätten. Demnach solle Cannabis ähnlich wie Alkohol reguliert und besteuert werden: http://bit.ly/2nnJ5be. Javier Hassle berichtet ebenfalls auf Leafly, dass 2016 Cannabis im Wert von 6,9 Milliarden US-Dollar legal verkauft worden sei. Dies entspreche allerdings nur 12,3 Prozent des insgesamt verkauften Cannabis. Demnach seien zwölf Milliarden Euro Steuereinnahmen mehr möglich gewesen. Sollte Cannabis auf bundesstaatlicher Ebene legalisiert werden, seien jährliche Umsätze allein in den USA von über 100 Milliarden Dollar möglich: http://bit.ly/2lUwpfg
Inwieweit die Trump-Regierung den neuen Cannabis-Markt, zur Zeit das wohl am schnellsten wachsende Geschäft in den USA, behindern könne, diskutiert Michael Romano auf High Times http://bit.ly/2oqAYOE. Unterdessen kam es währen der Institutional Capital and Cannabis Conference in San Jose zu einem Treffen zwischen Silicon Valley und Cannabis-Investoren, berichtet Debra Borchardt für Forbes http://bit.ly/2oqqHCH. Auch hier seien die nächsten Schritte der neuen US-Regierung zentraler Bestandteil der Debatten gewesen. Dennoch berichteten Investoren, dass sie insbesondere aufgrund der hohen Marktnachfrage nach legalem Cannabis Kapital bereitstellen würden. In den letzten sechs Monaten wären die Investmentsummen deutlich angestiegen. Michael E. Goldmann analysiert auf Seeking Alpha, ob jetzt der richtige Moment sei, um in den Cannabis-Markt zu investieren: http://bit.ly/2nxq9Xs
In Kanada ist man unterdessen einen Schritt weiter. Wie David Cochrane von CBC NewsC News erfahren haben will, wird in der Woche nach dem 10. April verkündet, dass Cannabis legal wird. Die einzelnen Provinzen dürften demnach ab 2018 den Verkauf regulieren. Für medizinische Zwecke darf Cannabis in Kanada bereits seit 2001 verkauft werden: http://bit.ly/2mFh5ne
Auch in Argentinien tut sich etwas: Das Parlament beschloss in dieser Woche, dass Cannabis von Ärzten zu Therapiezwecken eingesetzt werden darf. Dafür werde ein Importverbot für Cannabis-Öl aufgehoben, berichtet The Epoch Timess: http://bit.ly/2nu7tXW
#CannabisMarkt
Angesichts der Nachrichten über die Legalisierungspläne der kanadischen Regierung verzeichneten einige kanadische Cannabisfirmen, wie etwa der landesweit größte Anbauer Canopy Growth Corporation, Kurszuwächse von bis zu acht Prozentpunkten, wie The Globe and Mail berichtet. Experten gingen davon aus, dass die Verkäufe von Cannabis zum Freizeitgebrauch bis zum Jahr 2021 die sechs-Milliarden-Dollar-Marke erreichen könnten: https://tgam.ca/2o4vidN
Das an der kanadischen Börse gehandelte Unternehmen MYM Nutraceuticals Inc. – CSE: MYM gab bekannt, dass man eine Vereinbarung mit dem Cannabis-Beratungsunternehmen TheraCann International unterzeichnet hat. TheraCann soll mit seiner Expertise bei der Erteilung einer Lizenz durch Health Canada helfen. Health Canada ist die für die Zulassung von Cannabis-Produkten zuständige kanadische Gesundheitsbehörde: http://bit.ly/2oqGTDr
In der Handelszeitung gibt Peter Manhart einen Überblick über die Entwicklung der Cannabis-Industrie. So seien in diesem Bereich etwa allein im US-Bundesstaat Colorado 20.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Auch für Investoren werde die Branche immer attraktiver, wie die Gründung eines auf medizinische Cannabisprodukte spezialisierten Indexfonds der ETF Managers Group zeige. Auch wenn im Moment der Fokus auf medizinischen Anwendungen liege, seien Hanf-Produkte in Bereichen wie Ernährung, Baustoffen und Lifestyle auf dem Vormarsch. http://bit.ly/2nLHayj
Eines der führenden Unternehmen auf dem Markt für medizinische Cannabisprodukte GW Pharmaceuticalsals steht im Mittelpunkt einer Analyse auf Seekingalpha. Die in London ansässige Firma könne mit Sativex das erste natürliche Cannbisderivat überhaupt auf den Markt bringen. Das sich momentan im Zulassungsprozess befindliche Anti-Epilepsie Medikament Epidiolex könne bei einer erfolgreichen Markteinführung zum Bestseller werden. Analysten würden mit bis zu drei Milliarden US-Dollar an jährlichen Verkäufen rechnen. Trotzdem bleibe GW Pharmaceuticals als Newcomer in der Pharmabranche ein Investment mit Risiken. http://bit.ly/2n1P0Xv
#CannabisRecht & #CannabisPolitik
Die SPD Berlin machte in dieser Woche Schlagzeilen mit ihrem Vorstoß hin zu einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene, wie etwa der rbb24 berichtet. Hierbei solle es sich zuerst nur um einen Versuch handeln, insgesamt sehe man die bisherige Drogenpolitik, wie sie sich etwa in Null-Toleranz-Zonen äußere, aber als gescheitert an. Die CDU in Berlin bleibe hingegen bei ihrer Ablehnung jeglicher Form der Liberalisierung im Umgang mit Cannabis.http://bit.ly/2lz0T4s
Hierzu äußerte sich der drogenpolitische Sprecher der Berliner SPD Burkhard Blienert gegenüber der The Huffington Post. Er fordert, dass auch auf Bundesebene die regulierte Abgabe von Cannabis vorangetrieben werden solle und will, dass diese Forderung in das Wahlprogramm für die Bundestagswahl im September aufgenommen werde. Vor einer kompletten Legalisierung in Deutschland solle man aber hierzu mit regionalen Modellprojekten Erfahrungen sammeln. http://huff.to/2oqvhRu
Auch der Präsident der Berliner Ärztekammer Günther Jonitz äußerte sich in dieser Woche optimistisch zur Legalisierung von Cannabis. Im Interview mit der taz. die tageszeitung macht er sich für eine solche stark und behauptet, dass der Turning Point hin zu einer geregelten Freigabe mit dem einstimmigen Beschluss des Bundestages zur Freigabe von medizinischen Cannabisanwendungen schon überschritten sei. http://bit.ly/2oNWQQO
#CannabisEvents
Eine Übersicht über anstehende Events gibt Lisa Rough auf Leafly. Die meisten sind in den USA – allerdings findet vom 10. bis 12. April die International Cannabis Business Conference erstmalig in Berlin statt! http://bit.ly/2oGIqSw Für Kurzentschlossene hat Oko WM bereits den 30%-Rabatt-Code geposted: CBCVIP
#CannabisVermischtes
In der SÜDWEST PRESSE Online gibt Thomas Block einen Überblick um den aktuellen Stand von Cannabis als Medizinprodukt in Deutschland. Er sprach mit Betroffenen und Ärzten, aber auch mit Wenzel Cerveny für Münchner Stadtrat, der in München das Deutsche Cannabis Institut gründen will. http://bit.ly/2oqyG28
Wie Forscher der University of British Columbia mitteilten, haben sie Gene identifiziert, die Cannabissorten ihre unterschiedlichen Geschmäcker verleihen. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zu einer Standardisierung und Industrialisierung der Cannabisbranche. Ziel sei es, klar definierte und reproduzierbare Sorten zu etablieren, äquivalent etwa zu Weinsorten wie Merlot und Chardonnay. Die Studie ist frei zugänglich auf PLOS ONE. http://bit.ly/2n1RrZM
Disclaimer: Redaktioneller Beitrag, keine Investmentempfehlung.